Zuspruch für Pechvogel Degenek: „Werden ihn wieder aufrichten“

München - Lange, sehr lange konnte man es nicht mehr ernsthaft in den Mund nehmen. Die Bedeutung des A-Worts (A wie Aufstieg) hat sich beim TSV 1860 München in den letzten beiden Jahren verschoben. Zweimal dagegen konnte das Eintreten des anderen, bösen A-Wortes (A wie Abstieg) nur äußerst knapp vermieden werden.
Vor dem Duell mit Union Berlin am fünften Spieltag der neuen Zweitliga-Saison hätten die Sechzger erstmals wieder in Tabellenregionen vorstoßen können, die Anlass zu (womöglich berechtigten) Hoffnungen geben – und sind durch die 1:2-Niederlage vom Freitag vorerst gescheitert. „Ich habe ja gesagt, dass nichts ein Selbstläufer wird und wir jetzt nicht alles gewinnen werden“, sagte Sportchef Thomas Eichin nach der unglücklichen Pleite. Anstelle mit einem Dreier und zehn Zählern hinter verlustpunktfreien Braunschweigern die Spitze zu erklimmen, landeten die Sechzger auf dem vielzitierten Tatsachen-Boden und Rang neun in der Tabelle.
Für individuelle Fehler und Defizite in der Rückwärtsbewegung, gepaart mit mangelnder Durchschlagskraft im zweiten Durchgang, als die Runjaic-Elf über 35 Minuten in Überzahl agierte, gab es von den Eisernen die Quittung. Und die Erkenntnis, dass die Verwandlung vom Abstiegskandidaten zum Aufstiegsaspiranten nicht über Nacht gelingen wird.
Eichin wollte Innenverteidiger Milos Degenek, der durch einen kapitalen Rückpass-Schnitzer Unions Siegtreffer von Redondo ermöglichte, keinen Vortrag über riskante Rückspiele halten: „Er weiß ja, dass er den Fehler macht. Das gibt es im Fußball immer wieder. Da werden wir ihn schon wieder aufrichten. Wir brauchen ihn“, so der Sportchef.
Erst St. Pauli, dann Hannover - Zwei Spiele in vier Tagen
„Manchmal ist der Fußball so grausam“, sagte Torjäger Sascha Mölders, der Rückschlag werde „uns aber nicht umwerfen. Wir sind weiter auf einem guten Weg.“
Wohin der führt, lässt sich nach den beiden Spielen in vier Tagen beim FC St. Pauli (Donnerstag, 20.15 Uhr) und gegen Hannover 96 (Sonntag,13.30 Uhr) ein Stück weit besser ablesen.