Merkel und Sarkozy in Freiburg: Hohn und Spott und viele Schaulustige

Buh-Ruffe und Pfiffe zum Auftakt des deutsch-französischen Gipfeltreffens in Freiburg. Eine Frau will Merkel mit einer Wasserflasche angreifen. Die Polizei nimmt einen Mann mit Schlagwaffe fest.
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Angela Merkel und Nicolas Sarkozy zeigen auf die Freiburger.
AP Angela Merkel und Nicolas Sarkozy zeigen auf die Freiburger.

FREIBURG - Buh-Ruffe und Pfiffe zum Auftakt des deutsch-französischen Gipfeltreffens in Freiburg. Eine Frau will Merkel mit einer Wasserflasche angreifen. Die Polizei nimmt einen Mann mit Schlagwaffe fest.

Bundeskanzlerin Angela Merkel und Nicolas laufen durch die Freiburger Innenstadt. Viele Schaulustige sehen zu. Ein deutsch-französisches Gipfeltreffen in der Öko-Stadt, das gibt's schließlich nicht alle Tage. Doch die Idylle ist getrübt: Buhrufe und Pfiffe sind zu hören. Später berichtet die Polizei, dass zwei Personen festgenommen wurden: Ein Mann, der ein Messer bei sich trug und eine Frau, die "mit einer Wasserflasche in Richtung der Staatsgäste spritzte". Ein Polizeisprecher sprach von insgesamt 50 bis 60 Demonstranten, die größtenteils der linken Szene angehörten.

Zum Auftakt des deutsch-französischen Gipfeltreffens in Freiburg war der französische Staatspräsident von der Bundeskanzlerin mit militärischen Ehren empfangen worden. Zu der Zeremonie auf dem Münsterplatz in der Freiburger Innenstadt kamen bei nasskaltem Schmuddelwetter und Schneefall mehrere Hundert Freiburger. Merkel und Sarkozy schritten eine Ehrenformation der Bundeswehr ab.

Anlass für das Gipfeltreffen ist eine Sitzung des deutsch-französischen Ministerrats am Nachmittag, zu der mehrere Bundesminister nach Freiburg gekommen sind, darunter Außenminister Guido Westerwelle (FDP), Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU), Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) und Wirtschaftsminister Rainer Brüderle (FDP). Der 13. deutsch-französische Ministerrat dient laut Regierungssprecher Steffen Seibert der gegenseitigen Abstimmung vor dem EU-Gipfel, der in der kommenden Woche in Brüssel tagt.

Merkel und Sarkozy waren am Freitagvormittag in ihren Regierungsmaschinen trotz des Schneefalls jeweils planmäßig auf dem Schwarzwaldflughafen Lahr gelandet, wie eine Flughafensprecherin sagte. Das Gipfeltreffen wird nach offiziellen Angaben mit einem Großaufgebot von mehr als 1.000 Polizeibeamten geschützt. Rund um die Veranstaltungsorte in der Innenstadt wurden weiträumige Absperrungen errichtet. Ein eigens gegen den Gipfel gegründetes Aktionsbündnis hatte "vielfältige Protestaktionen" angekündigt.

Merkel und Sarkozy besichtigten das Freiburger Münster – unter Führung des Freiburger Erzbischofs Robert Zollitsch und in Begleitung des baden-württembergischen Ministerpräsidenten Stefan Mappus (CDU) und des Freiburger Oberbürgermeister Dieter Salomon (Grüne). Anschließend trugen sich Merkel und Sarkozy in das Goldene Buch der Stadt Freiburg ein. Im Rathaus waren danach bilaterale Gesprächen der Bundeskanzlerin mit dem französischen Präsidenten geplant, an die sich am Nachmittag eine gemeinsame Pressekonferenz im Freiburger Stadttheater anschließen sollte. Zum Abschluss des Treffens war ein festliches Mittagessen und eine Plenarsitzung im Kaisersaal des "Historischen Kaufhauses" vorgesehen.

Freiburg ist zum zweiten Mal Gastgeber eines deutsch-französischen Ministerratstreffens. Schon 2001 hatten sich die damaligen Regierungschefs Gerhard Schröder (SPD) und Jacques Chirac im Breisgau getroffen.

dapd

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