TSV 1860 München landet 4:1-Auftaktsieg in der Regionalliga
Memmingen - Der TSV 1860 hat das Saison-Eröffnungsspiel beim FC Memmingen am Donnerstagabend 4:1 (1:0) gewonnen. Christian Köppel (10. Minute), Nico Karger (50.), Timo Gebhart (72.) und Nicholas Helmbrecht (90.+1) erzielten die Tore für Sechzig, Fabian Krogler traf für den FCM (85.).
"Das erste Tor war sehr erleichternd. Wir sind unendlich froh, dass wir überhaupt hier sind. Wir sind so glücklich, dass sich die Gesellschafter geeinigt haben", meinte 1860-Boss Markus Fauser zur Pause. "Ich denke, dass alle Seiten die einmalige Chance nutzen wollen."
Markant: Schon im Vorfeld bot das Spiel allen Regionalligisten einen Vorgeschmack darauf, was los ist, wenn die Löwen kommen. Die Polizei Memmingen hatte die Partie als "Hochrisikospiel" eingestuft, Dutzende Beamte der Bereitschaftspolizei empfingen die Sechzger-Fans am Bahnhof und begleiteten diese durch die idyllische Innenstadt.
Rund um das mit 5.100 Zuschauern restlos ausverkaufte Stadion patroullierte eine Reiterstaffel, Beamte mit Sprengstoffhunden filzten die Tribünen. Ungläubig verfolgten die Anwohner die Fanmassen in Weiß und Blau, die in die Arena strömten. Dort, wo der Bayerische Fußball-Verband ein großes Rahmenprogramm aufgefahren hatte.
Mölders vorne, Hiller im Tor
Sponsoren ließen riesige Heißluftballons aufblasen, eine Blaskapelle spielte nach der Vorstellung aller Regionalligisten die Bayern-Hymne. Dann war endlich Fußball angesagt. Löwen-Coach Daniel Bierofka brachte wie erwartet Routinier Sascha Mölders im Sturm.
Im Tor vertraute der 38-Jährige Youngster Marco Hiller. Die richtige Entscheidung? Bereits nach vier Minuten wurde es nach einem Missverständnis zwischen Hiller und Abwehrboss Jan Mauersberger brenzlig. Tim Buchmann sprintete dazwischen, verpasste das freie Tor nur knapp. Durchatmen bei allen Sechzgern.
Die Allgäuer rannten, geführt vom rustikalen Routinier Branko Nikolic, wild an. Doch Köppel sorgte für den ersten Höhepunkt: FCM-Schlussmann Martin Gruber war zu weit aus seinem Kasten herausgerückt. Der 22-jährige Köppel chippte den Ball aus gut 30 Metern herrlich platziert in die lange Ecke – ein Traumtor.
Memminger Gebhart trifft für Löwen
Memmingen blieb unbequem. Der agile Buchmann brachte einen Flugkopfball gefährlich auf das Tor (19.), Hiller parierte. Es blieb brachial. Nach 24 Minuten hatte Memmingens Rechtsverteidiger Daniel Zweckbronner Glück, dass er nicht mit Gelb-Rot vom Platz flog.
Und es blieb hektisch. Nico Karger vergab auf Zuspiel von Mölders aus kürzester Distanz (36.). Nach der Pause machte es Karger besser. Der Außenstürmer zimmerte den Ball von der Strafraumgrenze unhaltbar links oben rein – und verpasste die Vorentscheidung, als er alleine vor dem Tor den Ball am langen Pfosten vorbeischlenzte (58.).
Dann beinahe der Anschlusstreffer: Hiller lenkte eine tückische Flanke von Nikolic gerade noch über die Latte (66.), dann zirkelte der eingewechselte Jamey Hayse einen Freistoß am Giebel vorbei. Die Entscheidung blieb Gebhart in seiner Heimatstadt vorbehalten.
Am Ende hatte der frühere Bundesligaprofi Glück, als er nach einer Tätlichkeit nicht mit Rot runter musste. Der Rest war nach dem 4:1 durch Helmbrecht auch deshalb pure Erleichterung.