"Radentscheid Bayern": Unterschriften-Aktion beim Tollwood-Festival gestartet

Für den "Radentscheid Bayern" wird es ernst: Am Donnerstag hat das Bündnis in München die ersten Unterschriften für das Volksbegehren gesammelt, die Aktionen gehen dann im gesamten Freistaat weiter.
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Der "Radentscheid" sammelt Unterschriften auf dem Tollwood-Festival.
Der "Radentscheid" sammelt Unterschriften auf dem Tollwood-Festival. © Peter Kneffel/dpa

München -  Ein Bündnis aus Verbänden und Parteien hat am Donnerstag damit begonnen, Unterschriften für ein Volksbegehren zur Verbesserung des Radwegenetzes in Bayern zu sammeln. Eine der ersten Sammelstellen war auf dem Tollwood-Festival im Münchner Olympiapark eingerichtet worden. Bereits in den ersten 30 Minuten seien Hunderte Unterschriften zusammengekommen, sagte Gudrun Lux von der Initiative Radentscheid Bayern der Deutschen Presse-Agentur. "Es läuft extrem gut", betonte sie. Ziel der Aktivisten ist es, 25.000 Unterschriften zusammenzubekommen.

Volksbegehren "für eine echte Radverkehrsförderung"

Mit dem Volksbegehren – dahinter steht ein Bündnis an Verbänden und Parteien – soll im Freistaat endlich der fehlende Rahmen für eine echte Radverkehrsförderung geschaffen werden, heißt es in einer Mitteilung der Bayern-SPD, die die Initiative ebenfalls unterstützt.

Anfang des Monats waren die Forderungen von ADFC Bayern, VCD Bayern und Co. der Öffentlichkeit vorgestellt worden, flächendeckend "gründen sich lokale Bündnisse, die das Netzwerk an Sammelstellen zeitnah ergänzen werden".

Bayernweiter Radverkehrsanteil steigt nur minimal an

Die Aufbruchstimmung sei in ganz Bayern zu spüren, der Abschluss der Unterschriftensammlung ist für den Spätherbst geplant.

Vor fünf Jahren habe die Staatsregierung versprochen, den bayernweiten Radverkehrsanteil bis 2025 von zehn auf 20 Prozent zu verdoppeln – bis dato sei der Radverkehrsanteil allerdings nur um etwa einen Prozentpunkt gestiegen.

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Die Ziele des Radentscheids im Überblick

Das Bündnis setzt sich zum Beispiel dafür ein, dass mehr Radwege, Abstellanlagen und Radmitnahmemöglichkeiten entstehen, weil sie aktuell fehlten oder aber häufig dürftig und unsicher seien.

Der für das Volksbegehren erforderliche Gesetzentwurf des Bündnisses verfolgt kurz gefasst folgende Ziele:

  • 25 Prozent Radverkehrsanteil bis 2030
  • Bedarfsgerechte, sichere Radwege
  • Vision Zero (keine Verkehrstoten mehr) im Straßenverkehr
  • Vorrang für den Umweltverbund
  • Mehr Radschnellverbindungen
  • Flächenversiegelung sorgfältig abwägen

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  • Lackl am 17.06.2022 10:49 Uhr / Bewertung:

    Klar, jedem Angetrunken wird ein Stift in die Hand gedrückt und so Stimmenfang betrieben. Warum nicht bei der nächsten Wahl alle stimmberechtigten Bürger auf einem extra Wahlzettel abstimmen lassen - dann hatts auch kein Gschmäckle.

  • Guidomuc am 17.06.2022 09:28 Uhr / Bewertung:

    „ Vor fünf Jahren habe die Staatsregierung versprochen, den bayernweiten Radverkehrsanteil bis 2025 von zehn auf 20 Prozent zu verdoppeln“
    Wie kann eine Staatsregierung versprechen dass die Leute mehr radeln? So ein Quatsch!

  • muc_original_nicht_Plagiat! am 17.06.2022 01:58 Uhr / Bewertung:

    Wer die Sinnlosigkeit von überbreiten Radwegen bei gleichzeitiger 1-Spur-Regelung des Straßenverkehrs vor Augen geführt bekommen möchte, möge mal die entsprechenden Abschnitte in der Gabelsbergerstraße besichtigen.
    Das Fahrradaufkommen ist zu keiner Zeit so hoch, als gäbe es einen Bedarf für die aktuelle Auto-feindliche Regelung. Diese Ideologie führt dazu, dass Stau künstlich entsteht, wo vor der neuen Verkehrsführung deutlich mehr Verkehrsentzerrung stattgefunden hat, und es zu deutlich weniger Stop-and-Go-CO2-Ausstoss kam.
    Fakten, aber wer interessiert sich schon dafür im ideologischen K(r)ampf.
    Hätte man alles vorher wissen können. Selbst Radfahrer halten die überbreiten Radwege für überflüssig.

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