Wofür Hofbräu in München jetzt Millionen investiert: "Unsere Leistungsgrenze war erreicht"
Riem – "Unsere Leistungsgrenze war einfach erreicht", sagt Michael Möller, Direktor des Staatlichen Hofbräuhauses München. "Wir hatten uns schon einen achten Wochentag zum Abfüllen gewünscht." Aber seit Mittwoch ist es soweit: Gemeinsam mit Finanzminister Albert Füracker (CSU) hat die Brauerei ihre neue Fassabfüllanlage eingeweiht.
Immerhin 36 Jahre lang hatte die alte Anlage ihre Dienste in Riem getan. Hofbräu füllt immerhin mehr als die Hälfte seiner Biere in Fässer. Aber mit 175.000 Hektolitern in 470.000 Fässern pro Jahr waren die Kapazitäten erschöpft. Zuletzt war es immer schwieriger, an Ersatzteile zu kommen. Die neue Fassabfüllung kommt von der Firma Albert Frey aus dem Allgäu.
"Absolute Hightech-Anlage": Hofbräu investiert Millionen in neue Fassabfüllung
Insgesamt 6,6 Millionen Euro hat die Brauerei dafür investiert, "und zwar aus ihrer eigenen Liquidität", wie Finanzminister Füracker betont, "und nicht vom Staatshaushalt." Hofbräu ist eine staatliche Institution, ein Teil der Gewinne fließt in den Staatshaushalt. "Jegliche Erhöhung der Gewinne kann der Finanzminister also gebrauchen", sagt Füracker und lacht.
Und die verspricht man sich von der neuen Fassabfüllung. Bisher hat Hofbräu 240 Fässer pro Stunde abgefüllt. Die neue Anlage schafft 400. Möglich sind sogar bis zu 500 Fässer pro Stunde. Auch technisch ist man jetzt auf dem neuesten Stand. "Das ist eine absolute Hightech-Anlage", sagt Hofbräu-Braumeister Rolf Dummert.
Mit der neuen Fassabfüllanlage ist Hofbräu auch für die Wiesn in München gerüstet
Pro Stunde laufen 400 Fässer in die Anlage, werden mit Heißwasser vorgespült, mit Dampf sterilisiert, mit CO2 versetzt und mit Bier befüllt. Anschließend lädt ein Roboter sie ohne Folie auf die Paletten zum Weitertransport. Die neue Anlage verbraucht auch weniger Energie und Ressourcen. Der Wasserverbrauch wird um ein Drittel, der CO2-Verbrauch um etwa die Hälfte reduziert.

Von den 6,6 Millionen Euro Gesamtkosten gingen 5,7 Millionen in die Maschinen- und Anlagentechnik, 400.000 in die Anbindung an die bestehende Infrastruktur und 500.000 in Arbeiten am Gebäude. Bereits im Sommer 2023 begannen die Brauerei und Albert Frey mit den Vorbereitungen. Ausgetauscht wurden die Anlagen im Januar und Februar – den absatzschwächsten Monaten für die Gastronomie. Aber jetzt ist alles bereit für einen bierreichen Sommer – und natürlich auch für die Wiesn.
- Themen:
- Albert Füracker
- Bier
- CSU