"Stellen Sie die Zahlungen ein": Sparkasse in Bayern verwarnt Kunden nach Geldspende an die AfD

Die Sparkasse Mittelfranken-Süd mit Sitz in Roth hat einem Kunden einen Brief geschrieben, nachdem dieser eine Überweisung an die AfD tätigte. Es sei "menschliches Versehen" gewesen, teilt die Sparkasse mit. Eine Zahlung an die AfD sei natürlich möglich.
Natascha Probst |
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Die Sparkasse Mittelfranken-Süd entschuldigte sich bei dem Kunden.
Die Sparkasse Mittelfranken-Süd entschuldigte sich bei dem Kunden. © dpa

Roth - Eine Spende an die AfD? Die Sparkasse Mittelfranken-Süd mit Sitz in Roth hat daraufhin einen ihrer Kunden einen Brief geschickt. Laut der rechts-konservativen Wochenzeitung "Junge Freiheit" schrieb die Sparkasse dem Spender nach einer Überweisung an die Partei: "Der Zahlungsempfänger hat eine rechtsextremistische Ausrichtung. Die Sparkasse Mittelfranken-Süd akzeptiert solche Zahlungen nicht. Stellen Sie bitte im eigenen Interesse solche Zahlungen ein."

Die Sparkasse Mittelfranken-Süd in Roth bestätigt, dass es den Brief gab

Dass es den Brief tatsächlich gab, bestätigt die Sparkasse Mittelfranken-Süd der AZ am Mittwoch selbst. Die Mitteilung sei "menschliches Versehen unsererseits" gewesen, teilt Pressesprecher Frank Wenning mit. Zu der Nachfrage, wie genau es zu dem Fehler kam, will man sich jedoch nicht äußern. Die Sparkasse bedauere die wahrgenommene Wirkung.

Als öffentlich-rechtliches Kreditinstitut ermögliche man allen gesellschaftlichen Gruppen und Personen, unabhängig von deren politischen Zielen, Zugang zu kreditwirtschaftlichen Leistungen, heißt es von Frank Wenning. Das sei inzwischen höchstrichterlich bestätigt. Anderes gelte nur bei Parteien und Vereinen, deren Verfassungswidrigkeit rechtskräftig festgestellt wurde. Dies ist bei der AfD nicht der Fall.

Kunde soll bereits mehrere Hundert Euro an die AfD gespendet haben

Die Verpflichtung betreffe auch den Zahlungsverkehr. Dieser sei im gesetzlichen Rahmen gewährleistet, teilt Frank Wenning mit. "Eine Zahlung an die AfD ist damit möglich."

Also auch für den betroffenen Kunden. Laut Angaben der "Jungen Freiheit" soll dieser schon zuvor mehrere Hundert Euro an die AfD gespendet haben. Bei dem Kunden habe man sich entschuldigt, heißt es von der Sparkasse Mittelfranken-Süd.

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Sparkassenverband Bayern: So etwas passiert nicht öfter

Ob es zu solchen Vorgängen schon öfter gekommen ist? Nein, sagt Eva Mang, Pressesprecherin des Sparkassenverbands Bayern. Von einem ähnlichen Vorgang innerhalb der Sparkasse habe sie keine Kenntnis. Wenn so etwas vorgekommen wäre, hätte sie das sicher mitbekommen, meint sie.

Doch wie wird eigentlich überprüft, dass keine Überweisungen an verfassungswidrige Institutionen gehen? Allzu viele Parteien seien in Deutschland ja nicht verboten, sagt Eva Mang. Spätestens bei der Geldwäscheprüfung würde eine solche Überweisung jedoch aufploppen.

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5 Kommentare
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  • Max Merkel am 15.02.2024 15:21 Uhr / Bewertung:

    Sie können tun und machen was sie wollen, es wird ihnen NICHT gelingen!!!

  • Tonio am 14.02.2024 23:49 Uhr / Bewertung:

    Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin der Antifaschismus. (Ignazio Silone)

  • SagI am 14.02.2024 22:41 Uhr / Bewertung:

    Der "Kampf gegen die AfD" nimmt immer groteskere und grundgesetzwidrigere (Art.3 GG) Formen an, Millionen von Bürgerinnen und Bürgern will man in ihren Rechten behindern. Die Demonstrationen für Demokratie werden hier leider zum Hohn.

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