Das sagt Türkgücü-Boss Kothny zu den Vorwürfen von Ex-Coach Schmidt
München - Seinen Löwen traut er den direkten Aufstieg zu, seinem anderen Ex-Klub - Türkgücü München - steht er weniger positiv gegenüber. Im Vorfeld des Drittliga-Derbys des Aufsteigers gegen den TSV 1860 am Samstag (um 14 Uhr im AZ-Liveticker) hat Alexander Schmidt seinem Rauswurf-Ärger Luft gemacht.
Ex-Türkgücü-Trainer übt harter Kritik
"Ich bin keiner, der nachtritt. Das ist nicht mein Stil. Aber so viel sei gesagt: Es war irre. Ständig wurde Unruhe erzeugt, Druck ausgeübt und versucht, mir ins Sportliche reinzureden", sagte Schmidt der "Bild"-Zeitung über das Wirken von Investor und Präsident Hasan Kivran.

Kein untypisches Gebaren für engagierte Geldgeber, das wohl keinem Trainer der Welt sonderlich gut gefällt. Schmidt, als Jugend- und Profitrainer insgesamt zehn Jahre beim TSV, hatte sich zu Saisonbeginn auf Kivrans Klubs eingelassen - und wurde bereits im Februar wieder entlassen.
Kothny: "Es ist für jeden sein eigenes Ding, wie er mit seiner Entlassung umgeht"
Türkgücüs Geschäftsführer Max Kothny nahm am Freitag Stellung und schoss bedacht zurück. "Dazu habe ich nicht viel zu sagen. Ich denke nicht, dass man da gegen irgendwas nachtreten muss", meinte Kothny: "Es ist für jeden sein eigenes Ding, wie er mit seiner Entlassung umgeht. Dass Alex jetzt so damit umgeht, ist eben so - ob es das Beste für ihn ist, weiß ich nicht." Doch war Schmidts Aus das Beste für "die türkische Kraft"?
Türkgücüs Geschäftsführer rechtfertigt Trainerwechsel
Unter Schmidt mit fünf Punkten Rückstand auf Relegationsrang drei, hat TGM mit Neu-Trainer Serdar Dayat in acht Spielen nur vier Zähler geholt (Rang acht, 43 Zähler).
Kothny im Rechtfertigungsmodus: "Wir haben uns damals eben für den Trainerwechsel entschieden. Natürlich war der Leistungsverfall, der auf dem Ergebnisbogen steht, nicht gewünscht. Aber da muss sich auch der ein oder andere Spieler fragen, ob einstellungs-technisch alles rund gelaufen ist."
Gegenseitige Schuldzuweisungen, Wortgefechte, ein meinungsstarker Hasan: Vor nicht allzulanger Zeit hätte man glatt denken können, es kann sich nur um Sechzig und Investor Ismaik handeln. Der Fall Schmidt zeigt: Jetzt hat der TSV 1860 auch in dieser Hinsicht starke Konkurrenz.