Sascha Mölders: Eine ziemlich naheliegende Lösung nach dem Aus beim TSV 1860?

Alpha-Löwe Sascha Mölders steht beim TSV 1860 vor dem Aus. Nach AZ-Informationen steht eine Vertragsauflösung kurz bevor – und sogar ein Wechsel zu Konkurrent Türkgücü im Raum. Ob aus Hass bald Liebe wird?
von  Matthias Eicher

München - Rückblick: Am 17. April 2021 tätigte Sechzigs Kapitän Sascha Mölders nach einem 2:0-Sieg der Löwen gegen Türkgücü live im Fernsehen eine Aussage, die gleichermaßen seinen Kultstatus bei Sechzig nährte – und seine Abneigung gegenüber der stadtinternen Konkurrenz zum Ausdruck brachte. Möglicherweise könnten sich die Verhältnisse künftig radikal ändern.

"Der Sportskamerad Kothny hat gesagt, Türkgücü möchte Sechzig München in München ablösen", polterte der 36-Jährige gegen Geschäftsführer Max Kothny und stellte klar: "Wenn Sechzig München eines Tages mal in der Kreisliga C spielen sollte, mit dieser Wucht, die der Verein hat, dieser Fanbase, und alles, was drumherum ist – es ist unmöglich, dass Sechzig in München von irgendwem abgelöst wird."

Rumms, diese Ansage an Sechzigs neuen Drittliga-Kontrahenten hat gesessen. Ob nun aus Hass plötzlich Liebe wird?

1860 und Mölders handeln eine Vertragsauflösung aus

Genauso unwahrscheinlich wie die Wachablösung der Klubs in Mölders' Augen schien es nämlich, dass der Ex-Bundesligaspieler ein Dreivierteljahr später seinen Status als Fußballgott der Giesinger und sogar seine Anstellung verlieren könnte. Tja, weit gefehlt. Wobei wir beim Gipfel aller vermeintlich unrealistischer Szenarien wären: Mölders und Türkgücü.

Der besagte Sportskamerad Kothny und dessen Verein konnte den Blauen bisher vielleicht nicht den Rang ablaufen, aber sie könnten Mölders schnappen. Zuerst einmal die Fakten. 1860 und der geschasste Spielführer handeln derzeit eine Vertragsauflösung aus. "Ich bin im intensiven Austausch mit seinem Berater und eine Lösung im Sinne aller Beteiligter herbeizuführen", hatte Sport-Geschäftsführer Günther Gorenzel dazu erklärt.

1860 und Mölders liegen noch weit auseinander

Nach AZ-Informationen lagen die Vorstellungen in der ersten Verhandlungsrunde noch auseinander. Kein Wunder: Mölders will eine stattliche Abfindung kassieren, sonst könnte er seinen Vertrag schließlich auch aussitzen. Die Giesinger wollen ihn dagegen aus chronischer Geldnot so günstig wie möglich loswerden.

An dieser Stelle kommt der Klub von Geldgeber Hasan Kivran ins Spiel.

Mölders' Berater und Türkgücü in Kontakt

Wie die AZ erfuhr, standen Mölders' Berater und Türkgücü öfter in Kontakt. Und zwar über das bisher verbriefte Interesse hinaus. "Es wäre fatal, wenn ein Spieler dieser Qualität auf dem Markt ist und wir uns nicht mit ihm beschäftigen würden. Das wäre ja unprofessionell", hatte der damalige Trainer Alexander Schmidt im Sommer 2020 über Mölders erklärt.

Anstatt wie Ex-Löwe Aaron Berzel die Seiten zu wechseln, hatte Mölders seinen Vertrag beim TSV damals um ein Jahr verlängert. Wie an den mittlerweile wieder "entsorgten" Schmidt und Berzel ersichtlich, spräche ein sicherer Arbeitsplatz nun nicht gerade für Sechzigs Nachbarn. Aus der Sicht des abgesägten Alpha-Löwen, der seine Karriere ohnehin bald beenden wird, würde ein Winter-Wechsel aber folgende Vorteile mit sich bringen: Er könnte nochmal ein stattliches Gehalt aushandeln und es auf dem Rasen jedem beweisen: eine mölders'sche Trotzreaktion auf seine Ausbootung, wenn man so will.

Türkgücü sucht einen torgefährlichen Stürmer

Türkgücü hat seit Montag die Ohren gespitzt, trotz Mölders' Eskapaden: Mit nur 20 Punkten aus 18 Spielen liegt der Tabellen-16., weit hinter den gesteckten Erwartungen zurück. Wie nur 18 Tore (viertschwächste Bilanz der Liga) offenlegen, könnte das Team von Interimscoach Alper Kayabunar einen torgefährlichen Stürmer dringend brauchen.

Mölders im roten Trikot mit Türkgücüs Wappen auf der Brust - es wären unvorstellbare Bilder, würde er im Derby-Rückspiel am 22. Januar im Türkgücü-Dress auflaufen. Es wäre aber - nicht nur räumlich - eine naheliegende Lösung. Was er wohl ins Mikrofon raunen würde...

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