Größer, älter, männlicher: So sieht das Kabinett Merz aus

Das neue Kabinett wird mehr Köpfe haben als zuletzt. Der Frauenanteil hingegen sinkt. Fast alle Posten werden neu besetzt, nur ein Gesicht aus Ampel-Zeiten bleibt erhalten.
AZ/dpa |
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Am Kabinettstisch wird künftig die neue schwarz-rote Regierung von Friedrich Merz (CDU) Platz nehmen. (Archivbild)
Am Kabinettstisch wird künftig die neue schwarz-rote Regierung von Friedrich Merz (CDU) Platz nehmen. (Archivbild) © Kay Nietfeld/dpa
Berlin

Das neue Kabinett bringt mehr als nur frische Gesichter. Die Bundesregierung unter Kanzler Friedrich Merz (CDU) wird mit mehr Mitgliedern und einem neuen Ministerium starten - aber auch älter sein als zuletzt.

Neue Regierung ist größer als bisher

Durch das neu geschaffene Bundesministerium für Digitalisierung und Staatsmodernisierung wächst die Bundesregierung von 17 auf 18 Mitglieder. Zudem werden einige Häuser umstrukturiert. So wird etwa das frühere Ministerium für Bildung und Forschung aufgeteilt und jeweils erweitert. Karin Prien (CDU) ist nun für Bildung und Familie zuständig, Dorothee Bär (CSU) für Forschung und Raumfahrt. Das Thema Klimaschutz wandert vom Wirtschaftsministerium, das in der Ampel-Regierung Robert Habeck (Grüne) führte, zum Umweltministerium von Carsten Schneider (SPD).

Viele neue Gesichter am Kabinettstisch

Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) ist der Einzige, der bleiben darf. Alle anderen SPD-Politiker aus der abgewählten Ampel haben keine Posten unter Schwarz-Rot ergattert. Er hat zumindest einen weiteren Kollegen mit Bundesministererfahrung: Der neue Innenminister Alexander Dobrindt (CSU) leitete zwischen 2013 und 2017 unter CDU-Kanzlerin Angela Merkel das Verkehrsressort. Alle übrigen Häuser haben neue Leute an der Spitze.

Zwei mit Erfahrung als Bundesminister: Alexander Dobrindt (l, CSU) und Boris Pistorius (SPD). (Archivbild)
Zwei mit Erfahrung als Bundesminister: Alexander Dobrindt (l, CSU) und Boris Pistorius (SPD). (Archivbild) © Bernd von Jutrczenka/dpa

Älter als die Ampel

Mit 69 Jahren ist Friedrich Merz der Senior in seinem Kabinett. Das Durchschnittsalter der Bundesregierung liegt bei 53,1 Jahren - und damit fast drei Jahre über dem der Ampel-Regierung bei Amtsantritt (50,4 Jahre). Die Unionsriege ist im Schnitt 55,5 Jahre alt, die der Sozialdemokraten nur 49,4 Jahre. Die jüngsten im Kabinett sind Entwicklungsministerin Reem Alabali-Radovan (35, SPD) und Bundesbauministerin Verena Hubertz (37, SPD), die ältesten sind Pistorius (65, SPD) und Außenminister Johann Wadephul (62, CDU).

Wieder weniger Frauen

Schon der scheidende Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hatte es nicht geschafft, seine Regierung zur Hälfte mit Frauen zu besetzen. Unter seinen 17 Kabinettsmitgliedern gab es derer acht. Doch unter Merz wird sich ihr Anteil nochmals verringern: Auch er hat acht Frauen in seinen Reihen, allerdings zählt das Kabinett nun 18 Köpfe. Die SPD besetzt zwar mit vier Ministerinnen die Mehrheit ihrer sieben Ressorts mit Frauen, von den elf Kabinettsmitgliedern der Union sind allerdings auch nur vier weiblich.

Aus den Ost-Bundesländern drei auf Posten

In Ostdeutschland aufgewachsen sind drei der 18 Kabinettsmitglieder, was in etwa dem Anteil der Ostdeutschen an der deutschen Wohnbevölkerung entspricht. In der Ampel-Regierung war der Erfurter Carsten Schneider (SPD) Beauftragter für Ostdeutschland, jetzt wird er Bundesumweltminister. Die in Schwerin aufgewachsene Alabali-Radovan (SPD) floh im Alter von sechs Jahren mit ihrer Familie wegen der politischen Verhältnisse aus dem Irak nach Mecklenburg-Vorpommern. Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU) wuchs in Brandenburg auf und war zuletzt Vorstandsvorsitzende der Westenergie AG mit Sitz in Nordrhein-Westfalen.

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3 Kommentare
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  • Der wahre tscharlie am 05.05.2025 18:01 Uhr / Bewertung:

    Frauen an die Macht.
    Die "alten weißen Männer" haben sich wieder ihre Posten gesichert.

  • Himbeergselchts am 06.05.2025 08:40 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Der wahre tscharlie

    So manch alte Frau steht dem in nichts nach.
    Ellbogen muss mann/frau haben in der Politik. Siehe Merkel, Faeser, Baerbock u.a.
    Und was Merz mit Bär bezweckt entzieht sich völlig meiner Kenntnis. Als Digitalisierungsministerin hat die Deutschland hinter dem Stand Ruandas platziert. Lambrecht - Frau 5000-Helm… nicht zu vergessen oder vd Leyen und ihre 500 Mio Berateraffäre, für die sie von und mit Freundin Merkel schnell nach Brüssel befördert wurde, nachdem irgendwer Beweismaterial aus ihrem Handy geklaut hatte….

  • Der wahre tscharlie am 06.05.2025 17:02 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Himbeergselchts

    Mein erster Satz bezieht sich eigentlich auf Frauen, die wirklich etwas verändern wollen und sich nicht mehr oder weniger dem Fraktionszwang unterwerfen.
    Und ich bin überzeugt davon, dass Frauen u.a. auch Posten bekommen, damit sich die jeweilige Partei damit profilieren kann.

    Natürlich war Frau Lambrecht eine Fehlbesetzung, unabhängig davon dass sie damals den Ernst der Lage nicht erkannt hat.
    Und Frau v.d.Leyen ist in meinen Augen ein reiner Machtmensch. Ohne jetzt groß auf ihren politischen Werdegang einzugehen, was hat sie in den verschiedenen Ministerien in der BRD hinterlassen?

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