TSV 1860: Was Günther Gorenzel für den Sommer plant

München - Planungssicherheit und der TSV 1860: Damit ist es so eine Sache. Die Löwen sind aufgrund der Machtkämpfe zwischen Vereinsoberen und Investor Hasan Ismaik nicht selten dazu gezwungen, die Dinge auf den letzten Drücker zu regeln. Ein Zustand, den Trainer Daniel Bierofka und Sportchef Günther Gorenzel bekanntlich ändern wollen: hin zu frühzeitigen, sinnigen Planungen. Gestern forderte Gorenzel einmal mehr baldige Entscheidungen – und ließ seine Hoffnung durchblicken, doch noch etwas Geld in die Hand nehmen zu dürfen.
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"Das Entscheidende ist, dass wir sportlich für Planungssicherheit sorgen: Wir müssen möglichst viele Punkte holen, um ganz klar Planungssicherheit für die nächste Saison zu haben", sagte der 47-Jährige über den schnellstmöglichen Klassenerhalt und ergänzte: "Je früher du planen kannst, desto leichter ist es. Wenn wir auf zwei Kurse hinsteuern, ist es schwieriger."
Gorenzel: 1860 steuert auf Konsolidierungskurs hin
Geschäftsführer Michael Scharold hatte in einem Interview mit der "SZ" bekanntlich darauf gepocht, dass sich beide Gesellschafter auf einen Kurs mit oder ohne finanzielle Unterstützung Ismaiks festlegen mögen. Nun sagt Gorenzel: "Stand jetzt ist es der Konsolidierungskurs, auf den wir hinsteuern." Im Sommer sei es mit zwei Ismaik-Millionen "eher ein Investitionskurs" gewesen. Nun müsse man "sehen, ob dieser Konsolidierungskurs nochmal widerrufen wird oder nicht". Klingt danach, als habe Gorenzel noch den Glauben an eine Annäherung zwischen den Vereinsbossen um Präsident Robert Reisinger und Ismaik im Sinne dessen, was beide Gesellschafter antreiben sollte: größtmöglicher sportlicher Erfolg.
Gorenzel, der auf die genaue Höhe des Budgets ebenso noch warte wie auf seine Beförderung zum Geschäftsführer Sport, sagt über die zermürbenden Zustände: "Dass alle Begleiterscheinungen nicht so einfach sind und Dinge nicht einfacher machen, ist unbestritten. Aber das ist Fußball, das ist Tagesgeschäft." Noch fühle er sich "Herr der Lage und klar im Kopf". Aufgrund seiner "Riesen-Verantwortung gegenüber dem Trainer, der Mannschaft und dem Verein", der er gerecht werden wolle, äußerte er sich über ein von der "Bild" kolportiertes Angebot seines Ex-Klubs Rubin Kasan sehr defensiv: "Meine Art und Weise ist es, bis zum Schluss alles zu geben." Wann Schluss sei, ließ der noch-Sportchef offen.
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