TSV 1860: Präsident Reisingers Blick in die blaue Zukunft – "Mit Sechzig ist immer zu rechnen"

1860-Präsident Robert Reisinger hofft noch auf den DFB-Pokal und den Verbleib von etlichen Stammspielern.
Matthias Eicher
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Kann wieder lachen: Löwen-Präsident Robert Reisinger.
Kann wieder lachen: Löwen-Präsident Robert Reisinger. © imago/Mladen Lackovic

München - Und jetzt, Löwen? Nach diesem überzeugenden Sechzger-Sieg gegen den Aufstiegskandidaten VfL Osnabrück und Trainer Tobias Schweinsteiger schweben die Giesinger zwischen zwei Welten. Auch der Oberlöwe.

Robert Reisinger: "Ich bin mit der Gesamtsituation unzufrieden"

"Ich bin froh und glücklich", sagte Präsident Robert Reisinger auf AZ-Nachfrage nach dem 3:0-Erfolg des TSV 1860 über die jüngste Entwicklung der Blauen, schickte aber hinterher: "Aber zufrieden mit der Gesamtsituation bin ich nicht." Kein Wunder, schließlich schwant dem Vereinsoberhaupt wie so vielen Sechzgern: In dieser Spielzeit wäre so viel mehr gegangen.

"Wir haben ja zu Saisonbeginn schon gesehen, dass mehr drin gewesen wäre", meinte Reisinger und spielte dabei auf den historischen Rekordstart mit fünf Siegen in Serie an. Doch was ist fortan mit dem TSV passiert? "Den Leistungseinbruch im Oktober, November kann ich mir auch nicht erklären", sagte Reisinger ratlos über den weiß-blauen Abschwung.

TSV 1860 hat leichtfertig Punkte liegen lassen

Im Gegensatz zu Investor Hasan Ismaik, der Ex-Coach Michael Köllner noch im Januar bei einem Treffen den Rücken gestärkt hatte, wollte die e.V.-Seite schon früher Schluss machen mit dem einst so erfolgreichen Trainer. Auch die lange Phase von fast einem Monat zwischen Köllners Aus und der Einstellung von Nachfolger Maurizio Jacobacci ist hier zu nennen. "Wir hatten eine kleine Durststrecke", rechnet der 59-Jährige vor, "wir könnten locker sieben, acht Punkte mehr haben, die jetzt wohl leider nicht mehr aufzuholen sind."

Ironisch sagte Reisinger über das wiederkehrende Schicksal: "Das scheint ein Sechzger-Problem zu sein." Der Hintergrund: Schon in den vergangenen Jahren hatte 1860 in den Augen vieler Beobachter teils leichtfertig und unglücklich Punkte liegenlassen, die womöglich für den langersehnten Aufstieg in die Zweite Liga gereicht hätten. Zwei vierte Plätze in Folge lassen grüßen.

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Was ist also heuer noch drin? Reisinger hat da noch ein halbwegs realistisches Ziel. "Es sind sechs Punkte, wenn man damit rechnet, dass Freiburg II unter den ersten Vier bleibt. Das wäre noch machbar in meinen Augen", schätzte der Oberlöwe die Aufholjagd auf Rang fünf ein, der dank im Pokal nicht spielberechtigter Freiburger zum Einzug in den DFB-Pokal ausreichen würde. Einschränkend sei erwähnt, dass der 1. FC Saarbrücken am Tag nach Reisingers Worten einen Zähler gegen Zwickau geholt hat, man müsste also sieben Punkte aufholen.

Entgegen vieler Kritiker, die Reisinger unterstellen, den Spielort Grünwalder Stadion über den sportlichen Erfolg zu stellen, hofft er auf einen neuen Aufstiegs-Anlauf 2023/24: Auf die Frage, ob mit Sechzig zu rechnen sei, meinte er: "Mit Sechzig ist immer zu rechnen!" Schließlich würden von der jüngsten Startelf "gerade mal die Verträge von Boyamba, Lex, Deichmann und Bär auslaufen", zählte er auf.

Dazu kommt noch Junglöwe Marius Wörl, einmal mehr mit der beste Löwe auf dem Rasen. Reisinger glaubt an eine Vertragsverlängerung: "Ich denke, wir haben gute Argumente: Wo kann er denn sonst Stammspieler sein in der Dritten Liga?" Da gäbe es sicherlich schon ein paar, doch der 19-Jährige dürfte wissen, was er an 1860 hat. Und was ist mit Trainer Jacobacci, dem Baumeister wiedererstarkter Löwen? "Da müssen Sie Sport-Geschäftsführer Günther Gorenzel fragen."

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44 Kommentare
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  • Kein1860Fan am 14.04.2023 20:57 Uhr / Bewertung:

    Aussage Ultralöwe: "Präse Schneider, den ich sehr gut kannte hat immer gesagt das die Störfeuer zwischen HI und ihm erst begannen als sich sein Verhältnis zu HI besserte."

    DB24 am 02.01.2013: "Für Ismaik ist die Sache klar: Schneider, der 64-jährige Unternehmer aus Dachau, ist für ihn ein Profilneurotiker. Der Löwen-Retter aus Jordanien zur "tz": "Warum sollte ein alter Mann wie Schneider am Präsidentenposten festhalten? Die einzige Erklärung ist, dass seine persönlichen Interessen und sein Öffentlichkeitsdrang ihn dort halten."

    Das Verhältnis zwischen Präsident Schneider und Ismaik muss sich wirklich contraproduktiv verbessert haben.

    Dass Ismaik fortlaufend gegen Präsident Reisinger nachtritt, liegt an einer Aussage von RR vom 06.06.2017 in der AZ: 1860-Präsident Reisinger: "Mit mir fährt niemand Schlitten, und mich schüchtert auch keiner ein." Seit fast sechs Jahren lässt RR den Kreditgeber nicht wie von ihm erwartet zur Geltung kommen, war HI als mangelnden Respekt ansieht

  • Ultralöwe am 14.04.2023 22:21 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Kein1860Fan

    Kein Fan, ich gebe dir zu 100% Recht. Ich habe aber gesagt das sich am "Anfang" 2011, als im März der erste Kontakt und im Mai HI entgültig eingestiegen ist, das Verhältnis zwischen Schneider und HI sehr gut war und das hat dem eV nicht gepasst und da begannen die Intriegen des eV. Sie haben ständig beide Seiten mit falschen Infos gefüttert und irgendwann ist das Verhältnis der beiden gebrochen und so lief es bei allen Präsis nach Schneider. Monatzeder war nur eine Marionette aber Mayrhofer als er es mit HI versuchte kam sofort wieder Störfeuer. Danach kam F.Schneider als Zwischenlösung und Cassalette bekam wieder die volle Breitseite, weil auch er versuchte mit HI klar zu kommen. Seit RR Präsi ist ist totaler Stillstand. Unter RR gibt es 0 Entwicklung nur Grabenkämpfe.

  • Benedikt am 14.04.2023 09:11 Uhr / Bewertung:

    Das ganze ist höchst vergnüglich zu lesen. Überall ein Körnchen Wahrheit. Ich möchte nur auf den ehemaligen Bürgermeister Ude eingehen, hochverdient, aber in Sachen Sechzig für mich der Totalversager. Er hätte die Reißleine ziehen müssen anstatt das Desaster still zu begleiten.
    Zum Punkt "Potential": Der Schreiber hat recht. Es liegt nur auf Eis und die Tradition würde bei Erfolg sofort wieder tragen. Ich erinnere nur an das Pokalspiel gegen Dortmund, als das Stadion aus allen Nähten platzte - nicht das GWS - und wir in letzter Minute durch Reuss - und der spielt heute noch - verloren.

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