Mannschafts-Arzt weg: Die Löwen doktern rum

Teamarzt Alois Englhard hört beim TSV 1860 auf, er will sich in Zukunft auf seine Praxis konzentrieren. „Schade, dass er geht.“ Zuletzt hatten sich aber mehrere Spieler anderweitig behandeln lassen.
Matthias Eicher |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Spielte trotz einer Bänderverletzung im Knie: Rubin Okotie, der Torjäger des TSV 1860. Der österreichische Nationalstürmer ist noch nicht wieder vollständig genesen.
Rauchensteiner/Augenklick Spielte trotz einer Bänderverletzung im Knie: Rubin Okotie, der Torjäger des TSV 1860. Der österreichische Nationalstürmer ist noch nicht wieder vollständig genesen.

München – Was hatten die Löwen Dauer-Verletzte in der Hinrunde: Edu Bedia, Rodri, Dominik Stahl, Stephan Hain. Alle vier quälen sich noch immer mit ihren Blessuren herum, Bedia und Rodri sind längst zur Behandlung ins Ausland geflogen, um dort ihr Reha-Programm durchzuführen.

An den Löwen-Docs wurde aufgrund der vielen langwierigen Verletzungen kürzlich vermehrt Kritik laut. Längst ließen sich eben nicht mehr alle Spieler bei den 1860-Ärzten behandeln. So hält sich Rodri seit Wochen in Spanien auf, Bedia konsultierte gleich mehrere andere Ärzte in der Hoffnung auf Besserung.

Jetzt hat sich die angespannt-angeschlagene Situation aufgelöst: Vereinsarzt Dr. Alois Englhard zieht sich auf eigenen Wunsch zurück. Der 65-jährige Orthopäde betreute die Löwen seit 2009. Nun werde er sich „in Zukunft auf die Arbeit in seiner Praxis konzentrieren“, vermeldeten die Löwen gestern Nachmittag per Pressemitteilung. Sportchef Gerhard Poschner drückte zum Abschied noch mal brav sein Bedauern aus: „Er hat uns in vielen Situationen geholfen, es ist schade, dass er geht.“ Ein Servus, mach’s guat für den 1860-Doc, der angesichts des großen Löwen-Lazaretts nicht unumstritten war.

Lesen Sie hier: Von Ahlen: "Müssen uns deutlich steigern"

Außerdem wird auch auf dem Platz herumgedoktert. Beim heutigen Testspiel gegen den SV Grödig (14 Uhr, Grünwalder Straße) soll trotz aller Widrigkeiten ein Sieg her. Muss her. „Diese Einstellung wie gegen Stuttgart wird nicht noch einmal vorkommen. Das darf nicht noch einmal passieren“, sagt Stefan Ortega. Dem Torwart des TSV 1860 liegt das blamable 0:4 gegen den VfB Stuttgart noch schwer im Magen – gegen die Reserve der Schwaben und nicht den Erstligisten, wohlgemerkt. Schon unmittelbar nach der deutlichen Klatsche gegen den Drittligisten übte Ortega deutliche Kritik („Für die Stimmung ist das absolut scheiße“), jetzt verspricht er Besserung.

Das zweite Spiel nach dem Rückrundenauftakt ist nicht nur ein Test, es ist ein Wegweiser: Sollten die Löwen auch gegen den österreichischen Erstligisten verlieren, ist das Wehklagen vor der Abreise ins Trainingslager nach Marbella/Spanien groß.

„Wir müssen uns deutlich steigern, keine Frage“, sagte Löwen-Trainer Markus von Ahlen am Donnerstag, „wir müssen deutlich präsenter auftreten, vor allen Dingen von der Körpersprache und der verbalen Präsenz her.“ Trotz des Testcharakters: Ein Sieg wäre die beste Medizin. Nicht zuletzt für von Ahlen, um seine, ohne die nötigen Erfolgserlebnisse wacklige, Position zu stärken.

Lesen Sie hier: Lorant: Rundumschlag gegen die Löwen-Bosse

Dabei fehlt allerdings ein weiterer Patient mit komplizierter Krankenakte: Torjäger Rubin Okotie. Der beste Zweitliga-Knipser, dessen Rückkehr schwer vorherzusagen ist, absolvierte nebst Daylon Claasen (Knieprobleme), Stahl und Hain nur leichtes Balltraining. Das Quartett fällt wie Rodri und Bedia freilich aus, „sonst gibt es keine Veränderung, was das zur Verfügung stehende Personal anbelangt. Ich will vielen Spielern die Möglichkeit geben, sich zu präsentieren.“ Heißt: Wie gegen Stuttgart, als von Ahlen nach 45 Minuten komplett durchtauschte, wird’s viele Wechsel geben. „Vielleicht nicht alle zur Pause, aber das werde ich im Spiel entscheiden. Sicher nicht viel später.“ Klingt mehr nach Doktor-Spielchen denn eingespielter Löwen-Elf.

Der Trainer gab immerhin einen Hinweis auf seine Startelf-Kandidaten. „Das Training war ein Stück weit Richtung Grödig gerichtet.“ Bedeutet, dass Kapitän Chris Schindler raus ist und Gary Kagelmacher und Gui Vallori (erst einmal) den Vortritt lassen muss. Auch die beiden Youngster Korbinian Vollmann und Fejsal Mulic würden somit in der A-Elf auflaufen. Egal, wer auf dem Platz steht: „Ich erwarte ein kompaktes und geschlossenes Auftreten.“ Sonst wird 1860 auch im Trainingslager viele Problemzonen verarzten müssen.

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.