Richard Neudeckers Zukunft: Saarbrücken statt TSV 1860?
München - Es könnte ein leiser Abschied ihres Lieblings sein. Bei der offiziellen Verabschiedung am Saisonende war Richard Neudecker nicht unter den Spielern, denen die Fans ein letztes Mal applaudierten. Die Blauen lieben ihren Richy.
Der 25-Jährige wurde zu Sechzigs Spieler der Saison gewählt - und sogar in die Drittliga-Elf der Saison, über die der Deutsche Fußball-Bund (DFB) abstimmen ließ. Dabei erlebte der offensive Mittelfeldspieler mit sechs Toren und sieben Vorlagen eine Saison voller Höhen und Tiefen. Seine Extraklasse zeigte er zu selten. Ob er sie je wieder für Sechzig zeigen wird, ist immer noch ungewiss.
Neudecker wollte beim TSV 1860 bleiben – und hat sich dabei wohl verspekuliert
Ein Vertragsangebot hatte er schon vor Monaten bekommen - und nicht unterschrieben. Der TSV 1860 wollte umschichten, mehr Spieler zu jeweils etwas weniger Gehalt engagieren. Die Mannschaft in den Vordergrund stellen statt einzelner Spieler, alles zulasten des erfahrenen Topverdieners Neudecker.
Dem Offensivmann, der beim FC St. Pauli in der Zweiten Liga spielte und beim niederländischen VVV Venlo sogar in der erstklassigen Eredivisie, ist das Gehalt zu wenig - und doch will er gern in Giesing bleiben. "Ich fühle mich wohl in München", hatte er Mitte April bei "Magentasport" gesagt. Mitte Mai dankte er den Löwenfans für ihre Unterstützung und schrieb auf Instagram: "Es wird natürlich viel spekuliert, was ich vorhabe im Sommer - leider weiß ich das selber noch nicht."
Ein Dilemma - oder hat sich Neudecker einfach verzockt? Nun scheint ein Ausweg in Sicht, der vielen Sechzgern wohl nicht gefällt.
Kobylanski wird beim TSV 1860 wohl der Neudecker-Ersatz
Dieser Ausweg könnte Saarbrücken heißen. Wie das Portal "sechzger.de" berichtet, steht der Drittliga-Konkurrent kurz davor, den Altöttinger zu verpflichten. Die Löwen und Neudecker haben das Gerücht bisher nicht kommentiert. Saarbrücken ist in einer ähnlichen Situation wie 1860. Sie zählen schon jetzt zu den Aufstiegsfavoriten, Extraklasse-Spieler Neudecker könnte sich dort zum Aufstiegshelden machen und wohl auch mehr verdienen als in München.
Sechzig hingegen hat mit Martin Kobylanski (28) bereits einen potenziellen Nachfolger für Neudecker verpflichtet. Bei Eintracht Braunschweig spielte er wie Neudecker im offensiven Mittelfeld - aber auch noch offensiver, etwa als hängende Spitze.
Trotz der Verpflichtung können die Löwen eine Menge Offensivpower gebrauchen. Ein Fanliebling, der Mannschaft und Stimmung pusht, schadet nicht. Zugeständnisse wird der TSV 1860 aber kaum machen. Der Sechzig-Zug scheint für Neudecker inzwischen abgefahren zu sein - oder doch nicht?
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