Galeria Karstadt Kaufhof am Hauptbahnhof: Chaotische Zustände kurz vor der Schließung

Der große Ausverkauf bei Galeria Karstadt Kaufhof endet für die Mitarbeiter früher als bisher angekündigt. Nur noch zwei Wochen bleiben für Kunden und Mitarbeiter.
Nina Job
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Der Räumungsverkauf am Stachus ist in den letzten Zügen. Das fünfstöckige Karstadtgebäude aus den 70ern wird abgerissen.
Der Räumungsverkauf am Stachus ist in den letzten Zügen. Das fünfstöckige Karstadtgebäude aus den 70ern wird abgerissen. © Nina Job

München - Der Countdown läuft bei Galeria Karstadt Kaufhof zwischen Stachus und Hauptbahnhof: In der großen Filiale hinter dem neuen Luxushotel Königshof ist der große Ausverkauf in der Schlussphase.

Karstadt am Hauptbahnhof: Schon Mitte Juni ist Schluss

Wie die AZ am Mittwoch erfahren hat, geht das Licht schon früher aus. Wie Betriebsrat Eduard Wölbitsch der AZ mitteilte, soll bereits am 17. Juni letzter Verkaufstag sein – statt am 30. Juni, wie es im März angekündigt worden war.

Betriebsrat Eduard Wölbitsch teilte der AZ mit, dass der 17. Juni bereits der letzte Verkaufstag sei.
Betriebsrat Eduard Wölbitsch teilte der AZ mit, dass der 17. Juni bereits der letzte Verkaufstag sei. © ho

Das Bild, dass das Traditionskaufhaus in diesen Tagen bietet, ist ein trauriges. "Alles muss raus", "Wir schließen diese Filiale", steht groß und unübersehbar an allen Schaufenstern. Im Innern: Schleuderpreise, durchwühlte Wühltische und Kleiderständer, leere Regale und Fächer.

Karstadt: Die vierte Etage ist bereits komplett ausgeräumt

Die vierte Etage ist schon komplett leergeräumt und für Kunden nicht mehr betretbar. Nächste Woche soll auch das Stockwerk darunter geräumt sein, dann kommt die nächste Etage dran.

Offiziell gekündigt sind die Mitarbeiter zum 30. Juni, doch für die Kunden wird das Haus – Stand jetzt – bereits zwei Wochen früher schließen. Zudem sind die Öffnungszeiten verkürzt. Statt bislang bis 20 Uhr dürfen Kunden nur noch bis 19.30 Uhr in die Filiale. "Kunden, die im Haus sind, werden aber bis 20 Uhr bedient", verspricht Eduard Wölbitsch. Grund für die kürzere Verkaufszeit: "Wir wollen nicht, dass hier noch Überstunden gemacht werden."

Während in anderen Städten, beispielsweise in Regensburg, Filialen von Karstadt Kaufhof Galeria im Insolvenzverfahren gerettet werden konnten, ist das Ende der Filiale gegenüber dem Justizpalast besiegelt. Das Gebäude soll abgerissen werden und einem großen Neubauriegel mit Büros weichen, so der Plan von Großinvestor René Benko und seiner Signa.

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Karstadt-Mitarbeiter kämpfen weiter um ihre Arbeitsplätze

Trotzdem haben einige Mitarbeiter die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass das Warenhaus in neuem Glanz zurückkehrt. Zwar hatte Signa im März verkündet, den Standort komplett zu streichen. Doch der Betriebsrat kämpft weiterhin dafür, dass eine Karstadt-Galeria-Kaufhof-Filiale an den Hauptbahnhof kommt: ins historische Hermann-Tietz-Haus (früher Hertie), mit dessen grundlegender Sanierung Signa vor einigen Jahren begonnen hat. Fertig soll es 2025 werden. Am Mittwochabend gibt es eine weitere Betriebsversammlung.

Für den Warenhauskonzern Galeria Karstadt Kaufhof hat am Mittwoch das Insolvenzverfahren geendet, der Insolvenzplan ist rechtskräftig. Nach der Zustimmung der Gläubigerversammlung sollten zunächst 47 der zuletzt 129 Filialen wegfallen. Sechs konnten noch gerettet werden. München-Hauptbahnhof ist nicht dabei gewesen. Etwa 50 von 250 Mitarbeitern, so Wölbitsch, seien bereits weg. Sie haben neue Jobs gefunden.

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13 Kommentare
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  • Annamirl am 01.06.2023 10:31 Uhr / Bewertung:

    Fürs Management, das alles zu verantworten hat, ist es eine Schande und für die Mitarbeiter, die überhaupt nichts dafür können, eine Katastrophe!

    Das Management hat die teure Immobilie mitten in der Münchner Innenstadt, die es nun gewinnbringend nutzen kann, und die Mitarbeiter sind arbeitslos.

  • Heide Fröttmaninger am 01.06.2023 10:05 Uhr / Bewertung:

    "Das Gebäude soll abgerissen werden und einem großen Neubauriegel mit Büros weichen..."

    Gibt es zu wenig Büros? Teure Büros?
    Awo, wie soll so ein verarmtes Wurschterl wie der Benko-Bubi sonst a bissl an Profit machen?

  • Tthomas am 01.06.2023 07:52 Uhr / Bewertung:

    Benko hat aber mal alle, über den Tisch gezogen. Dem Typen zu vertrauen war falsch, aber hinterher ist man immer klüger.

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