OB-Wahlkampf: Ude geht auf Nallinger los
Angesichts der neuen Plakate der grünen OB-Kandidatin legt der Noch-OB los. „Es gibt viele Veranstaltungen, bei denen sie große Sympathien für ein Zusammengehen mit der CSU äußert“
MÜNCHEN Rot-Grün? Rot-Schwarz? Das war für Christian Ude 24 Jahre lang im Rathaus-Bündnis nie eine Frage. Natürlich ging er mit den Grünen und hat auch die Stadtratsfraktion bei aller Kritik immer unter der Fahne versammelt. Da standen auch die grünen Bürgermeister Sabine Csampai und Hep Monatzeder zur SPD. Doch jetzt ruft er gegen Sabine Nallinger zur Attacke – weil es um die Wahl seines Wunsch-Nachfolgers Dieter Reiter geht.
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Nallinger malt das Gespenst einer großen Koalition auf die Wahlplakate – siehe Text rechts – und ist selbst doch nicht in der Lage, eindeutig zu sagen, mit wem sie denn im Stadtrat regieren will.
„Wir wollen Rot-Grün fortführen“, sagt Ude energisch: „Bei Sabine Nallinger bin ich mir da nicht so sicher. Es gibt viele Veranstaltungen, bei denen sie große Sympathien für ein Zusammengehen mit der CSU äußert.“ Dann packt er die Keule aus: „Die CSU ist dann gut, wenn für Grüne Posten abfallen.“
So geht in der SPD das Gerücht, Nallinger habe mit der CSU besprochen, zweite Bürgermeisterin zu werden. Für Ude gibt es da nur eine Wahlempfehlung: „Jeder, der Rot-Grün als ein Erfolgsmodell will, sollte die klaren Befürworter wählen, da gibt es nur Dieter Reiter.“
Glaubt Ude etwa, dass die Münchner Grünen insgesamt Schwarz-Grün wollen? „Nein, das gilt nur für Frau Nallinger.“
Und wie ist es mit der CSU? Da holt Ude gleich zu einem Seitenhieb aus: „Die Münchner wollen keinen Filialleiter der Staatskanzlei im Rathaus, sondern eine eigene Interessenvertretung.“
Die Münchner SPD-Spitze positioniert sich geschlossen gegen die grüne OB-Kandidatin. Auch der Vorsitzende Uli Pfaffmann, der bislang nie öffentliche Schelte aus den Reihen der SPD für die Bündnispartner zuließ. Er sagt: „Die einzige Kandidatin, die in den letzten Monaten immer wieder mit einer Koalition mit der CSU geliebäugelt hat, war Sabine Nallinger. Es ist deshalb äußerst unglaubwürdig, wenn die Grüne OB-Kandidatin die Gefahr einer großen Koalition an die Wand malt, gleichzeitig aber gerne selbst mit der CSU koalieren würde.“
Und der OB-Kandidat Dieter Reiter? „Ich gehe optimistisch in die Wahl.“ Es werde ein knappes Rennen, deshalb müssten alle an die Wahlurnen gehen.
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