Nallinger lässt ein Monster los

Kurz vor Schluss wird’s langsam munterer: Die grüne Kandidatin wettert gegen eine mögliche Koaltion aus SPD und CSU im Rathaus – und teilt gegen Rote und Schwarze gleichermaßen aus
Rudolf Huber |
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Daumen runter: Sabine Nallinger (Grüne) will das schwarz-rote GroKo-Monster vertreiben.
R. Huber Daumen runter: Sabine Nallinger (Grüne) will das schwarz-rote GroKo-Monster vertreiben.

Kurz vor Schluss wird’s langsam munterer: Die grüne Kandidatin wettert gegen eine mögliche Koaltion aus SPD und CSU im Rathaus – und teilt gegen Rote und Schwarze gleichermaßen aus

München - Sabine Nallinger, die grüne OB-Kandidatin, ist beim Auftakt zum Wahlkampf-Endspurt erkennbar gut drauf. Grüner Parka, schwarze Hose, Laufschuhe – die 50-Jährige kommt fit und kampfbereit rüber, als sie am Stachus eine Art von grünem Flashmob ankündigt. Dabei geht es zumindest zur Hälfte gegen eine Partei, mit der Nallinger und Co. seit fast einem Vierteljahrhundert eng zusammenarbeiten: gegen die SPD.

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Denn Sabine Nallinger sieht nach aktuellen Umfragen ein echt ekelhaftes Monster kurz vor dem Sprung ins Rathaus: eine schwarz-rote große Koalition (GroKo) nach Berliner Vorbild. Und die wollen die Grünen unbedingt verhindern.

Lesen Sie hier: OB-Wahlkampf: Ude geht auf Nallinger los

Drum tauchte gestern Vormittag auch das greislig anzusehende, schwarz-rot eingefärbte „GroKo-Monster“ am Stachus auf. Münchner Grünen-Aktivisten verfolgten es auf Schritt und Tritt, klapperten und trommelten lautstark, um es aus der Stadt zu vertreiben. Und Sabine Nallinger reckte immer wieder den Daumen nach unten, um zu signalisieren: bloß keine große Koalition. Denn: „Das wäre eine Katastrophe für München!“

Die Gründe für diese finstere Prophezeiung kommen so flink über ihre Lippen, als würde sie gut präpariert ein Gedicht aufsagen: Die Mobilitäts-Wende wäre in Gefahr, die Energie-Wende sowieso, das weltoffene und tolerante München würde einen Rückschlag erleiden, die Politisierung der Stadt und ihrer Bewohner ebenfalls.

Bisher ist das Verhältnis von SPD zu Grünen im Stadtrat 33 zu elf. Das bedeutet für die OB-Kandidatin: „In wichtigen Bereichen konnten wir uns nicht durchsetzen.“ Gegen den Koalitionspartner. Nicht gegen die CSU.

Auf der Zielgeraden, das ist deutlich zu spüren, gibt es keine Rücksichtnahme wegen der nach wie vor funktionierenden Zusammenarbeit von Rot-Grün, da ist sich jeder selbst der Nächste. Sabine Nallinger geißelt also zum Beispiel den „Betonfetisch, den CSU und SPD ja immer wieder an den Tag legen, sei es bei Themen wie der dritten Startbahn oder neuen Autotunneln“.

Und Münchens Grünen-Chef Sebastian Weisenburger legt kräftig nach: „München braucht keine Koalition aus CSU und SPD, die unsere Stadt zum Stillstand verdonnert, weil immer die kleinstmögliche Lösung gefunden werden muss.“

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