Berg am Laim: Neuer Tunnel für den Münchner Osten
Berg am Laim - Lange Autoschlangen, in denen auch die MVG-Busse feststecken, sieht man täglich an der Truderinger Unterführung, die die Gleise quert. Komplettchaos am S-Bahnhof Berg am Laim: Das ist die Situation, seit im Dezember 2016 die Tramlinie zum S-Bahnhof in Betrieb ging und eine Fußgängerampel nördlich des Tunnels installiert wurde.
Die Zeit drängt – denn immer mehr Verkehr kommt ins Viertel
Die Unterführung ist neben dem Leuchtenbergring und den weit östlich liegenden Brücken Schatzbogen und Mitterfeld die einzige Nord-Süd-Verbindung, auf welcher der Verkehr die Gleise zwischen Bogenhausen sowie Trudering, Berg am Laim und Ramersdorf-Perlach queren kann.
Für Berg am Laim mit seinem südlich gelegenen Ortskern bedeutet das immer mehr Verkehr, weshalb sich BA-Chef Robert Kulzer (SPD) eine spektakuläre Lösung hat einfallen lassen: Einen neuen Tunnel zwischen der St.-Veit-Straße im Süden und der Kronstadter Straße im Norden. Die Stadt soll jetzt prüfen, ob das innerhalb der nächsten zehn Jahre machbar ist.
Die Zeit drängt, denn neben dem schon vorhandenen Verkehr kommt weiterer hinzu. Vom Neubaugebiet Baumkirchen-Mitte, von geplanten 800 Wohnungen an der Truderinger Straße, von 400 Wohnungen, die in Bogenhausen an der Eggenfelder Straße gebaut werden. Nicht zu vergessen das Gewerbe, das beispielsweise in die gerade entstehende "Macherei" einziehen wird.
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Beruhigter Ortskern in Trudering
Zudem bekommen die Truderinger einen "beruhigten Ortskern", die Planungen dazu sind schon weit fortgeschritten. Der Ost-West-Verkehr, der derzeit noch über die Truderinger Straße und nicht durch den Berg-am-Laimer Ortskern Richtung B304 läuft, soll sich nach Willen der Verkehrsplaner künftig mehr über Berg am Laimer Straßen zur B304 bewegen.
Unisono stimmte deshalb der Bezirksausschuss Kulzers Idee auf Prüfung eines Tunnelneubaus zu. Fabian Ewald von der CSU allerdings wies auf den Antrag seiner Fraktion hin, die bereits vor einigen Monaten die Verbreiterung der Truderinger Unterführung, die ohnedies saniert werden muss, gefordert hatte.
"Das ist für uns noch nicht erledigt", so Ewald. Kulzer jedoch fürchtet das Baustellenchaos und forderte klar: "Erst der Ersatz, dann die Sanierung!"