Unverbesserliche Fans erzürnen 1860-Coach Köllner: "Das geht nicht"
Windischgarsten - Michael Köllner war am Freitagabend hin- und hergerissen. Da waren zum einen die Lehren aus dem Testspiel gegen den österreichischen Erstligisten SV Ried (0:1) und die große Freude über die vielen ins Trainingslager in Windischgarsten mitgereisten Fans.
Michael Köllner: "Können gut auf das Testspiel aufbauen"
Zum anderen machten aber einige Unverbesserliche unter ihnen den 1860-Trainer wütend - und so formulierte der 51-Jährige denn auch deutliche Worte.
"Es war ein guter Test, weil der Gegner so gespielt hat, wie viele Gegner in der Liga gegen uns spielen werden: tief stehend und viel auf uns wartend. Das 0:1 war natürlich ein Fehler von uns, aber das kann so jungen Burschen schon passieren", sagte Köllner am Freitagabend zu den rein sportlichen Eindrücken.
Nach der Pause habe seine Mannschaft das Geschehen im Griff gehabt: "Es ärgert mich schon, dass wir verloren haben. Wir können trotzdem gut auf das Spiel, auf das Duell mit einem Erstligagegner, aufbauen."
Es sei "Wahnsinn", dass dem 1860-Tross so viele Fans gefolgt seien, freute sich Köllner. "Sie wollen auch wieder dieses Erlebnis haben." Zwei Dinge in Zusammenhang mit den Anhängern gingen ihm dann allerdings mächtig gegen den Strich.
Julian Bell wird das neue Löwen-Trikot gestohlen
Das war zunächst der dreiste Trikotklau am Rande des Testspiels: Junglöwe Julian Bell vermisste sein Auswärtsjersey und musste dann mit dem Leiberl des noch pausierenden Tim Linsbichler (Rückennummer 22) auflaufen.
Köllner: "Es gibt immer wieder ein paar Unverbesserliche, die mit solchen Aktionen glänzen wollen. Am Ende ärgert es mich für Julian, weil er dadurch auch aus der Konzentration rausgerissen wurde. Das Zweite ist: In Zukunft braucht sich dann keiner mehr zu wundern, wenn Mannschaften oder Veranstalter keine Nähe mehr zulassen. Wegen Corona ging das lange nicht, jetzt haben wir nach anderthalb Jahren wieder die Nähe. Deswegen sollte da keiner so leichtfertig damit umgehen. Wenn das öfter passiert, müssen wir die Auswechselbank in Zukunft abriegeln. Wir sind ein Verein zum Anfassen und wollen das eigentlich auch bleiben."

Michael Köllner angefressen: "Irgendwann werde ich mir die mal schnappen"
Und in Richtung einiger 1860-Anhänger, die nach dem Test das Scheichlied anstimmten, zeigte Köllner klare Kante: "Es ärgert mich, wenn so ein paar Idioten meinen, das Scheichlied singen zu müssen. Das geht nicht. Wir schreiben ja nicht umsonst immer 'Vereinen statt spalten', und dann kommt es trotzdem. Wir hatten das Thema schon mal in der Kurve in Jena. Irgendwann werde ich mir die mal schnappen. Ohne Hasan Ismaik wären wir nicht mehr hier - genauso wie ohne das Präsidium. Für uns ist es ganz wichtig, dass alle an einem Strang ziehen."
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