Eine Million Euro: Wie die SPD Kultur fördern will
München - Über zu viele Anträge zur Pop- und Feierkultur beschwerte sich die Chefin der SPD-Fraktion Anne Hübner vergangene Woche im AZ-Interview. Nur ein paar Tage danach haben die Kultur-Politiker der SPD Julia Schönfeld-Knor und Roland Hefter vorgestellt, wie sie mit einer Million Euro die Münchner Kulturszene fördern wollen.
Mehr Geld für Münchner Festivals
Glücklich sei sie über die Formulierung nicht gewesen, sagt Schönfeld-Knor. "Denn auch in Zeiten von knappen Kassen hat Kultur für uns eine Relevanz." Die SPD fördere mit dem Geld alle Genres, auch die Grünen hätten bereits zugestimmt, betont Schönfeld-Knor. Zum Beispiel fördert die Stadt das Kulturfestival "Ausarten" mit 80.000 Euro.
Ursprünglich wurde es vom Münchner Forum für Islam initiiert. Es geht auch um Themen, die man nicht in einer Moschee erwarten würde: Feminismus, Antisemitismus und sexuelle Identitäten. Auch der Corso-Leopold, das Hidalgo- und das Theatron-Festival bekommen 195.000 Euro mehr.
Mehr Bühnen, Unterstützung bei Anträgen für Fördergelder, faire Gagen
Ziel der SPD sei, schildert Roland Hefter, dass Künstler eine fairere Gage erhalten. Aus seiner Sicht haben es neue Bands nach Corona noch immer schwer. Die meisten schaffen es bloß, ein Drittel der Karten zu verkaufen, schätzt Hefter. Die freie Musikszene will die SPD durch ein Musikbüro stärken, das Künstlern bei der Antragsstellung von Fördergeldern helfen soll. Außerdem soll die Stadt, um die Tanz- und Theaterszene zu unterstützen, weitere Bühnen anmieten.