TSV 1860 am Boden: Den Löwen fehlt das Selbstvertrauen!

Meppen/München - Hängende Köpfe, fehlende Worte: Die Löwen waren nach der 1:2-Niederlage beim Tabellenletzten aus Meppen bedient und bedröppelt. Wieder kein Dreier, der Abstand auf den Relegationsrang vergrößert sich weiter. Der Traum vom Aufstieg? Langsam aber sicher ausgeträumt!
Sportchef Günther Gorenzel gelang es nicht, die Kehrtwende zu schaffen, nachdem er nach der Trennung von Michael Köllner das Traineramt interimsmäßig übernahm. Im Gegenteil: Die Mannschaft ist am Boden. In den vergangenen neun Ligaspielen sprang nur ein Sieg heraus. Zu wenig für Sechzig!
Lex: "Selbstvertrauen ist nicht am Maximum"
Einer, dem man die Folgen der bitteren Pleite im Emsland besonders ansehen konnte, war Kapitän Stefan Lex. Mit hängenden Schultern sprach er nach der Partie über die Gründe der aktuellen Krise. "Wer das Spiel heute gesehen hat, der hat auch gesehen, dass unser Selbstvertrauen nicht am Maximum ist." In der Tat. Denn vor allem in den ersten 25 Minuten des Spiels zeigten die Sechzger kaum Gegenwehr, ließen die Meppener zuhause ihr Spiel aufziehen.
Dass aktuell das Selbstvertrauen fehlt, sieht auch Quirin Moll so, der unter Gorenzel wieder zum Startelf-Spieler geworden ist. "Wir müssen dran arbeiten, dass wir uns das Glück wieder zurückkämpfen, weil vielleicht auch das Selbstvertrauen fehlt. Das müssen wir uns jetzt zurückholen."
Wie das gehen soll? "Wir müssen jetzt von Tag zu Tag schauen – und uns das Selbstvertrauen in den Trainings holen", fasste Winter-Neuzugang Raphael Holzhauser zusammen. "Wir müssen uns um einiges steigern, um da gemeinsam rauszukommen."
Am Sonntag geht es für Sechzig gegen Verl
Doch woran liegt's, dass den Löwen das Fußballspielen aktuell dermaßen schwer fällt? Gründe dafür suchen auch die Spieler teils vergeblich. "Ich muss ganz ehrlich sagen, da fehlen mir jetzt auch die Worte", sagte Moll nach der Meppen-Pleite etwas ratlos. "Ich will keinem die Einstellung absprechen, weil wir alles reingehauen haben. Aber wie gesagt: Wir müssen in den entscheidenden Situationen zwingender verteidigen und vorne zwingender reingehen."
Die nächste Chance auf die so wichtigen Punkte haben die Löwen am kommenden Sonntag, wenn sie die Gäste aus Verl empfangen. Ob Gorenzel dann noch an der Seitenlinie stehen wird, ist aktuell noch unklar. Ohnehin ist seine Zukunft beim TSV 1860 momentan ungewisser denn je!
Gorenzel sieht in der aktuellen mentalen Verfassung der Mannschaft den entscheidenden Punkt für das Formloch: "Fakt ist, wenn du die Dinge nicht so umsetzen kannst, wie du sie dir vorgenommen hast, nicht das Erfolgserlebnis hast, dann fehlt dir auch die letzte Überzeugung", sagte der Interimstrainer nach dem Spiel.
Kapitän Lex jedenfalls gibt die Marschroute vor: "Wir müssen irgendwie die Köpfe hochkriegen. Dass wir mit Ball wieder mutiger sind. (…) In der Theorie können wir es, aber momentan bringen wir es überhaupt nicht auf den Platz." Eine Woche bleibt den Spielern nun, um besagte Köpfe wieder hochzubekommen – damit bei Sechzig endlich wieder ein Erfolgserlebnis gefeiert werden kann.