Streit um Drogen: 16-jähriger Schüler soll seinen Dealer Alex ermordet haben
München - Am vergangenen Wochenende ist ein 17-Jähriger nach einem Streit am Rosenheimer Platz gestorben. Dem Teenager wurde mitten ins Herz gestochen. Nun hat die Polizei einen Tatverdächtigen festgenommen.
Bei ihm handelt es sich um einen 16-jährigen Ägypter, der seit 2007 in München lebt. Der Schüler ist bereits einschlägig polizeibekannt, insgesamt 14 Delikte stehen in seiner Akte, so der Leiter der Münchner Mordkommission Stephan Beer am Freitag.
Schüler (16) als Tatverdächtiger festgenommen - Alex war sein Dealer
Und auch das Opfer ist wegen Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz polizeibekannt. Am Tatort stellten die Ermittler 40 Gramm Marihuana sicher, in der Wohnung der Eltern noch einmal 100 Gramm. Beer zufolge liegt das Motiv für die Tat in einem Drogen-Deal. Der 16-Jährige habe beim Opfer Marihuana bestellt, aber nicht für das Gras bezahlen wollen. Daraufhin sei es zum Streit gekommen.
Wie die Ermittlungen ergaben, hatte der 16-Jährige bereits einige Tage vor der Tat schon einmal bei ihm Cannabis gekauft. Am vergangenen Freitag sollte es dann einen erneuten Deal geben.
Die Tatwaffe ist bislang noch nicht gefunden. "Es handelt sich um einen spitzen Gegenstand", so Beer. Ob es ein Messer sei, sei aber noch nicht endgültig geklärt.
Haftbefehl gegen den mutmaßlichen Täter erlassen
Die Ermittler der Mordkommission erhielten in den letzten Tagen Unterstützung von der digitalen Forensik und dem Rauschgiftdezernat, so Beer. Am Mittwoch war die Beweislage so hoch, dass ein Haftbefehl gegen den 16-Jährigen ausgestellt wurde.
Am Donnerstagmorgen dann konnte der Schüler in der elterlichen Wohnung widerstandslos festgenommen werden. Die Ermittlungsrichterin erließ Haftbefehl.
Verdächtiger macht bislang keine Angaben
Nun sitzt der 16-Jährige in U-Haft. Er macht bislang keine Angaben.
Mord-Ermittler Beer zeigte sich zufrieden mit dem schnellen Fahndungserfolg, richtete aber einen Appell an den noch flüchtigen Begleiter des 16-Jährigen: "Stellen Sie sich, die Ermittlungen sind weit fortgeschritten. Ehe wir bei Ihnen vor der Tür stehen."
Die Staatsanwaltschaft geht von einer gemeinschaftlichen Tat aus, es sei "Mord in Mittäterschaft", so die Sprecherin der Staatsanwaltschaft München I, Juliane Grotz. Als Mordmerkmal komme Habgier in Betracht.
Anklage werde nach Jugendstrafrecht erhoben, erklärte Grotz weiter. Maximalstrafe: zehn Jahre.
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