Trauerfeier für gefallene Bundeswehr-Soldaten

Die Bundeswehr nimmt heute Abschied von den drei Soldaten, die in der vergangenen Woche in Afghanistan getötet wurden.
dpa |
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Hannover/Kastellaun -  Die zentrale Trauerfeier, zu der auch Verteidigungsminister Thomas de Maizière (CDU) erwartet wird, steht unter dem Eindruck eines neuen Anschlags.

Dabei war am gestrigen Donnerstag in der Provinz Baghlan ein 23-jähriger Soldat umgekommen. Bei dem Sprengstoffanschlag auf eine Einheit des Ausbildungsschutzbataillons Masar-e-Sharif wurden außerdem zwei Bundeswehr-Soldaten schwer und drei weitere leicht verletzt. Der gefallene Oberstabsgefreite und die Verletzten gehören alle der Panzerbrigade 21 "Lipperland" aus dem nordrhein-westfälischen Standort Augustdorf an.

Für de Maizière ist es das erste Mal seit seinem Wechsel vom Innen- ins Verteidigungsministerium im März, dass er Angehörigen und Freunden gefallener Soldaten Trost zusprechen muss. Generalinspekteur Volker Wieker, der hannoversche Landesbischof Ralf Meister wollen ebenfalls an dem ökumenischen Gottesdienst teilnehmen. Unklar war, ob der beim Angriff am vergangenen Samstag verwundete Isaf-Regionalkommandeur, General Markus Kneip, daran würde teilnehmen können.

Am vorigen Samstag waren bei einem Anschlag auf ein deutsch-afghanisches Sicherheitstreffen in Talokan ein 31 Jahre alter Hauptfeldwebel aus Hannover und ein 43-jähriger Major aus Kastellaun (Rheinland-Pfalz) gestorben. Erst drei Tage zuvor hatte eine Sprengstoffattacke in der Nähe von Kundus einen 33 Jahre alten Hauptmann aus dem hessischen Stadtallendorf getötet.

Mit dem neuen Anschlag vom Donnerstag sind bereits 34 Bundeswehr-Soldaten bei Gefechten oder Anschlägen in Afghanistan gefallen. Insgesamt kamen dort 52 ums Leben.

Nach dem erneuten tödlichen Anschlag macht der Wehrbeauftragte Ausrüstungsmängel mit dafür verantwortlich, dass deutsche Soldaten Sprengfallen nicht rechtzeitig orten und entschärfen können. Von diesen "geht die größte Gefahr für unsere Soldatinnen und Soldaten aus", sagte der Beauftragte des Bundestags, Hellmut Königshaus (FDP), der Mainzer "Allgemeinen Zeitung". Die US-Streitkräfte verfügten über besonders geschützte Fahrzeuge, aus denen heraus Sprengfallen per Roboterarm beseitigt werden könnten.

Die Bundeswehrsoldaten in Afghanistan sollten 2012 zwar vergleichbares Gerät erhalten. "Jeder Tag Wartezeit ohne solche Spezialfahrzeuge ist aber ein Tag zu viel." In der "Neuen Osnabrücker Zeitung" räumte Königshaus zugleich ein, dass die Ausrüstung in den vergangenen Monaten "rapide verbessert" worden sei.

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