Sechzigs Herzkammer: AZ-Zwischenzeugnisse fürs Löwen-Mittelfeld
München- Sie sind die Männer der Mitte bei den Sechzgern. Sie sollen den Ton angeben und dem Gegner ihr Spiel aufzwingen und am besten auch den FC Bayern II im kleinen Derby zum Auftakt nach der Winterpause (9. Januar) in Schach halten. In Teil zwei der Zwischenzeugnisse vergibt die AZ die Noten an das Herzstück der Blauen: das Mittelfeld.
Daniel Wein: Laufstark, doch es braucht mehr geballte Torgefahr
Daniel Wein: Zu Saisonbeginn wackelte der so zuverlässige und flexible Mittelfeld-Mann, weil Coach Köllner nach dem Abgang von Tim Rieder mit Dennis Erdmann einen aggressiveren Kämpfer vor der Abwehr positionieren wollte. Weins Antwort: Seinen gewohnten Qualitäten wie seiner Laufstärke noch mehr Überzeugung hinzufügen, um doch auf seine 16 Einsätze zu kommen. Drei davon als Aushilfs-Rechtsverteidiger. Wünschenswert wäre, würde seine geballte Torgefahr (drei Assists in drei Spielen nacheinander) öfter zum Tragen kommen. Note 2
Dennis Erdmann: Der "Earthman" drohte nach einer ersten Saison, in der er die Erwartungen nicht erfüllte, zum Fehleinkauf abgestempelt zu werden. In seinen acht Einsätzen als Abräumer mit weniger Licht (starker Auftritt beim 6:1 gegen Halle, Tor gegen Uerdingen) als Schatten (Tempo-Defizite, dazu teils unnötige Fouls und unschöne "Kopf-ab-Geste" als Torjubel. In der Innenverteidigung dafür umso solider, weshalb dort auch seine Zukunft liegen dürfte. Note 4
Punktet in der Zentrale der Löwen: Dennis Dressel
Dennis Dressel: Der 22-Jährige konnte auch in der laufenden Saison in der Zentrale punkten (sechs Saisontore, zwei Assists). Absolutes Highlight: sein Viererpack gegen Halle. Wie auch Geschäftsführer Günther Gorenzel bemerkte, hatte Dressel danach einen Durchhänger, inklusive überflüssiger Rot-Sperre. Noch Entwicklungspotenzial vorhanden. Note 3
Erik Tallig: Der Ex-Chemnitzer versprach vor Saisonbeginn eine zweistellige Tore-Marke und begann furios. Premieren-Treffer schon im zweiten Saisonspiel gegen den 1. FC Magdeburg (1:1). Als laufstarker und spielfreudiger Youngster anfangs gesetzt, bevor er rapide abbaute. Köllner nahm den Offensivspieler in Schutz und bezeichnete die Formschwankungen des erst 20-Jährigen außerhalb seiner Wohlfühloase Chemnitz als normal. Note 4
Sechzig-Rückkehrer Neudecker : der "Kampfzwerg"
Richard Neudecker: Der Rückkehrer vom niederländischen Erstligisten VVV Venlo ist eigenen Aussagen zufolge der "Kampfzwerg" in den Reihen der Sechzger, der auch spielerische Akzente setzen wolle. Ersteres bewies der 24-Jährige so gut wie immer. Unnachahmlich auch seine Technik, besonders seine enge Ballführung, seine Traumpässe. Note 2
Johann Djayo: Der "Hansi", wie Djayo im Team genannt wird, durfte beim FSV Zwickau sein Drittliga-Debüt feiern. Mit Ausnahme des Spiels beim SC Verl, als er 45 Minuten lang beherzt alles reinwarf, was er hatte, nur Kurzeinsätze. Assist beim Schützenfest gegen Halle. Nach der Winterpause hat er mit Neu-Löwe Merveille Biankadi einen Konkurrenten mehr. Note 3