Von wem die Welt 2025 Abschied nahm
Sie waren Hollywood-Legenden, Musikgrößen, Nobelpreisträger, Sport-Ikonen oder Medienphänomene. Sie haben Film, Musik, Sport oder Wissenschaft und Politik geprägt wie nicht viele andere. Von wem die Welt 2025 Abschied nahm:
David Lynch: Hollywoods Spezialist für Abseitiges
Der Kult-Regisseur schreckte mit bizarren Abgründen und dunklen Perversionen ab, zog mit seinen Mystery-Geschichten aber genauso an. Hollywoods Spezialist für Abseitiges, David Lynch, hatte zunächst Kunst studiert. Furore machte er bei "Blue Velvet" (1986) durch eine langsame Kamerafahrt in ein abgeschnittenes Ohr. Das Roadmovie "Wild at Heart" über ein junges Liebespaar brachte ihm 1990 in Cannes die "Goldene Palme". In den 1990er Jahren war seine Mystery-Kultserie "Twin Peaks" um den Mord an einer jungen Schönheitskönigin stilbildend für Fernsehen und Mode. Lynch starb am 16. Januar mit 78 Jahren in Los Angeles.
Marianne Faithfull: Von der Sixities-Ikone zur Charakterdarstellerin
Der Lebensweg der britischen Künstlerin war außergewöhnlich. Marianne Faithfull verdankte ihre Berühmtheit vor allem ihrer Beziehung mit dem Sänger der Rolling Stones, Mick Jagger. Er schrieb 1964 zusammen mit Keith Richards "As Tears Go By" für sie. Faithfull und Jagger galten als Traumpaar der Swinging Sixties. Doch der Rock-'n'-Roll-Lifestyle forderte seinen Tribut: Faithfull wurde zum Junkie, saß im Gefängnis und lebte zwei Jahre auf der Straße. Bei der Aufnahme ihres Comeback-Albums "Broken English" (1979) noch süchtig, schaffte sie mit knapp 40 den Entzug und entwickelte sich als Künstlerin weiter. Musiker wie Billy Corgan oder Roger Waters arbeiteten mit ihr. Sie spielte auch in mehreren Filmen mit, etwa in der Tragikomödie "Irina Palm" (2007). Faithfull starb am 30. Januar im Alter von 78 Jahren in London.
Horst Köhler: Ökonom als Staatsoberhaupt
Sein Abgang als Bundespräsident kam quasi über Nacht. Am 31. Mai 2010 verkündete Horst Köhler in seiner zweiten Amtszeit seinen Rücktritt mit sofortiger Wirkung. Auslöser war die Kritik an einem Interview, in dem er Auslandseinsätze der Bundeswehr auch mit der Wahrung deutscher Wirtschaftsinteressen begründete. Der promovierte Volkswirt, 2004 zum Staatsoberhaupt gewählt, war der erste Chef im Schloss Bellevue ohne Parteikarriere. Zuvor hatte Köhler als Direktor des Internationalen Währungsfonds (IWF) in der globalen Finanzwirtschaft eine Schlüsselfunktion inne. Nach Ansicht seiner Kritiker mischte er sich als Bundespräsident zu sehr in die Tagespolitik ein. Köhler starb am 1. Februar mit 81 Jahren in Berlin.
Gene Hackman: Gigant der Leinwand
Der US-Amerikaner Gene Hackman gilt als einer der bedeutendsten Schauspieler seiner Generation. Der zweifache Oscar-Preisträger war unter anderem durch Filme wie "French Connection" (1971), "The Conversation" (1974) und "Erbarmungslos" (1992) berühmt geworden. Kassenknüller wie die John-Grisham-Verfilmung "Die Firma" und "Crimson Tide" katapultierten ihn auf Hollywoods A-Liste. In den frühen 2000er Jahren zog er sich zurück und lebte mit seiner Frau Betsy Arakawa im ländlichen Santa Fe (US-Staat New Mexico). Dort starb der an Alzheimer erkrankte Hackman am 18. Februar mit 95 Jahren an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung, nachdem er eine Woche mit der Leiche seiner an einer Infektion verstorbenen Frau weitergelebt hatte.
Bernhard Vogel: Mittler zwischen West und Ost
Erst Rheinland-Pfalz, dann Thüringen: Der CDU-Politiker war ein Rekord-Regent. Bernhard Vogel regierte als einziger Ministerpräsident jeweils ein Land in West- und Ostdeutschland. Mit mehr als 23 Jahren CDU-Alleinregierungen oder Koalitionen mit FDP und SPD war der gebürtige Göttinger der deutsche Politiker mit der längsten Amtszeit als Ministerpräsident. Nach seiner Zeit als Kultusminister in Rheinland-Pfalz folgte er dem damaligen Ministerpräsidenten Helmut Kohl (CDU) 1976 als Regierungschef und blieb es bis 1988. Anfang 1992 ging er als Ministerpräsident nach Thüringen. Dem populären Landeschef gelang der wirtschaftliche Aufschwung. Danach leitete er von 2003 bis 2009 die Adenauer-Stiftung. Am 2. März starb Vogel im Alter von 92 Jahren in Speyer.
Anna R.: Rosenstolz-Sängerin mit großen Gefühlen
Melancholische Pop-Songs wie "Liebe ist alles" (2004) machten die als Andrea Rosenbaum geborene Musikerin aus Ost-Berlin und ihre Band Rosenstolz berühmt. Neben Anna R. gehörte auch der Komponist Peter Plate dazu. Die Band, in den 1990er und frühen 2000er Jahren aktiv, war anfangs Liebling der Subkultur, dann eroberte sie den Massenmarkt, gewann Echos, Gold und Platin. Popschlager-Hymnen wie "Gib mir Sonne" und "Ich bin ich (Wir sind wir)" prägten den Sound der Nullerjahre. Mit ihrer einzigartigen Stimme begeisterte Anna R. später als Solosängerin. In ihren Liedern ging es oft um Liebe, aber sie war auch politisch aktiv. Die Musikerin starb am 17. März mit 55 Jahren in Berlin.
George Foreman: Von der Boxlegende zum Prediger
Der wichtigste Kampf des US-Schwergewichtsboxers endete mit einer Niederlage gegen Muhammad Ali am 30. Oktober 1974 in Kinshasa, damals Zaire. Der Kampf ging als "Rumble in the Jungle" in die Boxgeschichte ein. Es war von 81 Duellen das Einzige, das George Foreman durch K.o. verlor. Der gebürtige Texaner hatte eine der längsten Box-Karrieren, die er erst 1997 beendete. Danach war der Olympiasieger von 1968 und mehrfache Profi-Weltmeister Prediger, Sport-Kommentator und erfolgreicher Unternehmer. Foreman starb 76-jährig am 21. März in Houston (US-Bundesstaat Texas).
Val Kilmer: Superheld im Fledermausanzug
Die ikonische Rolle als Pilot Tom "Iceman" Kazansky im Actionfilm "Top Gun" machte den gebürtigen Kalifornier 1986 berühmt. Val Kilmer spielte den erbitterten Konkurrenten von Tom Cruise in der Rolle als Pete "Maverick" Mitchell, mit dem er sich bei riskanten Kampfflügen maß. Es folgten Filme wie "The Doors" (1991) als Sänger Jim Morrison und "Batman Forever" (1995) im unvergessenen Fledermausanzug. In den 1980er und 1990er Jahren zählte der Schauspieler zu Hollywoods Topverdienern. 2014 wurde bei ihm Kehlkopfkrebs diagnostiziert, er verlor seine Stimme. Kilmer starb am 1. April mit 65 Jahren in Los Angeles.
Mario Vargas Llosa: Weltbürger und Literaturnobelpreisträger
Unter den spanischsprachigen Schriftstellern war der gebürtige Peruaner einer der Großen. Er machte Lateinamerikas Literatur weltweit bekannt. Als wahrer Weltbürger fühlte sich Mario Vargas Llosa auch in Europa zu Hause. Für sein Werk wurde er 2010 mit dem Literaturnobelpreis ausgezeichnet. Kritiker halten seine drei frühen Romane, "Die Stadt und die Hunde" (1962, dt. 1966), "Das grüne Haus" (1967, dt. 1968) und "Gespräch in der Kathedrale" (1969, dt. 1976) für seine besten. Vargas Llosa verstand sich auch als politischer Schriftsteller, der in der Literatur einen Schlüssel zu einer besseren Welt sah. Am 13. April starb er mit 89 Jahren in Lima.
Papst Franziskus: Mahner für Frieden und Demut
Der Jesuit aus Argentinien, mit bürgerlichem Namen Jorge Mario Bergoglio, wollte als Papst Franziskus in der katholischen Kirche vieles ändern. Sein Pontifikat war geprägt von dem Bemühen um eine offenere Kirche und Reformen der Kurie. Konkrete Vorhaben setzte Franziskus jedoch nicht um. Im März 2013 nach dem Rücktritt von Papst Benedikt XVI. zum Nachfolger gewählt, war er das erste Oberhaupt der katholischen Kirche aus Südamerika. In seine Amtszeit fielen etliche Skandale wegen sexuellen Missbrauchs in verschiedenen Bistümern weltweit. Als Reaktion setzte er Kommissionen zur Aufarbeitung und Vorbeugung ein. Franziskus galt als volksnaher und bescheidener Papst, der an der Seite der Schwachen, Ausgestoßenen und Flüchtlinge stand. Der Pontifex starb am 21. April mit 88 Jahren im Vatikan.
Helmut Thoma: König des Privatfernsehens
Der Medienmanager formte den Kölner Privatsender RTL in den 1980er- und 1990er-Jahren zum erfolgreichsten kommerziellen TV-Sender Deutschlands. Bekannt für markige Sprüche nannte man Helmut Thoma "König des Privatfernsehens". Der gebürtige Wiener studierte nach einer Molkereilehre in Österreich Jura, promovierte und war Justiziar beim Österreichischen Rundfunk (ORF). 1984 wurde er Direktor der deutschen Programme von RTL und RTL plus. Mit dem RTL-Umzug nach Köln und dem Einstieg von Bertelsmann begann der Aufstieg des Senders, den Thoma von 1991 bis Ende 1998 als Geschäftsführer leitete. Ungeachtet der Kritik an Klamauk, Gewalt, Sex im Programm und Fokussierung auf Einschaltquoten konnte er hohe Einschaltquoten und Werbe-Einnahmen vorweisen. Thoma starb am 3. Mai an seinem 86. Geburtstag in Wien.
Margot Friedländer: Für Versöhnung und Erinnern
Die Holocaust-Überlebende Margot Friedländer war nach Jahrzehnten als Emigrantin in New York mit fast 90 Jahren nach Deutschland zurückgekehrt. Die Berliner Ehrenbürgerin engagierte sich unermüdlich gegen das Vergessen, sprach vor Schulklassen, mahnte auf Gedenkveranstaltungen. Hass war ihr fremd, obwohl ihre Mutter und ihr Bruder im Konzentrationslager Auschwitz ermordet wurden. Sie selbst konnte untertauchen, wurde aber gefasst und ins KZ Theresienstadt deportiert. Sie überlebte wie ihr späterer Mann Adolf Friedländer, mit dem sie in die USA ging. Bekannt wurde ihre Geschichte durch einen Dokumentarfilm und ihre Memoiren. Friedländer erhielt für ihren Einsatz viele Auszeichnungen und große Anerkennung. Sie starb am 9. Mai im Alter von 103 Jahren in Berlin.
Nadja "Naddel" Abd el Farrag: Leben wie eine Achterbahn
Die ehemalige Moderatorin war in den 1990er Jahren als Freundin des Popstars und Musikproduzenten Dieter Bohlen eine Größe des deutschen Boulevards. Bekannt als "Naddel" folgten für Nadja Abd el Farrag Werbespots, TV-Serien und Aufnahmen im "Playboy". 2001 trennte sich das Paar. Die gebürtige Hamburgerin moderierte die TV-Erotik-Show "Peep", war 2004 Gast im RTL-Dschungelcamp und später bei "Big Brother". Abd El Farrag bezeichnete ihr Leben als Achterbahn. Von Alkoholismus und Schulden war die Rede. Comebackversuche im TV oder als Sängerin scheiterten. Sie starb am 9. Mai mit 60 Jahren in Hamburg.
Xatar: Schillernder und umstrittener "Gangster-Rapper"
Deutschland lernte durch Xatar das Konzept des "Gangster-Rappers" kennen. Der im Iran geborene und in Bonn aufgewachsene Kurde, mit bürgerlichem Namen Giwar Hajabi, galt als eine der einflussreichsten und umstrittensten Figuren der deutschen Hip-Hop-Szene. Seine Alben eroberten die Charts, er geriet aber auch mit dem Gesetz in Konflikt. Wegen eines Goldraubs im Jahr 2009 saß Xatar mehrere Jahre in Haft. Aus dem Gefängnis heraus startete er eine erfolgreiche Musikerkarriere. Sein Debütalbum trug den Titel "Alles oder Nix". Das Image des bösen Jungen gehörte zu Xatars Künstler-Dasein. Auch als Geschäftsmann war er umtriebig. Er starb am 9. Mai mit 43 Jahren in Köln.
Günther Uecker: Poesie mit Nägeln
Der Universalkünstler bereitete dem Nagel den Weg in die Kunstgeschichte. Günther Uecker hämmerte Zimmermannsnägel in Stühle, Klaviere, Nähmaschinen und Leinwände. Bei ihm wurden die eigentlich aggressiven und verletzenden Nägel sinnlich. "Das Thema meiner künstlerischen Arbeit ist die Verletzbarkeit des Menschen durch den Menschen", sagte Uecker einst. Der in Mecklenburg geborene "Nagelkünstler" war ein internationales Aushängeschild der deutschen Kunst und Kultur. Die großformatigen Reliefs des preisgekrönten Objektkünstlers hängen in den großen Museen der Welt. Sein Gesamtwerk umfasst neben Objektkunst Malerei, Installationen, Bühnenbilder und Filme. Uecker starb am 10. Juni im Alter von 95 Jahren in Düsseldorf.
Brian Wilson: Beach Boy mit dunklen Schatten
Mit den Beach Boys schuf er Popmusik für die Ewigkeit. Brian Wilson galt als eines der größten Genies der Pop- und Rockgeschichte. Sonnige Surf-Songs wie "Fun Fun Fun", "Good Vibrations" und "Surfin' USA" trafen den Nerv der Zeit und begeisterten eine ganze Generation für das kalifornische Lebensgefühl. Seit seiner Kindheit auf einem Ohr taub, hatte Wilson fast alle Beach-Boys-Hits geschrieben und die Alben der Band produziert. Den Höhepunkt seines Schaffens erreicht er 1966 mit dem Album "Pet Sounds". Doch hinter den sonnigen Klängen verbargen sich dunkle Schatten. Wilson kämpfte seit den 1960er Jahren mit schweren psychischen Problemen. Zum Schluss litt er an Demenz. Am 11. Juni starb er mit 82 Jahren in Beverly Hills.
Diogo Jota: Unfalltod mit 28 Jahren
Die Fußballwelt stand nach dem Unfalltod von Portugals Fußball-Nationalspieler Diogo Jota unter Schock. Auch sein jüngerer Bruder André Silva überlebte den Autounfall nicht. Jota, mit vollem bürgerlichem Namen Diogo José Teixeira da Silva, hatte kurz zuvor die Mutter seiner drei Kinder geheiratet. Seit September 2020 spielte er für den FC Liverpool. Vor der Meisterschaft in der vergangenen Saison gewann er mit den Reds bereits 2022 den FA Cup und 2022 sowie 2024 den Ligapokal. Für Portugal absolvierte der Angreifer 49 Länderspiele und erzielte 14 Tore. Zuletzt gewann er mit seinem Heimatland die Nations League. Mit 28 Jahren verunglückte Jota am 3. Juli tödlich mit einem Sportwagen im nordspanischen Cemadilla.
Claus Peymann: Politisch motivierter Theater-Rebell
Sich einmischen und auf Missstände aufmerksam machen, lautete das Credo des streitbaren Querdenkers. Claus Peymann war einer der leidenschaftlichsten deutschen Theatermacher. Mit seinen Inszenierungen schrieb der nimmermüde Rebell Bühnengeschichte und feierte Zuschauerrekorde. Er arbeitete mit Autoren wie Thomas Bernhard, Botho Strauß, Peter Turrini, Peter Handke, George Tabori und Elfriede Jelinek zusammen. Nach Stationen am Stuttgarter Staatstheater, Schauspielhaus Bochum und Wiener Burgtheater kam er 1999 zum Berliner Ensemble. Dort trat er bis 2017 nach eigenen Worten als "Reißzahn im Arsch der Mächtigen" an. Bewusst setzte der Theaterregisseur auf Interpretationen klassischer Stücke. Er starb am 16. Juli im Alter von 88 Jahren in Berlin.
Ozzy Osbourne: Heavy-Metal-Pionier mit Lust zur Provokation
Mit der Band Black Sabbath erfand der Brite, der bürgerlich John Michael Osbourne hieß, den Heavy Metal. Mit harten Gitarrenriffs und zynischen, tiefgründigen Texten prägten die Jungs aus der Industriestadt Birmingham einen gesamten Musikstil. Als Solokünstler wurde Ozzy Osbourne mit seiner markanten, nasalen Stimme einer der populärsten und berüchtigtsten Rocksänger der Musikgeschichte. Die MTV-Reality-Show "The Osbournes" machte ihn endgültig zur Kultfigur. Unvergessen bleibt der "Prince Of Darkness" (Fürst der Finsternis) auch wegen seiner Skandale. So biss er während eines Konzerts 1982 einer Fledermaus den Kopf ab. Osbourne starb am 22. Juli mit 76 Jahren im englischen Jordans.
Horst Mahler: Von links nach rechts politisch immer extrem
Der Jurist gehörte Anfang 1970 zu den Mitgründern der linksextremistischen Terrorgruppe Rote Armee Fraktion (RAF). In den 1990er Jahren sorgte Horst Mahler mit dem Wechsel ins rechtsradikale Lager für Aufsehen. Er wandelte sich vom linken Rechtsanwalt der Nazi-Jägerin Beate Klarsfeld und des Studentenführers Rudi Dutschke zum Neonazi und Holocaust-Leugner. Mehrfach wurde Mahler verurteilt, zuletzt vom Landgericht Potsdam. Bis Oktober 2020 hatte er in der JVA Brandenburg/Havel eine Strafe von zehn Jahren und zwei Monaten wegen Volksverhetzung und Holocaust-Leugnung verbüßt. Am 27. Juli ist Mahler im Alter von 89 Jahren in Berlin gestorben.
Laura Dahlmeier: Leben am Limit
Sie liebte den Sport. Im Biathlon gewann die sympathische Athletin aus Garmisch-Partenkirchen sieben Weltmeistertitel und 2018 in Südkorea zwei olympische Goldmedaillen. Als Laura Dahlmeier 2019 mit nur 25 Jahren den Leistungssport aufgab, hatte sie in ihrer Sportart alles erreicht. Sie widmete sich nun ihren großen Leidenschaften, dem Bergsteigen und der Umwelt. Die Ex-Biathletin war staatlich geprüfte Berg- und Skiführerin, aktives Mitglied bei der Bergwacht und galt als erfahrene und risikobewusste Alpinistin. Daneben war sie als TV-Expertin für das ZDF tätig. Die Bayerin starb am 28. Juli mit 31 Jahren am Laila Peak im pakistanischen Karakorum-Gebirge durch Steinschlag. Trotz Bemühungen konnte ihre Leiche nicht geborgen werden.
Giorgio Armani: Italiens Fürst der Mode
Der Name Armani steht für teure Mode, kostspieligen Schmuck und exquisite Parfüms. Giorgio Armani galt als letzter großer Modeschöpfer mit unverkennbarem Stil: lässig, edel und schlicht. Der "Principe della Moda" ("Fürst der Mode"), der Zeit seines Lebens in Mailand lebte, erfand das Sakko neu und machte das schlichte T-Shirt zum Anzug salonfähig. Er kleidete Hollywood-Größen wie Richard Gere, Kevin Costner und Leonardo DiCaprio für die Leinwand ein. Nach einem kurzen Studium hatte sich der Italiener für die Mode entschieden und Anfang der 1970er Jahre mit seinem Lebensgefährten Sergio Galeotti die Giorgio Armani SpA gegründet. Das war die Keimzelle eines Konzerns, der heute viele Milliarden wert ist. Armani starb am 4. September mit 91 Jahren in Mailand.
Horst Krause: Der ewige Dorfpolizist aus Brandenburg
Den Schauspieler verbindet das Fernsehpublikum mit dem brummigen Dorfpolizisten im Brandenburger "Polizeiruf 110". Die Rolle seines Lebens war nach seinem echten Namen benannt. Mit seinem Hund als Sozius auf einem alten Motorrad verkörperte Horst Krause für viele ein Stück vom alten Dorfleben und Heimat. 1941 bei Danzig geboren, im brandenburgischen Ludwigsfelde aufgewachsen, lernte er anfangs den Beruf des Drehers, spielte später nach einem Schauspielstudium an verschiedenen Bühnen. Bereits zu DDR-Zeiten war Krause im Fernsehen zu sehen, etwa in "Der Staatsanwalt hat das Wort". Nach dem Mauerfall wurde er 1993 durch die Komödie "Wir können auch anders..." bekannt. Er starb am 5. September mit 83 Jahren in Teltow.
Robert Redford: Leinwandidol ohne Starallüren
Der US-Schauspieler und Regisseur war ein Hollywood-Rebell. Zuletzt engagierte sich Robert Redford für das Independent-Kino und den Naturschutz. Sein Durchbruch als Schauspieler gelang ihm mit der Westernkomödie "Zwei Banditen" (1969) an der Seite von Paul Newman. Zum Idol machten ihn auch seine stahlblauen Augen, sein kantiges Gesicht und sein blondes Haar. Weitere große Erfolge waren "Der Clou" (1973), "Der große Gatsby" (1974), "Die drei Tage des Condor" (1975), "Die Unbestechlichen" (1976), "Jenseits von Afrika" (1985) und "Der Pferdeflüsterer" (1998). In den Rocky Mountains gründete der politisch aktive Amerikaner 1980 das Sundance Institute, um junge, kritische Stimmen im Filmgeschäft zu fördern. 1984 rief er das alljährliche Sundance-Festival ins Leben. 2002 erhielt er einen Ehrenoscar für sein Lebenswerk. Er starb am 16. September mit 89 Jahren in Sundance (US-Staat Utah).
Claudia Cardinale: Italiens stolze Filmdiva
Die Schauspielerin mit der rauchigen Stimme schrieb mit ihren mehr als 150 Filmen Kinogeschichte. In Tunesien geboren und zuletzt in Frankreich zu Hause, fühlte sich Claudia Cardinale immer als Italienerin. Sie glänzte unter anderem in Federico Fellinis "8 1/2", Luchino Viscontis "Der Leopard" (beide Filme 1963) und Sergio Leones Italo-Western "Spiel mir das Lied vom Tod" (1968). In dieser Zeit bildete "La Cardinale" mit Sophia Loren und Gina Lollobrigida das Dreigestirn der großen Diven des italienischen Kinos. Für ihr Lebenswerk erhielt sie 1993 in Venedig den Goldenen Löwen und 2002 in Berlin den Goldenen Bären. Später engagierte sie sich als Unesco-Botschafterin und Unterstützerin der Bewegung #MeToo für Frauenrechte. Sie starb am 23. September im Alter von 87 Jahren im französischen Nemours.
Jane Goodall: Ein Leben für die Schimpansen
Schimpansen können kommunizieren, Gefühle zeigen, Werkzeuge benutzen und regelrecht Krieg führen. Jane Goodall war die Erste, die das Sozialverhalten der Menschenaffen in freier Wildbahn erforschte und bei ihnen Wesenszüge und Verhaltensweisen wie beim Menschen erkannte. Die nicht studierte Britin lebte mehr als 20 Jahre mit den Tieren im Dschungel von Tansania. Ihre Methode der "teilnehmenden Beobachtung", bei der sie den Affen unter anderem Namen gab, war erfolgreicher als alles andere, was zuvor versucht worden war. Auch im hohen Alter reiste Goodall als Arten- und Umweltschützerin um die Welt, um mit Vorträgen und Begegnungen wachzurütteln. Sie starb am 1. Oktober im Alter von 91 Jahren in Los Angeles.
Diane Keaton: Hollywood-Marke und Stilikone
Typ neurotische New Yorkerin mit Männerhosen, Westen, Krawatten und Hüten: Dem Stil von "Annie Hall" im gleichnamigen Film (deutsch "Der Stadtneurotiker", 1977) von Woody Allen blieb Diane Keaton immer treu. Diese Rolle brachte ihr einen Oscar als beste Hauptdarstellerin und ebnete den Weg für eine jahrzehntelange Film-Karriere. Keaton zählte zur ersten Riege der Filmwelt in Hollywood. Sie wirkte in mehr als 60 Filmen mit, so in "Reds" (1981) und "Was das Herz begehrt" (2003). Einen weiteren großen Erfolg feierte sie im Film "Der Club der Teufelinnen" (1996) mit Bette Midler und Goldie Hawn. Hollywoods Stilikone blieb unverheiratet und adoptierte zwei Kinder. Sie starb am 11. Oktober im Alter von 79 Jahren in Los Angeles.
Klaus Doldinger: Deutschlands König des Jazz
Jeder "Tatort"-Fan kennt die Melodie, die den Fernsehkrimi seit mehr als 55 Jahren einleitet. Den Evergreen erschuf Komponist und Saxofonist Klaus Doldinger. Der gebürtige Berliner galt als einer der bedeutendsten Jazzmusiker Deutschlands. Mit seiner Band Passport schrieb er internationale Jazz-Geschichte. Bis ins hohe Alter stand der vielfach ausgezeichnete Musiker auf der Bühne. Zu den Quellen seiner Musik zählten Jazz, Rock, Blues und Soul ebenso wie experimentelle Elektroklänge und lateinamerikanische Rhythmen. Zu Publikumserfolgen wie "Das Boot", "Die unendliche Geschichte", "Salz auf meiner Haut" und "Liebling Kreuzberg" steuerte Doldinger die Musik bei. Er starb am 16. Oktober im Alter von 89 Jahren in Icking in Bayern.
Die Kessler-Zwillinge: Unzertrennlich im Leben und im Tod
Ein Leben lang waren die Zwillinge Ellen und Alice Kessler international bekannten Sängerinnen und Tänzerinnen beieinander, standen gemeinsam auf den großen Show-Bühnen der Welt, teilten sich eine Villa. Die langbeinigen Blondinen starteten Mitte der 1950er Jahre im berühmten Pariser Varieté Lido ihre internationale Karriere. Ob in New York, Las Vegas, Sydney, Hongkong, Monte-Carlo oder Rom: Die Entertainerinnen standen mehr als 60 Jahre lang als Doppelpack auf der Bühne, unter anderem mit Frank Sinatra, Fred Astaire und Harry Belafonte. Noch mit 80 Jahren traten sie im Udo-Jürgens-Musical "Ich war noch niemals in New York" auf. Das Erfolgsgeheimnis der niemals verheirateten Schwestern: "Disziplin. Jeden Tag. Dankbarkeit. Immer wieder. Demut statt Übermut. Und Zweisamkeit. Bis in den Tod." Sie starben am 17. November mit 89 Jahren gemeinsam in Grünberg durch "assistierten" Suizid.
Udo Kier: Deutsche Hollywood-Größe mit diabolischem Blick
Ein diabolisch-stechender Blick aus ungewöhnlich grünen Augen, das war in Hollywood sein Markenzeichen. Als Udo Kierspe in ärmlichen Verhältnissen in Köln aufgewachsen, war Udo Kier als einer der wenigen deutschen Schauspieler im internationalen Filmgeschäft über Jahrzehnte präsent. In seiner Wahlheimat USA wurde der Rheinländer bekannt für Schurkenrollen und schräge Charaktere. Von Andy Warhol bis Lars von Trier: Er wirkte unter namhaften Regisseuren in mehr als 250 Film- und Fernsehproduktionen mit, darunter "Andy Warhols Frankenstein" (1973), "Die Geschichte der O" (1975), "Lili Marleen" (1981), "Breaking the Waves" (1996) sowie "Melancholia" (2011). Aktuell ist er noch in einer markanten Nebenrolle in dem Thriller "The Secret Agent" zu sehen. Kier starb am 23. November im Alter von 81 Jahren im kalifornischen Palm Springs.
Frank Gehry: Ikonische Gebäude im Spiel der Schwerkraft
Guggenheim-Museum in Bilbao, Walt-Disney-Konzerthalle in Los Angeles oder Neuer Zollhof in Düsseldorf sowie Wohngebäude in Prag, New York und vielen anderen Städten: Die Gebäude des Star-Architekten und Pritzker-Preisträgers Frank Gehry sind unverkennbar. Sie wirken wie aus einer Parallelwelt mit anderen Schwerkraft-Gesetzen. Gehry setzte den allzu harmonischen, kantigen und klaren Bauten der Moderne seine Skulpturen in Form fantasievoller Häuser entgegen. Der Sohn jüdischer Einwanderer aus Polen, der im kanadischen Toronto als Ephraim Owen Goldberg geboren wurde und als Teenager mit seiner Familie nach Los Angeles in den USA gezogen war, gehörte zu den begehrtesten Architekten weltweit. Gehry ist am 5. Dezember im Alter von 96 Jahren in Santa Monica in Kalifornien gestorben.
Rob Reiner: Gewaltsamer Tod nach bunter Film-Karriere
Er hat erfolgreiche Komödien gedreht, Dramen und Dokumentarfilme. "Harry und Sally" gilt als Kultfilm, "Eine Frage der Ehre" war für den Oscar nominiert. Der gebürtige New Yorker Rob Reiner zählte zu Hollywoods gefragtesten Regisseuren und als großherziges Genie. Aus seinen progressiven Ansichten machte er nie einen Hehl. Als die Leichen des Regisseurs und seiner Frau Michele in ihrem Haus in Los Angeles mit Stichverletzungen gefunden werden, ist die Bestürzung groß. Ihr Sohn Nick steht unter Mordverdacht. Reiner starb am 14. Dezember mit 78 Jahren.
Rosa von Praunheim: Ikone der Schwulenbewegung
"Nicht der Homosexuelle ist pervers, sondern die Situation, in der er lebt": Der Filmtitel aus dem Jahr 1971 bringt auf den Punkt, was Leben und Werk des streitlustigen Künstlers Rosa von Praunheim über Jahrzehnte bestimmte. Er gilt als Wegbereiter der schwulen Bürgerrechtsbewegung in Deutschland. Im Laufe seiner Karriere drehte der vielfach preisgekrönte Berliner Regisseur, als Holger Mischwitzky in Riga geboren, rund 150 Filme, malte, schrieb Theaterstücke und Bücher. In der Nacht zum 17. Dezember starb er 83-jährig in Berlin.
Chris Rea: Adventstimmung mit "Driving Home For Christmas"
Seine rauchig sanfte Stimme ist im Dezember allgegenwärtig: "Driving Home For Christmas" singt der Brite Chris Rea in dem gleichnamigen Weihnachtssong. Nahezu 30 Millionen Platten verkaufte der introvertierte Musiker mit dem emotionalen E-Gitarrenspiel insgesamt, darunter Ohrwürmer wie "Josephine" und "I Can Hear Your Heartbeat". Die Poprock-Alben "On The Beach" und "The Road To Hell" sind Klassiker. Dem Sohn eines Italieners und einer Irin war Ende der 1970er Jahre der Durchbruch als Solokünstler gelungen. Seit einer Krebserkrankung widmete sich Rea verstärkt dem Blues. Er starb am 22. Dezember mit 74 Jahren in London.
Uwe Kockisch: Als Commissario Brunetti ein Quotengarant
Als Commissario Brunetti ermittelte er in Venedig, in "Weissensee" spielte er einen Stasi-Mann. In der ARD-Krimireihe nach Romanen der US-Schriftstellerin Donna Leon löste Uwe Kockisch bis 2019 Fälle in Italiens berühmter Lagunenstadt. Die beliebte Sendung garantierte hohe Einschaltquoten. Der in Cottbus geborene Kockisch verkörperte in der 24-teiligen ARD-Fernsehsaga "Weissensee" (2010-2018) über die Geschichte einer Ost-Berliner Familie den Stasi-Mann Hans Kupfer. Als Jugendlicher versuchte er die Flucht aus der DDR und musste einige Monate ins Gefängnis. Nach einer Schauspielausbildung spielte er über zwei Jahrzehnte am Maxim-Gorki-Theater in Berlin, später kurz an der Berliner Schaubühne. Kockisch starb am 22. Dezember im Alter von 81 Jahren in Spaniens Hauptstadt Madrid.
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