Mölders vor Augsburg-Spiel: "Natürlich werde ich jubeln!"
München - Noch trägt er es nur auf seinem Trikot. Und nicht auf seiner Brust. Dort, wo sich vier Vereinswappen (RW Essen, MSV Duisburg, FSV Frankfurt, FC Augsburg) aneinanderreihen, wäre noch Platz für ein Tattoo der Löwen. "Dazu muss immer etwas Außergewöhnliches passieren", erklärt Sechzger-Stürmer Sascha Mölders: "Essen ist mein Heimatverein, Duisburg war meine erste Bundesligastation, für den FSV habe ich meine ersten Zweitligatore erzielt und für Augsburg meine ersten Bundesligatore."
Ob der Löwe als Wappentier der Sechzger auf Mölders‘ Oberkörper neben der letzten Station beim FCA "unter die Haut geht", bleibt abzuwarten – und könnte mit einem Aufstieg aus der Regionalliga in die 3. Liga zusammenhängen: "Schauen wir mal, ob es am Ende so kommt. Wir wissen alle, dass die Relegation schwierig ist."
Einen weiteren Schritt in Richtung Titel könnten Mölders und die Giesinger am Sonntag tun, dann treffen sich die Wappen, der Löwe und Augsburgs aus dem Stadtwappen entnommene Zirbelnuss: Der FCA II empfängt die Löwen am Sonntag (15 Uhr, im AZ-Liveticker) zum Aufeinandertreffen – und das vor einer Regionalliga-Rekordkulisse! Heißt für Mölders, nachdem das Spiel in Erwartung von über 20.000 Zuschauern aus dem Rosenau-Stadion in die Bundesliga-Spielstätte der Profis, die WWK-Arena, verlegt wurde: Rückkehr an die alte Wirkungsstätte.
"Ich war viereinhalb Jahre in Augsburg. Das war sportlich meine beste Zeit, ich habe dort in der Bundesliga gespielt", so Mölders. Seine Bilanz: 18 Treffer in 92 Spielen. Nun freue er sich auf das Duell mit der Zweitvertretung der Fuggerstädter: "Ich bin ja nicht mehr der Jüngste. Da ist es schön, noch mal dort spielen zu dürfen." Dabei habe er "Bock auf Spieler wie Jan-Ingwer Callsen-Bracker, die ich noch von früher kenne." Schade sei dagegen, dass er in Augsburg "leider nicht verabschiedet" worden war: "So ist das im Fußball. Ich war von heute auf morgen weg. Vielleicht ergibt sich das noch irgendwann."
"Klar wird es brisant"
Am Sonntag wohl kaum, denn da steht Mölders auf der Seite des Gegners, der Löwen. Und er rechnet mit starken Augsburgern: "Ich habe sie insgesamt dreimal gesehen, unter anderem auch zuhause gegen Bayern II. Sie haben ihre Spiele hintenraus öfter hoch gewonnen. Qualität haben sie, viele junge Spieler, die sind hungrig."
Trotz Mega-Kulisse glaube er nicht an Ausschreitungen oder Buhrufe der Fans – zumindest nicht gegen ihn persönlich: "Klar, es wird brisant. Wir wissen alle, dass es zwischen 1860 und Augsburg immer heiß hergegangen ist. Aber durch meine Spielweise haben mich die Fans immer gemocht. Auch, als ich zu Sechzig gewechselt bin, hat keiner gesagt: ‚Das kannst du nicht machen.‘ Wir sind im Guten auseinandergegangen. Ich rechne nicht mit Pfiffen gegen mich."
Klar, dass auch diese eine Frage kam: Jubeln oder nicht, Herr Mölders? "Natürlich werde ich jubeln, wenn ich ein Tor schieße. Ich bin Spieler, da willst du immer Tore machen und gewinnen, das will ich am Sonntag auch", so der Mann mit bisher acht Saisontoren, dem ein umherstehender Fan zurief: "Am besten du jubelst gleich drei Mal!" Mölders lachte, danach ging es weiter im Text über das, was für ihn wirklich zähle: "Wir wollen unsere Super-Serie natürlich verteidigen", so der 32-Jährige über zwölf Löwen-Spiele ohne Pleite, zuletzt sogar sechs Siege in Serie.
Bleibt seine Zukunft zu klären: Nach einem Bericht der BILD, dass Mölders nur im Aufstiegsfall bei den Sechzgern bleiben werde, erklärte der Angreifer nun: "Wir brauchen jetzt nicht darüber reden, ob wir aufsteigen oder nicht und ob ich dann weg bin. Ich habe einen Vertrag bis 2018, bis zum Sommer." Darin gebe es auch keine Aufstiegsklausel. Mölders‘ Antwort also: "Ich will noch zwei, drei Jahre kicken – wo das ist, schauen wir mal." Gut möglich also, dass seine Zukunft wie seine Brust-Verzierungen vom Aufstieg abhängen. (Lesen Sie hier mehr zur Mölders-Zukunft.)