Bundestag: Kein Verbot von Wildtieren im Zirkus
Berlin - Herber Rückschlag für Tierfreunde: Löwe, Elefant und Zebra bleiben in der Manege. Der Umweltausschuss des Bundestags hat gestern über Antrag der Linken abgelehnt, Wildtiere im Zirkus zu verbieten.
Trotz der deutlichen Mehrheit von SPD, Grünen und Linken im Ausschuss, die alle in ihren Programmen für ein Wildtierverbot plädieren, wurde der Antrag abgelehnt. Überraschend: Die SPD stimmte gegen das Verbot.
Die Mehrheit der Bevölkerung stehe aber laut repräsentativer Umfragen hinter einem Verbot, erklärt etwa die Tierschutzorganisation "Animals United". Nun will der Verein zu noch mehr Protesten für einen tierfreien Zirkus mobilisieren. Viktor Gebhart von "Animals United": "Gerade von der SPD, die sich die vergangenen Jahre immer wieder für ein Verbot stark gemacht hat, hatten Tierfreunde deutschlandweit mehr erwartet. Sie fiel diesen heute in den Rücken. Ein Tierschutzskandal und ein klarer Bruch mit der eigenen Überzeugung der Partei, die es heute in der Hand hatte, Tierquälerei in der Manege endlich ein Ende zu setzen", findet er.
Die Bundesregierung habe bereits eingeräumt, dass für bestimmte Tierarten ein Verbot erforderlich ist und dass den Bedürfnissen der Tiere in reisenden Zirkussen nicht ausreichend nachgekommen werden kann. "Die bisher geltenden Leitlinien sind eine Farce, es braucht eine einheitliche bundesweite Regelung", betont er. "Es liegt daher weiter an jedem von uns, keinen Tierzirkus zu besuchen. Die Nachfrage regelt das Angebot."
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