Kevin Kühnert zeigt der CDU den Stinkefinger - Juso-Chef wie Steinbrück

Der Vorsitzende der Jusos, Kevin Kühnert, bedenkt die CDU im "Interview ohne Worte" der SZ mit einem ganz besonderen Gruß: Dem Mittelfinger. Ganz in der Tradition gescheiterter SPD-Kanzlerkandidaten, könnte man meinen.
München - Kevin Kühnert ist derzeit gefühlt öfters in Talkshows und Fernseh-Interviews zu sehen als es Wolfgang Bosbach zu seinen besten Zeiten nicht war. Der Juso-Chef trommelt seit Monaten gegen die GroKo. Eine Position, mit der er innerhalb der eigenen Partei aber auch in der Union auf wenig Liebe stößt. Bei CDU und CSU versuchten manche, ihn lächerlich zu machen - unter anderem als jugendlichen Knilch.
Dass er in CDU-Führungsrunden offenbar "der niedliche Kevin" genannt wird, scheint den 28-Jährigen aber nicht zu stören. In der aktuellen Ausgabe des Magazins der Süddeutschen Zeitung - im Ohne-Worte-Interview "Sagen Sie jetzt nichts" - antwortet der Juso-Chef auf die Frage, ob er mit diesem Titel einverstanden sei, mit einem Stinkefinger. Auf Twitter ließ der 28-Jährige wissen, das Motiv sei ein "Gruß" an die CDU.
Damit steht der Nachwuchs-Politker ganz in der Tradition altgedienter SPD-Haudegen. Peer Steinbrück, ehemaliger Finanzminister unter Merkel und Kanzlerkandidat der SPD im Jahr 2013, gab der SZ kurz vor der damaligen Bundestagswahl ebenfalls ein "Interview ohne Worte". Wie er auf seine Pannen-Spitznamen reagiere, lautete die Frage. Und Steinbrück packte den Mittelfinger aus.
Die Aktion brachte Steinbrück damals viel Kritik ein, Kanzler wurde er auch nicht (allerdings lag das wohl eher nicht an der Geste allein). Und auch Kevin Kühnert bekommt für seinen Finger nicht nur Lob. Im Netz stößt die Aktion auf unterschiedliche Reaktionen. Die dürften Kühnert aber nicht wirklich interessieren. Sollten die SPD-Mitglieder den Koalitionsvertrag ablehnen, wäre das der viel größere Stinkefinger. Und zwar gegen die SPD und die Union.
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