Hochhäuser an der Paketposthalle: Alles auf Anfang?

Sollen die Hochhäuser in einem Wettbewerb noch einmal komplett neu gestaltet werden? Grün-Rot will das nicht ausschließen.
Paul Nöllke |
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So sollen die Türme aussehen - samt Schrägaufzügen.
So sollen die Türme aussehen - samt Schrägaufzügen. © Visualisierung: Herzog de Meuron

Neuhausen - Im Juni wurde der neue Entwurf, nächsten Dienstag wird ein Bürgergutachten vorgestellt. Doch die Stadtpolitik stellt nun den gesamten Prozess in Frage.

Anna Hanusch, die Grünen-Fraktionschefin im Rathaus hatte schon vor ein paar Tagen einen Architekturwettbewerb um die Hochhäuser an der Paketposthalle gefordert. Die zwei markanten Türme, die vom Architekturbüro Herzog & de Meuron gestaltet wurden, sollten noch einmal ausgeschrieben werden, damit auch Entwürfe von anderen Architekten eingeholt werden könnten, sagte sie der "SZ". Einen Wettbewerb fände sie spannend.

"Wenn wir schon so markant bauen, sollten wir auch gut bauen"

Nun soll laut der Zeitung auch die SPD im Stadtrat einen Architekturwettbewerb fordern. Im Gespräch mit der AZ relativiert Christian Müller, der Fraktionsvorsitzende der SPD/Volt-Fraktion im Rathaus diesen Vorschlag allerdings. "Wir wollen jetzt auf das Bürgergutachten am Dienstag warten", so Müller. In dem Gutachten legen ausgewählte Münchner ihre Meinung zu den Entwürfen dar, sie werden dafür einige Tage von ihren Berufen freigestellt und bekommen eine Aufwandsentschädigung. So sollen auch die Münchner eine Stimme in der Gestaltung bekommen.

Doch auch Müller macht kein Geheimnis daraus, dass er mit den vorliegenden Entwürfen nicht zufrieden ist. Eine erneute Ausschreibung könnte neue Ideen bringen. "Wenn wir schon so markant bauen, sollten wir auch gut bauen", so Müller. Hochhäuser an dieser Stelle zu bauen, findet er an sich allerdings richtig.

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Werden die Türme noch mal ausgeschrieben?

Auch die Stadtgestaltungskommission äußerte sich zu dem neuen Entwurf kritisch. Architektin Birgit Rapp zeigte sich besonders enttäuscht über die neuen Schräglifte, die sich zwischen den Türmen kreuzen: "Jetzt sind die Türme zusammengefasst mit Liften, was ich schade finde", sagt sie. "Ich habe das Gefühl, das bewegt sich an der Grenze zur Banalität." Auch vor diesem Hintergrund findet Müller es nicht ganz abwegig, nun über einen Architekturwettbewerb zu sprechen.

Ob die Türme tatsächlich noch einmal in einem Architekturwettbewerb ausgeschrieben werden? Die Stadt hätte zumindest das Recht, dies vom Investor Ralf Büschl zu verlangen. Doch dieser gibt sich relativ sicher, dass es bei dem Schweizer Stararchitekturbüro Herzog & de Meuron bleibt.

In den letzten Wochen hatte der Investor Quartiersführungen für interessierte Münchner Bürger angeboten, die gut angenommen wurden (AZ berichtete). So wie es zur Zeit ausschaut, werden es diese Anwohner und Bürger sein, die über eine Neuplanung entscheiden - es hängt viel an dem Bürgergutachten am Dienstag.


Was halten Sie von den Entwürfen? Schreiben Sie uns unter: leserforum@az-muenchen.de oder per Post: Stichwort Leserforum, Garmischer Straße 35, 81373 München.

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22 Kommentare
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  • Lackl am 26.09.2021 16:00 Uhr / Bewertung:

    Auf solche "Investoren" kann man wirklich verzichten. München muss kein zweites Frankfurt werden oder eine x beliebige Großstadt, wo vielleicht so ein Zeugs hinpasst. Hauptsach groß muss sein, statt mal ein Konzept zu entwickeln das zu einer bestimmten Stadt passt. Aber dazu müssst man ja mal nachdenken, was zu eine Stadt passt und sich in diese samt ihrer Geschichte hineindenken. Aber irgend ein x-beliebiges Hochhaus hinstellen ist da viel einfacher.

  • EOLEON am 25.09.2021 18:56 Uhr / Bewertung:

    Ich frage mich warum ein Investor wie Büschl überhaupt noch was in diesem Land investiert ... Da muss er sich um das Grundstück bemühen und einen Hazfen Grld dafür bezahlen dann muss er um eine Baugenehmigung streiten und zahlen für Infrastruktur der Stadt wie Kitas dann wird im bis ins Detail vorgeschrieben wie er zu bauen hat und wie er das Objekt betreibt (anschlusszwang an Fernwärme) und wieviel Bäume rt zu Pflanzen hat... Dann wird im vorgeschrieben wie er es zu belegen hat- sozialwohnungen für die Zahnlosen und mietobergrenzen für die paar noch verbleibenden freien Wohnungen mit Mieterrechten die dem eines Eigentümers gleich kommen.... und wenn dann doch noch ein Cent übrig bleibt 42 % + Soli für den Fiskus und beleidigungen als Kapitalistund Neid
    Das kommt einer Enteignung gleich und ist der Grund dafür dass ich nichts in Deutschland investieren würde schon gar nicht in Wohnungen. Büschel sollte da investieren wo ihm ein roter Teppich ausgerollt und München verrotten lassen !!

  • Ludwig aus Bayern am 25.09.2021 11:07 Uhr / Bewertung:

    Wer hohe Häuser bauen will, soll erstmal alle umliegenen Grundstücke entschädigen. Und Infrastruktur muss erweitert werden.
    Es braucht Abstände. Nicht einfach immer mehr, immer enger.

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