Postbank am Ostbahnhof München dicht: Haidhausen wehrt sich

Die Postbank hat ihre Filiale am Ostbahnhof in München geschlossen. Die SPD/Volt-Stadtratsfraktion protestiert dagegen.
Ruth Frömmer
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Dass die Postbank am Orleansplatz dichtgemacht hat, sorgt im Viertel für Kritik. (Archiv)
Dass die Postbank am Orleansplatz dichtgemacht hat, sorgt im Viertel für Kritik. (Archiv) © Imago/STL-Studio Liebhart

Haidhausen - Bereits im vergangenen Jahr kündigte der Mutterkonzern Deutsche Bank an, bis 2026 die Hälfte aller Postbank-Filialen dichtzumachen. Als Grund führte man die fortschreitende Digitalisierung und das damit einhergehende veränderte Kunden-Verhalten an. Sprich: immer mehr Menschen nutzen Online-Angebote.

Nächste Postbank-Filiale in München macht dicht

In München hatten in den letzten Jahren bereits die Schließungen der Postbank-Filialen in der Agnesstraße und am Romanplatz für Aufruhr gesorgt. Nun hat die Filiale am Ostbahnhof geschlossen. Zwar eröffnet die Post eine neue Zweigstelle im Werksviertel.

Diese sei aber gerade für ältere Menschen aus den Wohngebieten in Haidhausen sehr schwer erreichbar, findet die SPD/Volt-Fraktion im Rathaus. Diese müssten in Zukunft umständlich den Ostbahnhof queren, wenn sie Briefe verschicken oder bei der Postbank Geld abheben wollen.

Kritik von SPD/Volt an der Deutschen Post: Schlechter Service, zu weit weg

Schon länger kritisiert die Fraktion im Stadtrat die Angebotspolitik der Deutschen Post. Durch die Ausdünnung des Filialnetzes werden die Wege zur Post immer länger. Zwar hätte das Unternehmen einige Dienstleistungen an Subunternehmer, also Postshops, ausgelagert, doch hier sei der Service oft schlechter. Außerdem böten diese die Postdienstleistungen nicht im vollen Umfang an, so die SPD. Derzeit kann ein Postshop bis zu zwei Kilometer entfernt sein, für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen eine kaum zu schaffende Distanz.

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Stadträtin Simone Burger (SPD) sagt: "Immer weniger Filialen, immer mehr Outsourcing: Diese Strategie der Deutschen Post hat sich wirklich nicht bewährt und muss rückgängig gemacht werden."

München brauche fußläufig erreichbare Poststellen, in denen Pakete abgeholt und aufgegeben werden können. "Das ist für uns Teil der Daseinsvorsorge", so Burger weiter. Die SPD/Volt-Fraktion setzte sich für kurze Wege und guten Service ein. "Und wir kämpfen um jede einzelne Filiale in den Stadtvierteln", verspricht Burger.

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  • (Symbolbild) am 19.01.2024 10:58 Uhr / Bewertung:

    Vorbei die Zeit der guten, alten Bundespost, eine Zeit, in der die Versorgung mit deren Dienstleistungen noch flächendeckend war.
    Dass der Briefträger mancherorts noch zweimal am Tag kam und man für jede Kontobewegung einen eigenen, kostenlosen Beleg zugeschickt bekam, wäre heute etwa durch die starke Zunahme an bargeldlosem Zahlungsverkehr gar nicht mehr machbar, aber dass man kilometerweit fahren muss um eine Postfiliale - nicht mal ein Postamt mit Postbank, sondern nur z. B. eine Bäckerei mit Brief- und Paketannahme und ohne Bankdienstleistungen, nicht einmal einem Geldautomaten - zu erreichen, auch in einer Großstadt wie München, das ist ein Schrottservice, der aber trotzdem immer teurer wird.
    Da sieht man wieder, wie sich alles "verbessert", wenn man es privatisiert, also der Renditemaximierung unterwirft.

  • Max Merkel am 19.01.2024 10:28 Uhr / Bewertung:

    Zwar eröffnet die Post eine neue Zweigstelle im Werksviertel. Hoffentlich auch mit Postbank Funktion. Der Postfiliale in der Fürstenriederstr. am Waldfriedhof haben sie die Postbank Funktion entzogen jetzt muß ich immer zum Harras. Der macht dann auch irgendwann dicht. Das nennt man dann Bargeldabschaffung durch die Hintertüre. Die Leute haben Millionen in ihren Schließfächern und können diese dann nicht mehr einzahlen. Dann kommt von den Idioten aus Brüssel noch die Bargeldobergrenze von 10000 €, na des gibt dann a Gaudi. So schauts aus!!!

  • Haidhauser am 17.01.2024 14:43 Uhr / Bewertung:

    Da ist die SPD-Stadtratsfraktion aber früh dran. Die Schließung ist lange bekannt, mindestens seit 2-3 Monaten hing ein entsprechender Aushang in der Filiale. Und auch vorher hatte der Bezirksausschuss überlegt, wie sich die VERLEGUNG, nicht Schließung, verhindern ließe.
    Grund ist übrigens, dass sich der Eigentümer der Immobilie, nämlich Lidl, vergrößern will.
    Wäre halt schön, wenn man Dienstleistungen der Deutsche Bank-Tochter Postbank auch in einer Deutsche Bank-Filiale abrufen könnte.
    Die Postdienstleistungen kann man ja schon lang in nahegelegenen Postshops in Anspruch nehmen.

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