Termin-Not beim TSV 1860: Den Löwen drohen Pokal-Probleme

Am Samstag gilt es für 1860 im Toto-Pokal gegen den FC Ingolstadt. Sollten sich die Löwen durchsetzen, steht gleich am Dienstag das Achtelfinale gegen Türkgücu an. "Da wird uns auch alles abgefordert"
von  Matthias Eicher
Michael Köllner versammelte seine Löwen nach dem Topspiel-Sieg gegen Dresden noch auf dem Platz.
Michael Köllner versammelte seine Löwen nach dem Topspiel-Sieg gegen Dresden noch auf dem Platz. © IMAGO / Lackovic

München - Dynamo Dresden ausgeschaltet, den Rückstand auf die Aufstiegsränge der Dritten Liga auf neun Punkte reduziert - antreten zum nächsten Kracher: Die Löwen treffen am Samstag um 14 Uhr im Grünwalder Stadion auf Liga-Rivale FC Ingolstadt 04 (AZ-Liveticker). Das nächste Spitzenspiel? Nein, das Oberbayern-Derby wirft eine Menge anderer Fragen auf.

Sechzig gegen die Schanzer

"Es ist ein Qualitätsmerkmal unserer Mannschaft, dass wir die Ersten sind, die Dynamo seit langer Zeit besiegen konnten", freute sich Trainer Michael Köllner über den Dreier gegen zuvor acht Spiele unbesiegte Dynamos: "So geht es jetzt in die Länderspielpause, in der für uns mindestens ein Toto-Pokalspiel wartet."

Sechzig gegen die Schanzer - das Duell findet diesmal nämlich nicht im Rahmen der Dritten Liga statt: Vielmehr geht es um den Toto-Pokal, über den sich die Teams für den DFB-Pokal der Saison 2021/22 qualifizieren könnten. So weit, so klar. Jetzt wird es kompliziert. Im Vorjahr hatte 1860 im Finale des bayerischen Verbands-Pokals die Würzburger Kickers (5:2 im Elferschießen) geschlagen und sich damit das lukrative Erstrunden-Ticket für das spätere Pokal-Duell mit Bundesligist Eintracht Frankfurt (1:2) gesichert.

TSV 1860: Doppel-Belastung statt Länderspielpause

Heuer gestaltet sich der Einzug in den bundesweiten Pokal-Wettbewerb für die Sechzger schwieriger und einfacher zugleich. "Wenn wir am Samstag gewinnen, haben wir am Dienstag das nächste Spiel", sagt Köllner. Dann würde es heißen: Doppel-Belastung statt Länderspielpause! "Da wird uns auch alles abgefordert", meinte der Trainer im Hinblick auf das Was-wäre-wenn-Szenario mit zwei Pokal-Duellen binnen vier Tagen.

So funktioniert der Toto-Pokal

Sechzigs Pokal-Probleme. Zur Erklärung, um hinter den Ausnahme-Modus 2020/21 zu blicken: Sechzig geht - wie die restlichen bayerischen Drittligisten auch - als Qualifikant in den Toto-Cup. Der Drittliga-Aufsteiger SV Türkgücü ist bereits gegen die SpVgg Unterhaching angetreten - Lucas Röser und Sercan Sararer schossen TGM zum Sieg über die Vorstädter. Nächsten Dienstag um 20.30 Uhr wartet nun das Team von Trainer Serdar Dayat im Grünwalder Stadion auf den Sieger des Duells 1860 gegen Ingolstadt. Wer wiederum am Dienstag siegt, steigt schließlich ins Viertelfinale des Toto-Pokals ein. Noch Fragen?

Der Amateurfußball ist noch im Winterschlaf

Geklärt ist dagegen, wie sich der Löwen-Fan die Pokal-Partien zu Gemüte führen kann: Das Samstagsspiel gegen den FCI läuft im "Bayerischen Fernsehen", das mögliche Aufeinandertreffen mit Türkgücü überträgt der TV-Sender Sport1. Dort hätte es der Drittligist gegen nur noch unterklassige Teams (vier Teams des Regionalliga-Pokals und drei unterklassige Amateurvereine) allerdings leichter, den Titel zu erringen - zumal sich der Amateurfußball aufgrund der Corona-Krise noch im Winterschlaf befindet. Daher steht in den Sternen, ob das Turnier überhaupt regulär zu Ende gespielt werden kann.

Der DFB-Pokal ist auch noch eine Option

Und dann wäre da ja auch noch die zweite Option: Verteidigt Sechzig (48 Punkte) Rang vier und die drei Zähler Vorsprung auf den SC Verl und den 1. FC Saarbrücken (je 45) bis zum Saisonende, wäre der TSV über den Liga-Betrieb für den DFB-Pokal qualifiziert. Gleiches gilt selbstredend auch für Ingolstadt, aktuell mit 57 Punkten Dritter und damit so gut wie fixer Teilnehmer.

Somit hat der Toto-Pokal für Türkgücü wohl den größten Stellenwert, denn als Achter erscheint die Qualifikation über die Liga aussichtslos. Der TSV und der FCI könnten dagegen etwas rotieren am Samstag - oder doch schon einmal vorfühlen für ein mögliches Saisonfinale: Falls 1860 den Rückstand bis zum letzten Spieltag auf maximal drei Zähler reduzieren kann, könnte es Ende Mai im dritten und letzten Aufeinandertreffen der beiden Klubs im Saisonverlauf nochmal um alles gehen: um den Aufstieg.

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.