"Hände abhacken": Verbale Entgleisungen von AfD-Stadtrat Straßberger

Im Netz sind fragwürdige Facebook-Posts des Landshuter AfD-Stadtrats Günter Straßberger aufgetaucht.
Emanuel Socher-Jukic |
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Mit ihm sei "der Gaul durchgegangen", sagt Günter Straßberger zu diesem Post auf Facebook.
Mit ihm sei "der Gaul durchgegangen", sagt Günter Straßberger zu diesem Post auf Facebook. © AZ-Landshut (Screenshot)

Landshut - Nach dem umstrittenen Facebook-Post von SPD-Fraktionschefin Anja König zum Umgang mit der AfD sind nun ähnlich fragwürdige Posts von AfD-Stadtrat Günter Straßberger aufgetaucht.

Im Gegensatz zu dem Facebook-Kommentar von König, der wenige Wochen alt ist, stammen Straßbergers Posts allerdings aus den Jahren 2018 und 2019.

So wünscht er einem Redakteure der Wochenzeitung "Die Zeit", dass dieser nicht mehr ohne Personenschutz auf die Straße gehen könne. Straßbergers Post bezieht sich auf einen Kommentar der "Zeit", in dem sich der Autor mit dem Landtagswahlergebnis in Thüringen beschäftigt. Darin schreibt der Journalisten, dass ein Viertel der Wähler, die die AfD gewählt haben, rechtsradikal gewählt hätten.

"Gaul durchgegangen": Straßberger entschuldigt sich

Straßberger schreibt dazu: "Diese Frechheit der Zeitung ein Viertel der Wähler in Thüringen als Rechtsradikal zu bezeichnen ist schon der Wahnsinn ! Ich hoffe doch der Redakteure kann nicht mehr ohne Personenschutz auf die Straße gehen, das wäre die gerechte Strafe."

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Darauf angesprochen sagt Straßberger, der seit Mai für die AfD im Stadtrat sitzt, dass ihm aufgrund des "Zeit"-Kommentars der "Gaul durchgegangen" sei. "Das tut mir leid." Er würde so etwas heute nicht mehr schreiben. Ebenso verhält es sich seinen Worten zufolge mit einem zweiten Kommentar, den er vor mehr als zwei Jahren auf Facebook gepostet hat.

Auch zweiter Post "ein Schnellschuss"?

Unter einen Artikel des "Schweizer Tagesanzeiger", in dem der Islamische Zentralrat die Beschneidung von Mädchen verteidigt (die nicht nur in der Schweiz verboten ist), schreibt Straßberger: "Wir sind im 21. Jahrhundert, wann hört dieses barbarische Treiben auf! Ich würde jeden dieser Schlächter die Hände abhacken."

Auch das, so Straßberger, sei ein "Schnellschuss" gewesen. Gleichzeitig riefen solche Äußerungen zum verbotenen Beschneiden von Mädchen "Angst und Unwohlsein" hervor, besonders, wenn man eigene Kinder habe.

Das sagt AfD-Kreisvorsitzender Schubert zu den Straßberger-Posts

Laut AfD-Kreisvorsitzendem und Stadtrat Wolfram Schubert entsprächen die Posts weder dem Niveau, dem Stil noch den Inhalten des Kreisverbands. Aus einem Ärger heraus seien solche Äußerungen vielleicht noch verständlich, "man sollte diese aber anders artikulieren".

Schubert hatte nach Bekanntwerden des FB-Kommentars von Anja König, den sie mittlerweile selbst als verbalen Ausrutscher bezeichnet, in einer Pressemitteilung von extremistischen Tendenzen innerhalb der SPD gesprochen.

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2 Kommentare
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  • Der wahre tscharlie am 13.10.2020 16:47 Uhr / Bewertung:

    "Wir sind im 21. Jahrhundert, wann hört dieses barbarische Treiben auf! Ich würde jeden dieser Schlächter die Hände abhacken."

    Der Clou ist ja der, dass sich jemand mit so einer Aussage auf die gleiche Stufe wie der "Schlächter" stellt. Denn er würde das machen (wollen), was in so manchen Ländern heute noch üblich ist.

  • Manmeintjanur am 17.10.2020 18:23 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Der wahre tscharlie

    Mädchenbeschneidern die Hände abhacken, der geäußerte Umgang der Linken mit den "Reichen" ist da noch eine Stufe krasser.

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