Seehofer sieht "Edathy-Delle" beim Start der großen Koalition
Berlin - CSU-Chef Horst Seehofer sieht den Start der großen Koalition wegen der Turbulenzen um den Kinderpornografie-Fall des Ex-SPD-Abgeordneten Sebastian Edathy kritisch.
"Wir wollten keinen Fehlstart hinlegen, jetzt ist uns die Edathy-Affäre dazwischen gekommen", sagte der bayerische Ministerpräsident dem "Handelsblatt".
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Seehofer betonte, alle drei Vorsitzenden der Koalitionsparteien hätten den Willen, das schwarz-rote Bündnis fortzuführen. "Wir haben immer gesagt, dass die Koalition so schnell wie möglich wieder aufs Gleis kommen muss" - dies sei nun geschehen. "Das Vertrauen zwischen SPD und CSU muss sich zwar erst wieder aufbauen. Ich bin mir aber sicher, dass uns das über unsere Reformprojekte Energiewende, Rente mit 63 und Mindestlohn gelingt", betonte Seehofer mit Blick auf das Treffen der Parteichefs am Abend. "An mir soll es jedenfalls nicht scheitern." Im Verlauf der Edathy-Affäre war Mitte Februar der CSU-Minister Hans-Peter Friedrich zurückgetreten.
Die Arbeit von Kanzlerin Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) bezeichnete Seehofer als "ausgezeichnet", die von Vizekanzler Sigmar Gabriel (SPD) als "recht gut - mit einer kleinen Delle durch die Edathy-Affäre, würde ich sagen".