TSV 1860 kritisiert den DFB: "Mit einer Ausbildungsliga hat das nix mehr zu tun!"
München - Noch mehr Wettrüsten für die Zweite Liga? Löwen-Trainer Michael Köllner und Sport-Geschäftsführer Günther Gorenzel haben Kritik an der neuen Regelung mit nunmehr 20 statt 18 Spielern im Kader geübt.
"Mit diesem 20-Mann-Kader hat man sich keinen Gefallen getan: So haben wir mehr Gehaltskosten, mehr Reisekosten", klagte Gorenzel auf der Pressekonferenz am Freitag über ohnehin schon defizitäre Finanzen in der Dritten Liga. Die Entscheidung sei mit 11:9 Stimmen getroffen worden, "also müssen wir es hinnehmen".
Gorenzel ärgert sich über nicht angepasste U23-Regel
Zudem hätte der DFB laut Gorenzel "die Jugendregel ebenfalls anpassen" müssen. Dass das nicht passiert sei, störe ihn massiv. Die Regel werde dadurch nun verwässert: "Man kann einfach zwei Spieler auf die Bank setzen, die gar keine Rolle spielen. Das hat nur noch mehr Wettrüsten für die Zweite Liga zur Folge. Mit einer Ausbildungsliga hat das nix mehr zu tun!"
Köllner meinte, der DFB habe eine "Chance verpasst", denn: "Im Nachhinein braucht sich dann keiner zu beschweren, dass wir zu wenig U-Nationalspieler haben."
Die U23-Regel des Verbands besagt, dass die Mannschaften der Dritten Liga verpflichtet sind, zu jedem Spiel mindestens vier Spieler auf dem Spielberichtsbogen anzuführen, die für eine DFB-Auswahlmannschaft spielberechtigt und während des gesamten Spieljahres (1. Juli bis 30. Juni) nicht älter als 23 Jahre sind.
Fünf Wechsel erlaubt: Löwen sehen sich gut aufgestellt
Die fünf Wechsel dagegen kommen 1860 laut Köllner im Gegensatz zur vergangenen Saison mit recht dünner Personaldecke entgegen: "Unser Kader ist breiter geworden, so kannst du von der Bank nochmal Schwung bringen." Auch Gorenzel sieht den Kader in der neuen Saison gut aufgestellt: "Auch in Nürnberg hat man gesehen: Wir können viel Schwung reinbringen und sind für die fünf Wechsel gut gerüstet, wir können sehr rasch und adäquat reagieren."