Monika Gruber bereut Auftritt ganz offen: "War ein Fehler"
Monika Gruber war lange Zeit ein strahlender Stern am Firmament der bayerischen Kabarettszene, sorgte regelmäßig für ausverkaufte Hallen und war ein gern gesehener Gast auf Veranstaltungen und in Talkshows.
Doch inzwischen ist die Komikerin zu einer umstrittenen Figur im politischen Kampf rechts gegen links geworden, in welchem sie sich deutlich zu positionieren scheint. Hat das ihrer Karriere geschadet? Wie denkt sie fünf Monate nach der Heizungsdemo in Erding über ihre Teilnahme?
Monika Gruber will "nicht zu ihrer eigenen Karikatur werden"
Ein Blick in die Kommentare auf dem Instagram-Account der Gruberin macht deutlich, wie sehr sie in der Öffentlichkeit polarisiert. "Bis zur xenophoben Hetze war sie einer meiner Tops, aber aus Top wird leider ein Flop manchmal", schreibt ein Kritiker über die 52-Jährige. Ein Fan sieht das jedoch deutlich anders: "Eine g'standene Frau, welche sich nicht verbiegt, sondern gerne den Spiegel vorhält. Witzig, vorlaut."
Lange wird Monika Gruber der Bühne nicht mehr erhalten bleiben, sie hat für Anfang nächstes Jahr ihre letzte Show in München angekündigt.
Warum kehrt die Künstlerin dem Kabarett den Rücken? Sie wolle "nicht zu ihrer eigenen Karikatur werden", macht sie im Gespräch mit der "Süddeutschen Zeitung" deutlich. "Was, wenn die Leute irgendwann sagen: Früher war sie lustiger, spritziger, die Gruberin?"
Mit ihrer Aussage bezieht sie sich jedoch nicht nur auf die Zukunft, bereits jetzt sehen ehemalige Bewunderer sie aufgrund ihrer Aussagen zu Politik und Gesellschaft kritisch. Angefangen hat alles während der Corona-Pandemie, als Monika Gruber öffentlich ihren Missmut über die Maßnahmen deutlich machte. Den (vorläufigen) Höhepunkt gab es im Sommer 2023 mit einer Demonstration gegen die "Heizungsideologie" in Erding, die durch das Mitwirken der Gruberin deutschlandweite Aufmerksamkeit erreichte und 13.000 Menschen mobilisierte.
Gruberin über Söder und Aiwanger auf Erdinger Demo: "War ein Fehler"
"Erding hat mich drei Jahre meines Lebens gekostet", sagt die 52-Jährige rückblickend über ihre Teilnahme an der Demo, fügt aber gewohnt scharfzüngig hinzu, "aber die Jahre werden ja Gott sei Dank hinten abgezogen."
Sieht Monika Gruber die Veranstaltung, die für Beifall aus den Reihen der AfD sorgte, fünf Monate später in einem anderen Licht? Die Kabarettistin stellt klar, dass in Erding eine große Fehlentscheidung getroffen wurde: die Einladung von Markus Söder und Hubert Aiwanger. Deren Erscheinen sei "ein Fehler" gewesen, denn dadurch sei es in der Berichterstattung größtenteils um die beiden Politiker gegangen.
Inzwischen spürt die Kabarettistin, wie sie gegenüber der "SZ" betont, die Auswirkungen ihrer öffentlichen Aussagen, würde in der Branche Zurückweisung erfahren und von Kollegen, wie ihrem ehemaligen Wegbegleiter Christian Springer, Kritik kassieren. "Ich hasse nicht zurück. Das kann ich gar nicht. So bin ich nicht erzogen", stellt Monika Gruber klar.
Ob es nach ihrem Bühnen-Abschied ruhiger um sie werden wird? Wohl kaum, denn auch mit ihrem neuen Buch "Willkommen im falschen Film" hält sie sich mit ihrer Meinung nicht zurück. Und ihre Fans werden sicherlich weiter hinter ihr stehen.