"Zugpferd der Vermarktung": Schlägt der TSV 1860 für sich mehr Fernsehgeld heraus?

Der TSV 1860 zählt zu den Aushängeschildern der 3. Liga und lockt regelmäßig zahlreiche Zuschauer vor die TV-Geräte, erhält aus dem Topf der TV-Gelder aber nur so viel wie jeder andere Klub. Finanz-Chef Marc-Nicolai Pfeifer regt nun ein Umdenken bei der Verteilung an.
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Die Geschäftsführer beim TSV 1860: Günther Gorenzel (l., Sport) und Marc-Nicolai Pfeifer (Finanzen)
Die Geschäftsführer beim TSV 1860: Günther Gorenzel (l., Sport) und Marc-Nicolai Pfeifer (Finanzen) © IMAGO / MIS

München - Sechzig und das liebe Geld - eine unendliche Geschichte. Aktuell fährt der Traditionsverein aus der Grünwalder Straße bekanntlich einen Konsolidierungskurs, doch der gestaltet sich in der 3. Liga schwierig. Grund dafür sind die im Vergleich zur 1. und 2. Bundesliga deutlich niedrigeren Einnahmen aus der TV-Vermarktung sowie deren Verteilung an die Vereine.

Während der Anteil der jeweiligen Klubs in den beiden höchsten Spielklassen nach bestimmten Kategorien basierend auf den Säulen "Gleichverteilung", "Leistung", "Nachwuchs", "Interesse" aufgeteilt wird, gilt in der 3. Liga stets eine solidarische Verteilung. Heißt konkret: Jeder Klub (zweite Mannschaften ausgenommen) bekommt gleich viel - ganz egal, wie viele Fans sich die Spiele des Vereins anschauen.

TSV 1860: Pfeifer regt Umdenken bei Verteilung der TV-Gelder an

Als mitgliederstarker Traditionsverein mit großer Fanbasis stehen die Löwen mit Blick auf den TV-Schlüssel der 3. Liga auf der Verliererseite. Sechzig ist eines der Aushängeschilder in Deutschlands dritthöchster Spielklasse und lockt Spiel für Spiel viele tausende Zuschauer vor den Fernseher. Die übertragenden Sender freuen sich - nur die Löwen haben nichts davon.

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Marc-Nicolai Pfeifer, als Finanz-Geschäftsführer der Mann der Zahlen bei den Münchnern, hat nun ein Umdenken bei der Verteilung der TV Gelder angeregt. "Free-TV Übertragungen des TSV 1860 München werden von durchschnittlich 255.000 Fans eingeschaltet. Für alle Sender, ob öffentlich-rechtlich oder im Pay-TV, die Löwen gehören zu einem der meistübertragenen und reichweitenstärksten Teams der Liga und sind so ein Zugpferd in der Vermarktung", sagt Pfeifer gegenüber der vereinseigenen Website.

TV-Meister TSV 1860 bescherte den Sendern Rekordquoten

Die Zahlen geben dem Schwaben recht: In der vergangenen Saison war das Team von Michael Köllner insgesamt 19 Mal im Free-TV zu sehen. Dazu kamen die beiden Gassenhauer gegen Dynamo Dresden und den 1. FC Kaiserslautern, für die Pay-TV-Sender "Magenta Sport" die Bezahlschranke fallen ließ. Kein anderer Drittligist war so häufig im frei empfangbaren Fernsehen zu sehen.

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Der große Aufstiegs-Showdown am letzten Spieltag beim 1. FC Ingolstadt bescherte dem "BR", der die Partie im Free-TV übertragen hat, gar eine Rekord-Quote von satten 493.000 Zuschauern. An Argumenten fehlt es Pfeifer bei seinem Vorstoß also nicht.

"Dennoch wird der TV-Topf zu gleichen Teilen auf alle ersten Mannschaften der Liga aufgeteilt", gibt Pfeifer zu Bedenken. Er habe daher schon im Vorfeld der Managertagung am Donnerstag "erste Impulse gesetzt, um künftig eine Veränderung zu Gunsten derer zu erreichen, die für Interesse an der Liga und deren Wachstum verantwortlich sind."

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9 Kommentare
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  • i sag's wias is am 10.02.2022 18:37 Uhr / Bewertung:

    Interessant - man stelle sich vor, der glorreiche FCB würde sich selbst vermarkten.. da würden auf der Stelle, bei den Turnern, um die 30 % weniger TV Einnahmen ankommen!
    Die Blauen haben immer schon nur an sich gedacht und der Schuß ging regelmäßig nach hinten los.

  • 1860-Fan am 10.02.2022 22:40 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von i sag's wias is

    Ach, interessant. In da Buli gibt's deiner Meinung nach koan Verteilungsschlüssel für die TV Gelder - bist anscheinend a echter Experte!

  • Alex H. am 10.02.2022 23:18 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von i sag's wias is

    Weil die roten des ned auch schon wollten...vielleicht vorher mal denke, recherchieren und dann aus gutem Grund die doofe Hetzerei stecken lassen?

    Hier mal ein kleiner Ausschnitt eines Berichts aus 2015, zum Thema Zentralvermarktung in der Bundesliga...

    "Dass Rummenigge diese Form der Rechtevergabe nicht sonderlich schätzt, ist altbekannt. Schon 2003 polterte er gegen die „totale Gleichmacherei“ und den „Sozialismus“, der in der Liga herrsche. Der FC Bayern ließ sich einst allerdings seine Antipathie gegen die Zentralvermarktung abkaufen: Der Rekordmeister stimmte letztendlich doch dafür, nachdem die Kirch-Gruppe den Münchnern den angeblichen Verdienstausfall im Vergleich zur Einzelvermarktung durch einen (geheimen) Vertrag zusicherte. Dass dieser publik wurde, war einer der peinlichsten Ereignisse der Klubgeschichte."

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