Polizeibericht zum Derby 1860 II gegen FC Bayern II

Die Meinungen zwischen Fans und Polizei über mutmaßliche Ausschreitungen beim Derby 1860 II gegen FC Bayern II gehen auseinander. So sieht es die Münchner Polizei
von  az
Ein Feuerwehrler entfernt eine Rauchbombe beim kleinen Derby im Grünwalder Stadion
Ein Feuerwehrler entfernt eine Rauchbombe beim kleinen Derby im Grünwalder Stadion © sampics

Lesen Sie hier den Bericht der Müchner Polizei zum "kleinen" Derby im Grünwalder Stadion, wie er am Mittwochvormittag die AZ-Redaktion erreichte:

Verlaufsbericht über den Polizeieinsatz des Regionalliga-Fußballspiels FC Bayern München II /TSV München von 1860 II

Am Dienstag, 06.08.2013, um 20.15 Uhr, fand das Fußballspiel der Regionalliga Bayern zwischen den zweiten Mannschaften des FC Bayern München und des TSV München von 1860 im Stadion an der Grünwalder Straße statt.

Bereits im Vorfeld gegen 16.00 Uhr trafen sich etwa 300 Bayernfans an der Säbener Straße und zogen mit einem Fanmarsch zum Stadion. Dabei wurden pyrotechnische Gegenstände gezündet. Einer dieser Verursacher konnte ermittelt und vorläufig festgenommen werden.

Diskutieren Sie mit: 1860 II gegen FC Bayern II: Das sagen die Fans

Auch von Fans des TSV 1860 München wurde ein Fanmarsch von der Heilig-Geist-Kirche aus zum Stadion durchgeführt. Aus dieser Gruppe von ca. 500 Fans wurden massiv Böller und Flaschen geworfen. Auch hier wurden pyrotechnische Gegenstände gezündet. Die teilweise noch vollen Flaschen wurden auch auf Polizeibeamte geworfen. Zum Glück wurde jedoch kein Beamter verletzt.

Kurz vor dem Grünwalder Stadion wurde von dieser Gruppe dann versucht, die Brücke am Candidberg zu stürmen. Dies konnte durch starke Polizeikräfte verhindert werden. Ein Fan von 1860 München wurde festgenommen, da er mit Vermummung am Fanmarsch teilgenommen hatte.

Auf der Straße wurden eine Menge Scherben hinterlassen, die im Anschluss von der Straßenreinigung beseitigt werden mussten.

Eine Stunde vor Spielbeginn kam es zu einem weiteren Sturm der Fans des TSV 1860 München. Sie versuchten durch die geöffneten Tore im Bereich der Westkurve zu gelangen. Auch dies konnte nur durch den Einsatz starker Polizeikräfte verhindert werden.

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Aufgrund des hohen Fanaufkommens und des starken Drucks auf die Eingangsbereiche wurden durch die Einsatzkräfte zusätzliche Einlassgassen geöffnet. Da sich auch Kinder in der Menschenmenge befanden und es bereits zu Kreislaufbeeinträchtigungen kam, wurden zum Teil die Besucher ohne Kontrollen in das Stadion gelassen. Zwei ältere Personen wurden festgenommen, die entsprechend Widerstand gegen die Polizeibeamten geleistet hatten. Eine der Personen wurde dabei leicht verletzt und nach der Festnahme von einem Arzt untersucht.

Während der Einlassphase kam es bei Fans des FC Bayern München im Bereich eines Restaurants in Stadionnähe immer wieder zu Auseinandersetzungen, die nur durch massiven Polizeieinsatz verhindert werden konnten.

Während des Spiels wurden in beiden Fankurven Rauchkörper und Böller gezündet. Nach ca. einer halben Stunde Spielzeit zündeten Fans des TSV mehrere bengalische Feuer und diverse pyrothechnische Mittel, die auch auf das Spielfeld geworfen wurden. Diese kamen brennend im Bereich des Tores von 1860 München zum Liegen. Das Spiel wurde daraufhin durch den Schiedsrichter unterbrochen. Es wurden entsprechende Lautsprecherdurchsagen getätigt. Nach der Halbzeitpause kam es abermals zu einem Zusammenstoß zwischen Fans beider Lager. Es wurden Fahrräder aufeinander geworfen. Auch hier musste die Polizei massiv eingreifen, um die Auseinandersetzungen zu unterbinden. Zwei Personen wurden dabei festgenommen.

Auch nach Spielende wurde erneut im Fanblock des FC Bayern Rauchpulver gezündet. Danach verließen die Fans das Stadion. Im Bereich eines Restaurants in Stadionnähe kam es ein zweites Mal zum Aufeinandertreffen von Fans des FC Bayern München und des TSV 1860 München. Eine direkte Auseinandersetzung musste durch den massiven Einsatz von Polizeikräften verhindert werden. Danach kam es am U-Bahnhof Wettersteinplatz zu einer Auseinandersetzung zwischen den rivalisierenden Fangruppen. Die Polizei konnte auch dies unterbinden.

Insgesamt wurden acht Personen festgenommen. Als Straftaten liegen hier Beleidigung, Widerstand, Sachbeschädigung und Körperverletzung vor.

Einen Fußballfan (15) mit verbotenen Gegenständen zog die Bundespolizei schon am Hauptbahnhof aus dem Verkehr.

 

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