Bundestagswahl 2021: Nicole Gohlke tritt im Münchner Westen an
München - Die einen sonnen sich im Garten, die anderen schauen aus dem Fenster ihrer kleinen Wohnung. Die einen sitzen im Homeoffice, die anderen an der Supermarktkasse.
Wer trägt am Ende die Kosten der Pandemie?
Die Corona-Pandemie trifft nicht alle Menschen gleich hart. Und das, glaubt die Linke, könnte ihrer Politik mehr Relevanz – und möglicherweise auch einen Auftrieb bei der Bundestagswahl im Herbst in München verschaffen. "Nach der Wahl geht es um die Frage, wer die Kosten der Pandemie trägt. Und die Gefahr, dass das zu Lasten der Ärmeren geschieht, ist groß", sagt Nicole Gohlke.
Sie sitzt bereits für die Linke im Bundestag, und seit Kurzem steht fest, dass sie im Herbst als Direktkandidatin für den Münchner Westen antritt. Außerdem wird sie mit dem Bundestagsabgeordneten Klaus Ernst das Spitzenduo der bayerischen Linken bilden.
Nicole Gohlke: Gegen die Privatisierung der Post
Gohlke ist es wichtig, die Probleme, die Menschen in München umtreiben, nicht aus dem Blick zu verlieren. Deshalb redet sie, wenn es um ihre Forderung geht, die Waffenexporte zu stoppen, von der Panzerteststrecke in Allach. Und wenn sie deutlich machen will, dass sie die Privatisierung der Post für falsch hält, von der Schließung einer Filiale im Westend.
Gohlke selbst hofft in diesem Jahr auf ein besseres Ergebnis als bei der letzten Bundestagswahl – 2017 wurde sie über die Landesliste wiedergewählt. Dieter Janecek, der für die Grünen im Münchner Westen antritt, sei laut Gohlke einer der "Architekten einer schwarz-grünen Regierung". Und die Kandidatin der SPD, Seija Knorr-Köning, sei unbekannt.
"Tatsächlich erfährt die Linke seit gut fünf Jahren, seit Donald Trump Präsident wurde und seitdem sich viele Menschen gegen einen Rechtsruck wehren, Aufwind", sagt Ates Gürpinar, Kreissprecher der Linken. Die Mitgliederzahlen in München steigerten sich ihm zufolge seit 2016 von 430 auf 650.
Vor allem jüngere Menschen würden sich, so Gürpinar, mehr mit der Linken identifizieren. Und daher komme es, dass die übrigen Kandidaten nicht älter als 40 Jahre sind. Demnächst sollen sie offiziell gewählt werden.
Im Norden will Christian Schwarzenberger (32), der in München Leerstand bekämpft und als Ingenieur arbeitet, kandidieren. Im Süden tritt wohl Kerem Schamberger (34), ein pro-kurdischer Aktivist, an. Und im Osten will Julian Zieglmaier (25) vom Bezirksausschuss Berg am Laim in den Bundestag.
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