"Verantwortungslos": Halle-Boss kritisiert 1860-Trainer Köllner für späte Impfung

Halle - Die Impf-Posse um den TSV 1860 und dessen Trainer Michael Köllner ging auch am Samstag weiter. Vor der Partie übte Sport-Geschäftsführer Günther Gorenzel scharfe Kritik an Gegner Hallescher FC, nachdem dieser einen Ordner in den Mannschaftsbus geschickt hatte, um dort nach Michael Köllner zu suchen. In der Halbzeit folgte die Retourkutsche.
So fühlte sich Ralf Minge, Sportdirektor der Hallenser, bemüßigt, sich kritisch zur späten Impfung von Trainer Köllner zu äußern. "Fakt ist eins, unser Trainerteam war am ersten Trainingstag durchgeimpft", sagte Minge bei "MagentaSport": "Ich halte es schon fast für verantwortungslos, dass dieser Impfstatus dort beim Trainer vorherrscht." In Richtung Gorenzel meinte der Sportdirektor: "Dann sollte man schön die Füße auf dem Boden behalten und nicht Ursache und Wirkung durcheinanderbringen."
Gorenzel: 1860-Mitarbeiter zu 85 Prozent durchgeimpft
Allzu gut scheint sich Minge im Vorfeld allerdings nicht mit dem Impfstatus bei den Löwen auseinandergesetzt zu haben. Gorenzel bezifferte die "Durchimpfungsrate im Haus" am Freitag auf 85 Prozent. Dies sei aus einer Erhebung unter den Drittligaklubs, die der DFB kürzlich angestrengt hatte, hervorgegangen.
"Es gibt Mannschaften, die lediglich 40 Prozent haben", führte der Österreicher weiter aus. Er selbst könne immer nur appellieren, sich impfen zu lassen. "Ich habe die Jungs immer darauf hingewiesen, aber ich kann niemanden zwingen, schließlich leben wir in einer Demokratie. Es ist für jeden eine Risikoabwägung – wie alles im Leben!"