Schock-Umfrage für SPD: Erstmals unter 20 Prozent

Bei der Bundestagswahl hatten die Sozialdemokraten mit 23 Prozent ein Ergebnis eingefahren, das vielen Beobachtern als kaum noch zu unterbieten erschien. Doch nun nähert sich in Umfragen die SPD dem FDP-Ergebnis an.
Abendzeitung |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Keine guten Nachrichten für das neue SPD-Führungsduo
dpa Keine guten Nachrichten für das neue SPD-Führungsduo

BERLIN - Bei der Bundestagswahl hatten die Sozialdemokraten mit 23 Prozent ein Ergebnis eingefahren, das vielen Beobachtern als kaum noch zu unterbieten erschien. Doch nun nähert sich in Umfragen die SPD dem FDP-Ergebnis an.

Die SPD ist nach ihrem Parteitag in Dresden in der wöchentlichen Forsa-Umfrage erstmals unter die 20-Prozent-Marke gerutscht. Im am Mittwoch veröffentlichten «Stern-RTL-Wahltrend», der in der Woche nach dem Parteitag erhoben wurde, sackten die Sozialdemokraten im Vergleich zur Vorwoche um einen Punkt auf 19 Prozent ab. Das ist der niedrigste Wochenwert, den Forsa je für die SPD gemessen hat.

Damit liegt die Partei vier Punkte unter ihrem Ergebnis bei der Bundestagswahl vor zwei Monaten, als sie mit 23 Prozent ihr schlechtestes Resultat in der Geschichte der Bundesrepublik einfuhr. Von der Schwäche der SPD profitieren die Grünen, die um einen Punkt auf 13 Prozent stiegen. Die Union legt um einen Punkt auf 37 Prozent zu, die FDP fällt um einen Punkt auf zwölf Prozent. Ungeachtet der Spekulationen um die Zukunft des erkrankten Parteichefs Oskar Lafontaine würden sich wie in den Wochen zuvor zwölf Prozent der Wähler für die Linke entscheiden. Für «sonstige Parteien» würden sieben Prozent stimmen.

Wenig Zustimmung für Gabriel

Trotz seiner umjubelten Antrittsrede auf dem Dresdner Parteitag Mitte November punktet der neue SPD-Vorsitzende Sigmar Gabriel bei den Wählern nicht. Auf die Frage, wen sie direkt zum Kanzler wählen würden, entschieden sich nur 19 Prozent für Gabriel, 60 Prozent zogen Amtsinhaberin Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) vor. Damit schnitt Gabriel schlechter ab als der damalige Parteichef Kurt Beck, der zu Beginn seiner Amtszeit im Mai 2006 auf eine Zustimmung von 25 Prozent kam. Hätten die Bürger die Wahl zwischen SPD-Fraktionschef Frank-Walter Steinmeier und Merkel, würden sich nach der Umfrage ebenfalls 19 Prozent für den ehemaligen SPD-Kanzlerkandidaten, aber bei dieser Konstellation nur 57 Prozent für die CDU-Chefin entscheiden. Forsa-Chef Manfred Güllner sagte dem «Stern», Gabriel habe «für die Menschen noch keine Konturen». Alarmierend für Gabriel sei, dass sich lediglich 15 Prozent der Jüngeren (18- bis 29-Jährige) für ihn entscheiden würden. Und nur 46 Prozent der SPD-Wähler würden ihn zum Kanzler wählen, Steinmeier habe dagegen im Augenblick noch 54 Prozent der SPD-Wähler hinter sich. (dpa)

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.