Löwen-Aufschwung kein Selbstläufer
München - Über 35 Minuten in Überzahl. Erneut ein starker Auftritt. Trotzm größtem Aufwand konnte der TSV 1860 das ärgerliche Endergebnis von 1:2 (1:2) gegen Union Berlin nicht verhindern. Damit gab's für die Sechzger nicht den erhofften SPrung auf einen Aufstiegsplatz, sondern die Erkenntnis, dass die Verwandlung vom Abstiegsaspiranten zum Aufstiegskandidaten in der 2. Fußball-Bundesliga nicht über Nacht gelingen wird. "Ich habe gesagt, dass nichts ein Selbstläufer wird und wir jetzt nicht alles gewinnen werden", sagte Sportchef Thomas Eichin nach dem Dämpfer. Anstelle die Tabellenspitze zu erklimmen, landeten die Löwen auf dem Boden der Tatsachen.
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Investor Hasan smaik hatte vor einer seiner seltenen Stippvisiten im Stadion das Ziel ausgerufen, "spätestens in den nächsten beiden Jahren" die langersehnte Rückkehr in die Bundesliga realisieren zu wollen. Wenn der Geschäftsmann aus Abu Dhabi am Freitagabend pünktlich auf seinem Tribünenplatz eingetroffen wäre, hätte er live miterleben können, wie die "Löwen" ihren Höhenflug selbst im Ansatz stoppten. Den Gegentoren von Steven Skrzybski (5. Minute) und Kenny Prince Redondo (40.) gingen grobe Abwehrfehler voraus. "Saudumm" nannte sie Eichin.
"Wir haben nicht gegen Union verloren, sondern gegen uns selbst", urteilte Michael Liendl. Der Spielmacher hatte per Handelfmeter das 1:1 erzielt (25.). In fast 40 Minuten Überzahl nach einer zu Unrecht verhängten Gelb-Roten Karte für den Berliner Fabian Schönheim (53.) gelang 1860 bei allem Engagement nicht einmal der Ausgleich.
"Es muss auch mal einer reinflutschen", kritisierte Eichin, während der wie seine Kollegen im Abschluss glücklose Stürmer Sascha Mölders von der Grausamkeit des Fußballs sprach. "Der Ball wollte einfach nicht rein." In der Tabelle verpasste 1860 den Sprung nach oben.
"Wir haben unnötig verloren", klagte Kosta Runjaic. Der Trainer sprach von einer "Lernphase für uns". Die runderneuerte Mannschaft hat zwar Potenzial, aber sie besitzt noch keine Konstanz und bestraft sich zudem mit individuellen Schwächen. "Das wirft uns nicht um", verkündete Mölders trotzig. Der Blick ging schon am Wochenende nach vorne Richtung Hamburg. "Es ist ein guter Weg, den wir eingeschlagen haben", erklärte Mölders. Im Auswärtsspiel am Donnerstag beim FC St. Pauli wird die weitere Richtung dieses Weges bestimmt.