Albig denkt trotz Wahlpleite nicht an Rücktritt

Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Torsten Albig denkt trotz der Niederlage seiner SPD bei der Landtagswahl nicht an Rücktritt.
von  dpa
Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Torsten Albig kommt in Kiel zur ersten Sitzung der neuen SPD-Landtagsfraktion.
Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Torsten Albig kommt in Kiel zur ersten Sitzung der neuen SPD-Landtagsfraktion. © Markus Scholz/dpa

Kiel - Auf die Frage einer Journalistin, ob damit zu rechnen sei, sagte er vor einer Fraktionssitzung: "Nee, müssen Sie nicht." Es gehe jetzt darum, "was wir vorbereiten können, um eine nächste Regierung auf die Beine zu stellen." Keine der gewählten Parteien habe eine Mehrheit im neuen Landtag. "Und dann werden wir mal sehen, wer am Ende eine Mehrheit hat."

Gut vier Monate vor der Bundestagswahl war im nördlichsten Bundesland die bisher oppositionelle CDU stärkste Kraft geworden. FDP und Grüne könnten sowohl mit der SPD als auch mit der CDU eine Regierung bilden.

Zur Kritik aus der Bundespartei an ihm sagte Albig: "Das nehme ich zur Kenntnis." Der stellvertretende SPD-Bundesvorsitzende Thorsten Schäfer-Gümbel hatte ihn zuvor angegangen. Man habe kurz vor der Wahl mehr über Albigs Privatleben als über die Themen der Sozialdemokratie diskutieren müssen, sagte Schäfer-Gümbel am Dienstag im ZDF-Morgenmagazin. Das habe auch der Landesverband in aller Deutlichkeit gesagt.

Es gehe nicht darum, alles auf eine Person zu schieben, sagte Schäfer-Gümbel und fügte hinzu: "Es war eine Situation, mit der alle konfrontiert waren."

Zwei Tage nach der Landtagswahl halten heute mehrere Fraktionen ihre konstituierenden Sitzungen ab. Zunächst treffen sich am Vormittag die Abgeordneten von SPD und Grünen, später stehen Sitzungen von CDU und FDP auf dem Programm. Am Montag hatten bereits Gremien mehrerer Parteien die Wahl analysiert und über Konsequenzen diskutiert. CDU und FDP wollen gemeinsam mit den Grünen eine Landesregierung bilden. Die Grünen wiederum bevorzugen ein Regierungsbündnis mit ihrem bisherigen Koalitionspartner SPD und mit der FDP. Sondierungsgespräche werden erst in der nächsten Woche starten, nach der Wahl in Nordrhein-Westfalen.

Lesen Sie hier: SPD-Vize Schäfer-Gümbel kritisiert Albig

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