TSV 1860 scheidet im Toto-Pokal aus: Löwen-B-Elf blamiert sich in Bayreuth
Der TSV 1860 verliert im Toto-Pokal mit 1:2 bei dem Ligakonkurrenten und verpasst damit das Halbfinale. Genkingers Traumtor reicht nicht. Jetzt gilt die volle Konzentration der Mission Aufstieg
Bayreuth - Lucas Genkinger. Tobias Steer. Lukas Aigner. Pokaltorhüter Hendrik Bonmann. Und Hoffnungsräger Michael Görlitz. Löwen-Trainer Daniel Bierofka wagte es im Viertelfinale des Toto-Pokals bei der SpVgg Oberfranken Bayreuth, gleich mehreren Spielern ihre Startelfdebüts zu verschaffen und mit einer B-Elf anzutreten - und musste mitansehen, wie seine Sechzger versagten.
1:2 (0:0) beim Konkurrenten aus der Regionalliga Bayern - Pokalaus statt Halbfinale! Genkinger (57.) traf per Traumtor für die Löwen, Patrick Hobsch drehte die Partie im Alleingang (60., 87.). Aufgrund der ungewohnten Besetzung, des schwer bespielbaren Rasens und einer erstaunlichen, post-osterlichen Behäbigkeit taten sich die Sechzger lange schwer gegen leidenschaftlich kämpfende Altstädter - und Bieros Bubis erlitten schlussendlich tatsächlich die ebenso bittere wie verdiente Pokal-Blamage. "Mein Tor freut mich natürlich, aber das ist reine Nebensache", sagte Genkinger: "Ich bin sehr enttäuscht, denn die Mannschaft hat richtig gut gekämpft."
Kaum brauchbares Kombinationsspiel
Von Automatismen war in der stark veränderten Sechzger-Elf freilich nicht viel zu sehen: kaum brauchbare Kombinationsspiel, zu große Abstände, zu wenig Präzision - die Partie war definitiv nichts für's Auge - und auch Görlitz entgegen der Aussage von Sportchef Günther Gorenzel keine "Augenweide." Wie die gesamte Löwen-Elf tat sich der 31-Jährige auf dem rechten Flügel schwer.
So etwas ähnliches wie eine erste Löwen-Chance: Ugur Türk nahm aus der zweiten Reihe Maß - und verzog (10.). Danach viel Leerlauf, und sogar um einen Hauch gefährlichere Hausherren, die bei jedem noch so kleinen Ansätzchen von Angriff frenetisch bejubelt wurden. Einzig zählbarer Versuch: Bonmann hielt einen Schuss von Darius Held problemlos (26.). Dann wieder Sechzig, und zwar der etwas pomadig wirkende Hoffnungsträger: Görlitz zog von der Strafraumgrenze ab - zur Ecke geblockt. Diese schlug er in den Strafraum, Aigner verpasste per Kopf (31.) ebenso wie Bachschmid eine Minute später.
Bierofka steht zu B-Elf-Experiment
Bei einem der nächsten, spärlichen Angriffsbemühungen entfuhr Bierofka ein Ausfallschritt inklusive einiger wilder Gesten - man war geneigt zu denken: So viel Elan wäre auch auf dem Spielfeld schön zu beobachten gewesen. Minute 43 wurde zum Sinnbild der weiß-blauen Einfallslosigkeit: Erst flankte Berzel ins Toraus, dann rutschte Nico Andermatt ein Distanzschuss vom Schlappen.
Zur Pause hatten wohl nicht wenige der über 2000 mitgereisten TSV-Fans mit Torjäger Markus Ziereis als Joker gerechnet, Bierofka aber stand zu seinem B-Elf-Experiment. Der fiel auch in der Folge nicht viel ein - bis sich Genkingers Feiertagsschuss ins Netz verirrte. Nur wenig später ging Darius Held in einem Zweikampf mit dem Torschützen zu Boden - und der Sohn des einstigen Bundesliga-Torjägers und Ex-Löwen Bernd Hobsch blieb vom Punkt cool.
Je weiter es in Richtung des direkt folgenden Elfmeterschießens ging, umso spannender wurde es - und während die Sechzger zwar ein optisches Übergewicht hatten, gelang den Bayreuthern und dem Hobsch-Sohn die Sensation. Jetzt heißt es für betröppelte Sechzger eben nicht: Halbfinale gegen Namensvetter TSV 1860 Rosenheim - jetzt gilt die Konzentration nach dem Pokal-K.o. (nur noch) der Meisterschaft.
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