Löwen-Trainer Möhlmann: „Die schönste Woche“

1860-Coach Benno Möhlmann sieht seine Löwen nach dem ersten Sieg in der Liga auf einem „guten Weg“ und verordnet eine Lust-Therapie.
Matthias Eicher |
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Durfte zum ersten Mal am Seitenrand einen Löwen-Sieg bejubeln: Löwen-Trainer Benno Möhlmann.
Rauchensteiner/Augenklick Durfte zum ersten Mal am Seitenrand einen Löwen-Sieg bejubeln: Löwen-Trainer Benno Möhlmann.

München - Sowas hat selbst Trainerfuchs Benno Möhlmann noch nicht erlebt. Kaum beim TSV 1860 angekommen, schon hat er ein Lazarett, das seinesgleichen sucht. Und dann muss der Neu-Coach nach verpatzter Premiere sogar selbst ins Krankenhaus. Dort musste er sich die Gallenblase entfernen lassen. „Das war schon kurios und hat ein bisschen weh getan“, resümiert der 62-Jährige.

Da kamen die Löwen grad recht als Trostpflaster-Lieferant: Dem 2:1-Sieg im DFB-Pokal bei Mainz 05 folgte am 13. Spieltag der 2. Liga endlich der erste Saison-Dreier. Erst gesundet, dann die Mini-Serie mit zwei Siegen in Folge – es scheint sich zum Guten zu wenden für die Möhlmann-Löwen. Auch, wenn Marius Wolfs für gestern angekündigte Vertragsverlängerung auf sich warten ließ. „Man kann festhalten, dass es meine schönste Woche bei 1860 war. Für mich persönlich lief es gesundheitlich nicht glücklich, wir haben nicht gepunktet. Mit dem Pokal-Erfolg und dem Sieg jetzt in der Liga, das passt! Man hat zumindest das Gefühl, dass man auf dem richtigen Weg sein könnte“, sagte Möhlmann nach der Bilderbuch-Woche und dem überlebenswichtigen Sieg im Keller-Krimi gegen Duisburg.

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Während die Zebras gestern ihren Coach Gino Lettieri vor die Tür setzten, haben die Löwen den Anschluss an Düsseldorf auf Relegationsrang 16 (drei Punkte) und den rettenden 15. Rang (fünf) gehalten – dort rangiert Paderborn mit Startrainer Stefan Effenberg. Was ist der Sieg gegen den Letzten nun wert? „Die Spieler verspüren Erleichterung, aber mehr auch nicht. Sie können das schon einschätzen“, sagt der 62-jährige Löwen-Trainer, der vor dem Spiel von einem „langen, weiten und großen Weg“ aus dem Tabellenkeller gesprochen hatte. Nach dem mühsamen 1:0, bei dem Sechzig zwar die zweithäufigsten Torschüsse der Saison verbuchen konnte (21), sich am Ende aber zum Sieg zittern musste, weiß er: „Wir müssen unseren Fußball weiter verbessern, es ist noch nicht das, was uns da unten sicher rausbringt.“

Nach dem Premieren-Dreier ist der Weg für den Chefcoach „ganz gut“, aber „wir müssen weiterarbeiten.“ Zwei Dinge seien dafür wichtig. Erstens: „Die Spieler dürfen sich ein bisschen Freude, dass es endlich mal geklappt hat und nach der ganzen Belastung mal einen freien Tag genießen. Meine innerste Überzeugung ist: Du kannst nur gut Fußball spielen, wenn du auch ein bisschen Lust und Spaß dabei hast.“

Und zweitens: keine andauernden Standort-Bestimmungen. Denn: „Die Tabelle wird bis Weihnachten nicht viel besser aussehen. Das soll uns in erster Linie auch gar nicht interessieren. Wichtig ist nur, dass wir den Anschluss halten, näher oder sogar ganz rankommen. Es ist alles möglich in den nächsten Wochen, aber dafür müssen wir Basisarbeit leisten.“

Und schon gar nicht den zweiten Schritt vor dem ersten tun, wie Möhlmann beim Besuch im „Blickpunkt Sport“ kundtat: „Wenn ich 1860 aus der Ferne in den letzten Jahren gesehen habe, wurde immer von der Bundesliga und Stadtderbys gegen Bayern geredet: Mit der Realität der 2. Liga hat man sich nicht beschäftigt. Damit muss man erstmal zurechtkommen.“ Sechzig und die erste Liga, das passt derzeit nur für TV-Experte Mehmet Scholl. Der hatte sich angesichts der beiden Pokal-Siege gegen Hoffenheim und Mainz einen zauberhaften Löwen-Aufstieg und Derbys gewünscht.

Seit vorgestern ist ein solches auch im Pokal vom Tisch, der VfL Bochum kommt in die Arena. Möhlmann zum Los: „Ein Heimspiel gegen einen Zweitligisten – damit sollten wir zufrieden sein.“ Und seit Duisburg gilt: Sechzig kann auch Zweitligisten schlagen.   

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