AZ-Kommentar: Halbzeit-Bilanz in München: Die Harmlos-Grünen

Der einstigen Fast-Volkspartei, den Grünen, droht im Herbst die politische Bedeutungslosigkeit. Mehr Mut!, fordert AZ-Lokalchef Felix Müller.
von  Felix Müller
AZ-Lokalchef Felix Müller über grüne Halbzeit-Bilanz.
AZ-Lokalchef Felix Müller über grüne Halbzeit-Bilanz. © AZ/ Andreas Gregor

Treffen sich zwei Grüne im Bundestag. Sagt der eine: "Und, was machst du so im November?" Solche Witze kursieren derzeit in Berlin. Schwer zu glauben: Die einstige Fast-Volkspartei könnte im Herbst aus dem Bundestag fallen. Immerhin: Vor dem Absturz in die totale Bedeutungslosigkeit stehen die Grünen in München nicht. Und doch sind sie im Rathaus sehr, sehr brav geworden. Und schwächer.

Ex-OB-Kandidatin Nallinger? Lange nichts gehört, Stadtrats-Fraktionschefin Demirel? Geht in den Landtag. In Baden-Württemberg mögen von der CDU nicht mehr unterscheidbare Grüne den Ministerpräsident stellen. Das Ländle hat politisch aber nichts mit München zu tun. Die grüne Rolle war hier stets, die zukunftsgewandte, mutige Kraft zu sein. Vorbei.

Es passt, dass man sich zur Halbzeit an der SPD und am Verkehr abarbeitet. Vom Ex-Partner trennen die Grünen persönliche Enttäuschungen. Mit dem Verkehr provoziert man nicht mal mehr die CSU. Alles deutet darauf hin, dass die Ökos auf Schwarz-Grün hinsteuern. Wenn sie sich da nicht verzocken. Die Harmlos-Grünen müssen wieder zeigen, wozu sie gut sind.

Lesen Sie hier: Opposition in München - "Pleiten, Pech und Pannen": Grüne Schelte für die SPD

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