Nach Flop für Christine Neubauer: So reagiert die Komödie im Bayerischen Hof
Von ihren Fans wurde Christine Neubauer für ihre Darstellung in dem Theaterstück "Eine Mutter – zwei Töchter" frenetisch gefeiert, doch andere Zuschauer scheinen einen weniger bewundernden Blick auf die Inszenierung in der Komödie im Bayerischen Hof geworfen zu haben.
Am 30. April fiel der letzte Vorhang – und dabei wird es für das Bühnenwerk wohl auch bleiben.
Kontroverse um Stück mit Christine Neubauer: Das sagt die Komödie im Bayerischen Hof
René Heinersdorff, Intendant und Geschäftsführer der Komödie im Bayerischen Hof, hat zahlreiche Beschwerden über das Stück erhalten. Dabei ging es allerdings nicht um die Darbietung von Christine Neubauer, sondern um den Text. Die AZ hat bei der Komödie nachgefragt, wie die Kritik der Zuschauer denn im Haus aufgenommen werde. "Die Aufführung 'Eine Mutter – zwei Töchter' von Gabriel Barylli und in seiner Regie ist vom Publikum sehr kontrovers angenommen worden", erklärt eine Sprecherin dazu. "Von massiven Beschwerden, bis hin zu Jubelstürmen, gab es eine hohe Amplitude an Reaktionen. Die Kritik betraf in erster Linie den Text und nicht die Darstellung der Schauspielerinnen."
Doch die Kritik scheint für das Theater Folgen zu haben. Wie die "Bild" berichtet, habe es deshalb sogar 40 Abo-Kündigungen gegeben. Auch die AZ schrieb am 11. März in einer Kritik über "Eine Mutter, zwei Schwester": "Von Emanzipation kann in Baryllis Stück keine Rede sein. Insgesamt definieren sich alle drei Frauen über ihre Beziehungen zu Männern, die Mutter etwas traditioneller, die Töchter weitschweifiger."
"Eine Mutter – zwei Töchter": Intendant René Heinersdorff spricht von einem "umstrittenen Abend"
Und wie sieht René Heinersdorff, Intendant und Geschäftsführer der Komödie im Bayerischen Hof, den Wirbel um die Inszenierung? Zur AZ sagt er dazu: "Nach anderthalb Jahren der fortwährenden Erfolge kann einem Theater auch mal ein umstrittener Abend widerfahren." Scheint so, als wolle er das Stück mit Christine Neubauer in der Hauptrolle schnellstmöglich wieder vergessen. "Wir freuen uns, dass die aktuelle Nachfolgeproduktion 'Dinner für Spinner' mit Tom Gerhardt an die vorherigen Erfolge anknüpft."
Autor Gabriel Barylli wehrt sich: "Von einem Flop zu sprechen, ist eine Lüge"
Im Gespräch mit "Bild" wurde René Heinersdorff vor wenigen Tagen allerdings direkter und sagte, dass die "Altherren-Witze" des Stücks Auswirkungen auf die Ticketverkäufe hatten. "Wir hatten leider eine ziemlich schwache Auslastung. Und es gab Zuschauer, die in der Pause gegangen sind."
Für die Schauspielerinnen wie Christine Neubauer war das wohl nicht die optimale Ausgangssituation. "Ist doch klar, dass die Nerven der Schauspieler blank liegen und es zum abendlichen Kampf wird, wenn das Publikum nicht begeistert von dem Inhalt ist", erklärte der Intendant dazu.
Die Schuld dafür sieht René Heinersdorff vor allem bei Gabriel Barylli, dem Autoren des Stücks. "Er hat von Anfang an gesagt, es sei ein großer Erfolg und es müsse nichts geändert werden."
Doch der Beschuldigte will das nicht auf sich sitzen lassen und konterte öffentlich: "Meine Stücke polarisieren. Aber von einem Flop zu sprechen, ist eine Lüge. 'Eine Mutter – zwei Töchter' war ein Erfolg."
Christine Neubauer: "Für mich war das Stück ein Erfolg"
Und was sagen die Stars von "Eine Mutter – zwei Töchter" zu dem Trubel? Ann-Catrin Wahls, die eine von Neubauers Töchtern gespielt hat, erklärt dazu: "Für Herrn Barylli werde ich nicht mehr auf der Bühne stehen."
Christine Neubauer scheint die Situation etwas anders zu sehen, wie sie gegenüber "Bild" sagte: "Ich habe jeden Abend Jubel, Applaus und auch Standing Ovations erhalten. Für mich persönlich war das Stück ein Erfolg."