Krebsgefahr für Kinder: Rauchverbot im Auto?

Rauchen ist in Restaurants und öffentlichen Verkehrsmitteln längst tabu - nun könnte es auch im Auto eingeschränkt werden. Denn nirgends bekommen Passivraucher so viel Rauch ab wie als Mitfahrer.
dpa |
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Der Bundesrat unternimmt einen neuen Anlauf für ein Rauchverbot im Auto in Anwesenheit von Kindern. (Symbolbild)
Der Bundesrat unternimmt einen neuen Anlauf für ein Rauchverbot im Auto in Anwesenheit von Kindern. (Symbolbild) © Paul Zinken/dpa
Berlin

Kinder sollen nach dem Willen der Bundesländer in Deutschland künftig vor dem Passivrauchen im Auto geschützt werden. Dazu soll das Rauchen im Fahrzeug im Beisein Minderjähriger verboten werden. Der Bundesrat beschloss, einen entsprechenden Gesetzentwurf beim Bundestag einzubringen. 

Nirgends sei die Passivrauchkonzentration so hoch wie im Auto für Mitfahrer, heißt es in dem Antrag des Bundesrats. Streit gab es darüber, ob die erwünschte Regelung kontrolliert werden kann. 

"Ein Rauchverbot im Auto wirkt nur, wenn es intensiv durch die Polizei kontrolliert wird", sagte der Vorsitzende der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Jochen Kopelke, der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Kopelke forderte dazu eine deutliche Aufstockung der Polizei.

"Es wird ja auch kontrolliert: Sind die Kinder im Auto vernünftig angeschnallt? Sind die Kindersitze so, wie sie sein sollen?", konterte der nordrhein-westfälische Gesundheitsminister, Karl-Josef Laumann (CDU), solche Argumente. Für Polizisten sei es möglich, auch das Rauchen bei Verkehrskontrollen in den Blick zu nehmen, sagte er im WDR5-"Morgenecho".

Eine Million Minderjährige betroffen

Einer Schätzung des Deutschen Krebsforschungszentrums zufolge ist derzeit rund eine Million Minderjähriger in Deutschland Tabakrauch im Auto ausgesetzt. Der neue Anlauf geht auf Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen zurück. Argumentiert wird unter anderem damit, dass Minderjährige, deren Eltern rauchen, beispielsweise häufiger an Lebertumoren oder Leukämie erkrankten.

Erwartungen, dass auf freiwilliger Basis auf das Rauchen im Auto in Anwesenheit von Kindern verzichtet werde, hätten sich nicht erfüllt, heißt es in dem Gesetzentwurf. Im Falle eines Verstoßes sollte ein Bußgeld von 500 bis 3.000 Euro drohen.

Was sagt der ADAC zum Rauchen in Fahrzeugen?

Dem Automobilclub ADAC zufolge gibt es bisher kein Gesetz, welches das Rauchen im Auto verbietet. Das Auto zähle als privater Raum, in den der Staat nicht ohne Weiteres eingreifen könne. "Im Straßenverkehr zählt volle Konzentration, denn selbst eine kleine Ablenkung kann drastische Folgen haben", schrieb der ADAC auf seiner Internetseite zu diesem Thema. Gefahr drohe zudem, sollte eine Zigarette während der Fahrt im Auto herunterfallen.

Hinweis: Diese Meldung ist Teil eines automatisierten Angebots der nach strengen journalistischen Regeln arbeitenden Deutschen Presse-Agentur (dpa). Sie wird von der AZ-Onlineredaktion nicht bearbeitet oder geprüft. Fragen und Hinweise bitte an feedback@az-muenchen.de

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