Schwarz-Grün: Gemeinsam gegen SPD beim Isarring

Patt im Planungsausschuss des Stadtrats: Es geht um die Breite der Fahrspuren und die Zukunft des Tunnels unter dem Englischen Garten
Willi Bock |
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Im Stadtrat konnten die beiden Schwabinger Architekten Hermann Grub und Petra Lejeune ihre Pläne erläutern. OB Christian Ude sympathisiert mit ihrem Tunnel.
3 Im Stadtrat konnten die beiden Schwabinger Architekten Hermann Grub und Petra Lejeune ihre Pläne erläutern. OB Christian Ude sympathisiert mit ihrem Tunnel.
So sehen die beiden Schwabinger Architekten Hermann Grub und Petra Lejeune ihren Tunnel unter dem Englischen Garten.
3 So sehen die beiden Schwabinger Architekten Hermann Grub und Petra Lejeune ihren Tunnel unter dem Englischen Garten.
Die Wiedervereinigung des Englischen Gartens. Der Ring ist unter der Erde verschwunden.
3 Die Wiedervereinigung des Englischen Gartens. Der Ring ist unter der Erde verschwunden.

München - Noch sechs Wochen sind es bis zur Stadtratswahl, bei der Rot-Grün befürchten muss, nach 23 Jahren die Mehrheit zu verlieren. Da machen sich immer mehr die Auflösungserscheinungen bemerkbar. Gestern eskalierte im Stadtrat ausgerechnet eine Debatte zur Verkehrspolitik zu einer rot-grünen Kraftprobe: Die Grünen liefen zu den Schwarzen über.

Dabei geht es um die Zukunft des Isarrings durch den Englischen Garten. Da gibt es ein parteiübergreifendes Ja (sogar bei den Grünen) zu den Tunnelplänen der Schwabinger Architekten Hermann Grub und Petra Lejeune. Sie wollen den Stauabschnitt unter die Erde verlegen. Das geht aber nicht so schnell. Also heißt die nächste Frage: Was tun, bis der Tunnel irgendwann einmal kommt?

Nachdem alle Provisorien bisher nichts gebracht haben, geht es nun darum, den Isarring Richtung Schwabing dreispurig auszubauen.

Das geht aber nicht, ohne Bäume zu fällen. Die Verwaltung schlägt vor, den Ring dreispurig mit jeweils 3,50 Meter breiten Fahrspuren auszubauen. Die Schwabinger Architekten sagen dagegen: Es reichen auch drei Meter breite Fahrspuren, dann muss man nur 50 Zentimeter vom Englischen Garten abknapsen. Die Verwaltung hält dagegen: Dann muss das Tempo dort von 60 auf 50 Stundenkilometer gesenkt werden. Umgekehrt haben die Tunnelbefürworter um Grub und Lejeune die Angst: „Mit der breiteren Spur ist der Tunnel für die nächsten 100 Jahre mausetot.“

Die Verwaltung packte da die Keule aus: Die Tunnel-Baustelle wird eine 95 Meter breite Schneise.

Die Abstimmung im Ausschuss ergab ein Patt: 11 zu 11. Für 3,50 Meter: OB Ude, SPD, Linke. Für drei Meter: CSU, Grüne, FDP, Freie Wähler. Damit muss die Abstimmung in der Vollversammlung des Stadtrats am 19. Februar wiederholt werden. Schwarz-Grün könnte da eine knappe Mehrheit haben.

In welcher Reihenfolge die nächsten Tunnel überhaupt gebaut werden, das wird erst vom neuen Stadtrat frühestens im Herbst entschieden. Da sind noch: die Verlängerung des Candidtunnels (350 Millionen Euro) und ein Tunnel für die Landshuter Allee (500 Millionen Euro). Die geschätzten Kosten für den Parktunnel: Die Architekten sagen 70 Millionen Euro, OB Ude schätzt eher 140 Millionen.

Ude („Bin ein Befürworter des Tunnels“) malte schon ein Schreckensszenario: „Beim Tunnelbau kommt der totale Kahlschlag im Baumbestand, den sich heute noch keiner vorstellen kann. Es werden entsetzlich viele Bäume geopfert, die wir bisher schamhaft verschwiegen haben. In dem Augenblick, wenn der Bagger kommt, rollt die ganz andere Protestwelle.“

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