Mehr Gerichtstermine als Songs: Die Skandale des Michael Wendler

Imagepflege sei ein Grund für Michael Wendler, in den Dschungel zu gehen, so der Schlagerstar. Angesichts der Fülle der Gerichtstermine in den letzten Jahren ist das auch nötig.
(sch/spot) |
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Berlin - Jetzt ist es offiziell - Schlagerstar Michael Wendler (41, "Sie liebt den DJ") geht ins Dschungelcamp und soll dafür eine Rekordgage von einer Million Euro kassieren. Bestätigt ist diese Summe nicht, Manager Markus Krampe sagte dem "Express": "Ich kommentiere keine Summen, aber es war RTL einiges Wert, zum ersten Mal einen echten Star im Camp zu haben." Doch was bringt einen "echten Star" wie Wendler dazu, zwei Wochen lang im Dschungel zu hausen? Glaubt man dem Schlagerstar, geht es unter anderem darum, seinen angeschlagenen Ruf aufzupolieren: "Es ist das größte Format in Deutschland und gibt mir nun die Gelegenheit, mein Image zu verbessern", erklärte Wendler dem "Express". "Am Lagerfeuer möchte ich einiges klarstellen. Ich möchte den Leuten den Micha zeigen, den es wirklich gibt."

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Das ist auch bitter nötig, denn in den letzten Jahren war Wendler weniger auf Grund seiner Musik, sondern wegen Gerichtsterminen und Streitereien in den Medien vertreten, vieles davon dokumentiert in der RTL-Sendung "Akte Wendler - Christoph Posch Spezial", in dem Fernsehanwalt Posch versucht, eine Einigung zwischen dem Schlagerbarden und angeblich betrogenen Geschäftspartnern zu erzielen.

Da war etwa die Geschichte um das Mutter-Tochter-Gespann Silvia und Nadine Simbeck, die 2012 auf Mallorca ein "Wendler-Fancafé" eröffnen wollten und dem Sänger 40.000 Euro für die Namensrechte überwiesen. Doch plötzlich sollten die Frauen noch einmal 100.000 Euro blechen und Wendler untersagte zudem den Verkauf von Merchandise, womit die Fan-Café-Idee gestorben war. Die Simbecks forderten vor Gericht ihr Geld zurück und bekamen Recht, doch Wendler ging in Berufung. Bei RTL kam es dann zum Showdown als Wendler 40.000 Euro in bar mitbrachte. Nach Ausstrahlung der Sendung bildete sich ein Shitstorm bei Facebook, hauptsächlich über die Seite "Gibt es 100.000 Menschen die Michael Wendler scheiße finden", die innerhalb kürzester Zeit die angestrebte Marke von 100.000 Likes überschritten hatte. Inzwischen ist die Seite nicht mehr verfügbar, aber es existieren noch Screenshots.

Im Fall des Fan-Cafés gab es zumindest Geld zurück, andere Fälle, in die Wendler involviert war, gingen nicht gut für die Gegner des Sängers aus. Der ehemaligen Leiterin des Wendler-Fanclubs schenkte der Sänger bei einem Konzert augenscheinlich ein Auto. Doch es sollte nur eine Leihgabe sein, wie er später in der "Bild"-Zeitung betonte: "Sie hatte von Anfang an den Denkfehler, dass ihr etwas geschenkt wurde. Sie wusste im Vorfeld davon [Anm. d. Red.: Von der Tatsache, dass es sich um eine Leihgabe und kein Geschenk handelt]. Dennoch, den Schuh muss ich mir ein bisschen anziehen, dass das Ganze inszeniert wurde wie ein Geschenk."

Ein anderer Fall, der in der RTL-Sendung abgehandelt wurde, waren die Klagen einer Reiterin, der Wendler ein falsches Pferd verkauft haben soll. Hier behauptete Wendler, die Micro-Chips in den Ohren seien vertauscht worden, das Pferd sei das richtige gewesen. Durch ein Gerichtsurteil musste sie aber trotzdem 10.000 Euro weniger zahlen.

Ebenfalls vor Gericht erscheinen musste Wendler im März 2012 wegen seines damaligen Titels "Der Wendler". Der weniger bekannte Sänger Frank Wendler hatte sich zuvor die Rechte an dieser Marke gesichert und forderte ein Auftrittsverbot für den bekannteren Kollegen unter diesem Namen. Nach langem hin und her entschied das Oberlandesgericht Düsseldorf in der Berufungsinstanz im Mai 2013, dass keiner der beiden den Namen "Wendler" ohne Zusatz für sich beanspruchen kann. Frank Wendler musste im Gegenzug seine Wortmarke "Der Wendler" löschen lassen.

Als wenn diese gesammelten Skandale und Skandälchen nicht genug an Wendlers Image kratzen würden, ist er auch unter den eigenen Kollegen nicht sonderlich beliebt. "Krieg der Schlagerstars" titelte "Bild" im August 2013. Wendler hatte seine Teilnahme an den "Ballermann Awards" mit Verweis auf die Moderatoren Olaf Henning (45, "Cowboy und Indianer") und Anna-Maria Zimmermann (25, "1000 Träume weit"), die er in einer Mail als "No Go" bezeichnete, abgesagt. Beide reagierten empfindlich. Henning polterte: "Mit Wendler will doch kein Kollege was zu tun haben" und Zimmermann erklärte, noch nie einen so unprofessionellen Kollegen kennengelernt zu haben.

Kurz gesagt: Imagepflege ist für Wendler tatsächlich eine gute Idee. Fragt sich nur, ob das Dschungelcamp dafür der richtige Ort ist.

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