Grün-Rot will sichere Radroute an der Schwere-Reiter-Straße
München - Weil sich die Stadt mit der Fuß- und Radverkehrsbrücke noch bis Ende Februar auf den Fördertopf "Radoffensive Klimaland Bayern" des Freistaats bewerben kann, sehen die Stadtratsfaktionen SPD/Volt und Die Grünen - Rosa Liste Eile geboten.
Grün-Rot: Fuß- und Radwegbrücke "passt hervorragend ins Förderprogramm"
Mit ihrem Antrag fordert Grün-Rot das Mobilitätsreferat auf, sich mit einer möglichen Fuß- und Radverkehrsbrücke über die Schwere-Reiter-Straße bis Ende Februar 2022 an besagter Ausschreibung zu beteiligen.
Der Topf fördere Maßnahmen mit 80 bis 90 Prozent, die Radwege unter beengten räumlichen Verhältnissen in Städten ermöglichen, und der Freistaat stelle dafür bis 2030 jährlich zehn Millionen Euro zur Verfügung: "Die Fuß- und Radwegbrücke über die Schwere-Reiter-Straße passt hervorragend in dieses Förderprogramm", begründen die Fraktionen ihren Vorstoß.
Die Planungen zur Rad- und Fußverkehrsbrücke seien eng mit der Realisierung einer Radschnellverbindung (RSV) nach Dachau verzahnt. Zudem soll in Kürze die Verkehrsfläche in der Schwere-Reiter-Straße neu aufgeteilt werden.
Daher plädiert die grün-rote Rathauskoalition dafür, dass die einzelnen Projekte gut und effizient aufeinander abgestimmt werden und die geforderte Machbarkeitsstudie schnellstmöglich auf den Tisch kommt.
Lux: "In der Heßstraße braucht's eine ordentliche Radroute"
Mehrere Stadtratsfraktionen, angrenzende Bezirksausschüsse und auch zahlreiche Bürger wünschten sich ein solches Bauwerk, "um eine durchgehende und sichere Radroute durch die Heßstraße in Richtung Justizzentrum zu schaffen". Bis zu 7.500 Radelnde täglich seien Prognosen zufolge zu erwarten, heißt es in einer Mitteilung der Grünen.
Grünen-Stadträtin Gudrun Lux: "In der Heßstraße braucht's eine ordentliche Radroute und eine sichere Führung über die Schwere-Reiter-Straße. Wir wollen, dass das Kreativquartier, das Justizzentrum sowie Wohnungen und Arbeitsplätze, die in den Neubauvierteln entstehen, gut erreichbar sind – und zwar ohne Auto. Ohne gute Infrastruktur fürs Fahrrad geht das nicht. Da müssen wir jetzt Tempo machen!"

Weitere Forderungen von Grün-Rot in diesem Zusammenhang:
- Die betroffenen Bezirksausschüsse, Anlieger, Unternehmen, Organisationen und Privatpersonen sowie die interessierte Zivilgesellschaft sollen in den Diskussionsprozess eingebunden werden.
- Das Kommunalreferat wird beauftragt, in Zusammenarbeit mit dem Mobilitätsreferat, unverzüglich mit dem Freistaat konkret zu verhandeln, ob und mit welchen Konditionen der Freistaat die für eine Brücke notwendige Fläche an die Stadt abtreten würde.
- Das Planungsreferat wird beauftragt, in Zusammenarbeit mit dem Mobilitätsreferat, mit dem Freistaat eine zeitnahe Klärung über zukünftige Nutzungen in dem noch freien Baufeld zu erreichen.
Andreas Schuster, radpolitischer Sprecher der SPD/Volt-Fraktion, betont: "Mit der Fuß- und Radwegbrücke über die Schwere-Reiter-Straße haben wir die Chance, das Kreativquartier mit dem Olympiapark barrierefrei und städtebaulich reizvoll zu verbinden."
Die Brücke habe "eine Schlüsselposition" für die Radschnellverbindung aus der Innenstadt in den Münchner Norden und die Nachbargemeinde Karlsfeld bis in die große Kreisstadt Dachau.

Die Fraktionen spüren große Unterstützung in der Bevölkerung, mehrere Stadtratsfraktionen sowie die Bezirksausschüsse Maxvorstadt, Schwabing-West und Neuhausen-Nymphenburg hätten in den vergangenen Jahren wiederholt eine Fuß- und Radwegebrücke über die Schwere-Reiter-Straße gefordert.
Wie handelt der Freistaat mit Blick auf die betroffenen Grundstücke?
"Um das Ziel der Verlagerung vom motorisierten Individualverkehr (MIV) auch auf den Radverkehr zu erreichen, ist hierbei eine sichere, direkte und attraktive Routenführung erforderlich", heißt es in der Begründung weiter.
Für die Umsetzung "elementar entscheidend" sei die Bereitschaft des Freistaats einen Teil seines noch freien Grundstücks an der Schwere-Reiter-Straße an die Stadt abzutreten. Auch hier seien "zeitnah belastbare Zusagen" nötig.
Da die Brücke auch deutliche Folgen für die mögliche Architektur auf dem verbleibenden Grundstück habe, sei es zudem wichtig, schnellstmöglich die Pläne des Freistaats für die freien Baufelder zu erfahren. Ebenso sollen mit dem Freistaat für die weitere Radroute als Anlieger des Rosa-Luxemburg-Platzes mit dem Strafjustizzentrum und den Wohnungen der Stadibau für die notwendigen Eingriffe belastbare Lösungen abgestimmt werden.
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