Die CSU hat momentan die Nase vorn
Nach einer Umfrage verliert die SPD auch in Udes Heimatstadt bei der Landtagswahl. Für die OB-Wahl liegt Josef Schmid vorn
München - Ab Montag geht OB Christian Ude in den unbezahlten Wahlkampf-„Urlaub“. Schon vorher verdirbt ihm die CSU die Laune: Sogar in seiner Heimatstadt München verliert die SPD für die Landtagswahl an Zustimmung. Das ist dramatisch – von wegen Ude-Sog. Und bei der Frage nach der OB-Wahl liegt sein Wunsch-Nachfolger Dieter Reiter zum dritten Mal in Folge bei Umfragen hinter dem OB-Kandidaten der CSU, Josef Schmid.
Die CSU spürt in München immer mehr Oberwasser. Die von der Landesleitung bei Emnid in Auftrag gegebene Umfrage sieht sie in München vorn. „Wir erleben die Abenddämmerung der Ära Ude“, wirft sich Münchens CSU-Chef und Kultusminister Ludwig Spaenle in die Brust:
Die CSU hat bei der Frage nach der Landtagswahl am 15.<TH>September in München sechs Prozentpunkte zugelegt (von 32 auf 38 Prozent). Die SPD hat einen Punkt verloren (von 28 auf 27 Prozent).
Dass Ude nach 20 Jahren an der Stadtspitze auch in München nicht punkten kann, macht die CSU euphorisch. Spaenle: „Der Abstand zwischen CSU und SPD bei der Landtagswahl hat sich von vier auf elf Prozentpunkte fast verdreifacht.“
So hätten die Münchner Anfang Juli gewählt: CSU 38 Prozent, SPD 27, Grüne 15, Freie Wähler 4, FDP 4, Die Linke 4, Piraten 4 Prozent.
Bei der Frage nach der OB-Wahl liegt Josef Schmid mit 30 Prozent vor Udes Wunschnachfolger Dieter Reiter mit 28 Prozent. Bei dem ist noch lange nicht alles in Butter. Die Umfrage wurde vom 27. Juni bis 2. Juli von Emnid gemacht (es wurden 1000 Münchner telefonisch befragt). Das war die Zeit, als Dieter Reiter wegen der London-Reise zum Champions-League-Finale in den Schlagzeilen war.
„Wir gehen schon skeptisch mit Umfragen um“, sagt Ludwig Spaenle, der selbst bereits erleben musste, wie Umfragen durch echte Wahlen ins Gegenteil verkehrt wurden: „Aber es ist für uns ein wichtiger Gradmesser, wie wir den Weg zu den Bürgern weitergehen.“
Beim Vergleich der Eigenschaften zwischen Schmid und Reiter liegt der CSU-Kandidat immer vorne – nur nicht bei der Frage, ob er ein OB für alle sei. Da führt Reiter. „Immerhin: 48 Prozent der Befragten waren mit Schmid „eher zufrieden“ und 34 Prozent „sehr zufrieden“. Da macht es sich bemerkbar, dass er seit Jahren in den Stadtteilen unterwegs ist.